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Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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es nicht empfangen können. Und auch für die falschen Positionsmeldungen von Dupree vor dem Verschwinden der
Starbuck
ist damit eine logische Antwort gefunden. Unsere sonderbaren Freunde müssen irgendwo einen starken Sender versteckt haben. Wahrscheinlich auf einer der kleinen Inseln des Hawaii-Archipels. Eine Antenne, die groß genug ist, um mit ihr den Schiffsfunk überlagern zu können, muß in jedem Fall landgestützt sein.«
    »Commander Boland?« krächzte eine Stimme aus dem Lautsprecher.
    »Ja, hier Boland. Lassen Sie hören.«.
    »Nichts, Sir. Zumindest keine Antwort. Sie bestätigen unseren Ruf, aber sie geben keine Antwort auf Code sechs. Ich habe unseren Funkspruch mehrmals wiederholt, aber die einzige Antwort ist eine Bitte um genauere Meldung. Ich verstehe das nicht, Sir, denn der Kontakt ist einwandfrei.«
    Boland schaltete die Sprechanlage aus. Die beiden Männer schwiegen. Daß der Kontakt einwandfrei ist, hat überhaupt nichts zu bedeuten, dachte Pitt. Das einzige, was zählt, ist, daß wir in Kontakt mit dem falschen Empfänger stehen.
    »Das klingt nicht gut«, sagte Boland schließlich.
    »Immerhin ist damit zumindest eine Frage beantwortet. Aber was ist nun vor sechs Monaten mit der Besatzung der
Starbuck
passiert? Und wenn das U-Boot schon nicht beschädigt ist, warum hat man es dann einfach hier auf Grund liegenlassen?«
    »Die Russen oder eine andere fremde Macht kommen als Schuldige jedenfalls nicht in Frage«, sagte Boland. »Sie hätten die Sache gar nicht so lange geheimhalten können.«
    »So verrückt es auch klingen mag«, erwiderte Pitt, »ich bin nicht einmal davon überzeugt, daß die
Starbuck
vorsätzlich aufgebracht worden ist oder sogar eine Verschwörung dahintersteckt.«
    »Sie haben recht. Es klingt wirklich verrückt«, sagte Boland mit emotionsloser Stimme. »Es ist nicht gerade die einfachste Sache der Welt, mitten auf dem Pazifik ein Atom-U-Boot rein zufällig und ohne jede Absicht in seine Gewalt zu bringen.«
    »Aber irgend jemand hat es fertiggebracht«, antwortete Pitt.
    »March und ich haben nicht den leisesten Hinweis auf eine Beschädigung am Schiffskörper gefunden.«
    »Trotzdem müssen Sie sich irren. Nicht einmal eine ganze Armee hätte das Schiff unbemerkt erobern können. Irgendeines der unzähligen Warnsysteme hätte immer anschlagen müssen.
    Die
Starbuck
ist mit Alarmanlagen ausgerüstet, die selbst noch Tote wecken, wenn ein Unbefugter auch nur versucht, ein Ventil oder eine Luke zu öffnen. Nur Fische hätten sich der
Starbuck
unbemerkt nähern können.«
    »Und trotzdem, auch moderne Unterseeboote sind nicht darauf eingerichtet, einer Enterung zu widerstehen.«
    Bevor Boland antworten konnte, klang aus dem Lautsprecher der Bordsprechanlage: »Commander?«
    »Ja, was gibt es?«
    »Würden Sie bitte einmal auf die Brücke kommen, Sir? Da ist etwas, das Sie sich persönlich anschauen sollten.«
    »Spannen Sie mich nicht so auf die Folter.«
    »Nun… Sir… es ist verrückt…«
    »Na los, Mann«, schnauzte Boland ins Mikrophon. »Jetzt sagen Sie es schon!«
    Die Stimme des Mannes auf der Brücke zögerte noch kurz.
    »Es ist Nebel, Commander.
    Nebel, der aus dem Wasser aufsteigt und auf der Oberfläche liegt wie in einem Frankenstein-Film. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Es sieht irgendwie unwirklich aus.«
    »Ich bin sofort bei Ihnen.« Boland sah Pitt ernst an. »Was halten Sie davon?«
    »Ich würde sagen«, antwortete Pitt leise, »jetzt geht es los.«

11
    Der Nebel lag wie eine dicke weiße Decke auf dem Wasser, von der die leichte Brise dann und wann bedrohlich wirkende Fetzen abriß und wirbelnd in die Höhe trieb. Die Männer auf der Brücke strengten ihre Augen vergebens an, um in der wabernden Masse etwas erkennen zu können. Sie fürchteten, hinter dem undurchdringlichen Schleier einer unsichtbaren, körperlosen und nicht zu begreifenden Gefahr zu begegnen.
    Schon schob sich der feuchte Dunst wie ein Leichentuch über das Schiff, und das letzte Tageslicht verwandelte sich in eine unheimliche Farbmischung aus Orange und Grau.
    Boland wischte sich die Schweißtropfen von der Stirn und warf einen prüfenden Blick aus dem Fenster des Steuerhauses.
    »Sieht aus wie gewöhnlicher Nebel, scheint nur besonders dicht zu sein.«
    »An diesem Nebel ist nichts gewöhnlich außer der Farbe«, erwiderte Pitt. Inzwischen waren Bug und Heck der
Martha Ann
vom Steuerhaus aus kaum noch zu erkennen. »Die hohe Lufttemperatur, die Tageszeit und ein Wind von

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