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Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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verlassen zu können.«
    »Nein«, antwortete Boland ruhig. »Dieser alte Rostdampfer sieht vielleicht nicht nach viel aus, aber er gehört immer noch zur Flotte der U. S. Navy. Ich werde die
Martha Ann
nicht aufgeben, ohne daß jemand dafür bezahlt hat. Sagen Sie Admiral Hunter, was hier geschehen ist. Sagen Sie ihm…«
    »Sagen Sie es ihm doch selbst. Ich werde mit dem Helikopter nicht von diesem Schiff abheben, solange ich Sie und Ihre Crew nicht sicher an Bord habe.«
    Auf Bolands Gesicht machte sich ein grimmiges Lächeln breit. »Dann viel Glück!«
    »Wir sehen uns auf dem Flugdeck«, war Pitts einzige Antwort. Dann wandte er sich um und verschwand durch die Tür.
    Die Luft in der Pilotenkanzel war stickig, und der Vinylsitz, auf dem Pitt sich einrichtete, war mit einem dünnen Feuchtigkeitsfilm überzogen. Während Pitt die Liste der Vorchecks durchging, hüllte der Nebel das Bergungsschiff in immer dichtere Schwaden ein. Die Luft drückte wie ein Gewicht auf die Lungen, und das Licht wurde von dem Dunst fast ausgelöscht. Außerhalb des Schiffes war nichts mehr zu sehen.
    Das Meer war verschwunden und der Himmel auch. Durch die Kanzelfenster waren kaum noch die paar Dutzend Quadratmeter der Decks klar zu überblicken.
    Pitt schaltete den ersten Stromkreis ein und drückte den Starterknopf. Der Hilfsgenerator sprang stöhnend an und setzte langsam die großen Turbinen des Helikopters in Bewegung. Es dauerte nur kurze Zeit, bis Pitt an der Instrumententafel ablesen konnte, daß die Turbinen ihre volle Betriebstemperatur erreicht hatten und die Maschine startklar war. Dann koppelte er den Rotor an den Energiekreislauf an, und träge setzten sich die riesigen Blätter in Bewegung, um mit dem typischen sichelnden Wischen durch die feuchte Luft zu schneiden.
    Als alle Anzeigen und Meßgeräte der Maschine normale Betriebsbereitschaft anzeigten, beugte sich Pitt zum Copilotensitz hinüber und griff nach dem Frotteehandtuch, in das die Mauser eingewickelt war. Mit wenigen Handgriffen hatte er die Waffe aus ihrer Umhüllung gedreht und das Halfter am Kolben der Mauser angesetzt, um die Pistole sicherer in der Hand zu haben. Dann legte er ein Magazin mit fünfzig Schuß Munition ein, kletterte aus dem Cockpit und starrte in die unheimliche Nacht. Nichts war mehr zu erkennen. Die Begrenzungsmarkierungen des Landedecks boten ihm nur spärlichen Schutz, als er geduckt und die Mauser im Anschlag vorwärtshuschte.
    Nicht einmal neunzig Sekunden mußte Pitt warten, bis zwei gespenstische Schatten über der Heckreling auftauchten und im nächsten Moment vorsichtig auf den Helikopter zugeschlichen kamen. Pitt wartete zwei, drei Atemzüge lang, um sicher sein zu können, daß es keine Besatzungsmitglieder der
Martha Ann
waren. Dann ließ er die Mauser sprechen.
    Die zwei halbnackten Männer sanken stumm zu Boden, während ihre nun schon nicht mehr unbekannten Projektilwaffen laut über die Stahlplatten des Decks schlitterten. Langsam drehte sich Pitt einmal um die eigene Achse und beobachtete dabei aufmerksam seine Umgebung.
    Erst dann ging er zu den beiden Enterern, um sie kurz zu untersuchen. Sie lagen dicht nebeneinander, die Münder wie zu einem Entsetzensschrei aufgerissen, die Augen mit starrem Totenblick. Aus ihren zerschossenen Brustkörben quoll das Blut hervor. Die knappen grünen Badehosen und ihre Waffen waren identisch mit denen der Männer, die Pitt auf der
Starbuck
getötet hatte. Der einzige Unterschied, den seine Augen entdecken konnten – und den er wahrscheinlich nur wegen der gebotenen Eile bei den Fremden auf dem U-Boot übersehen hatte –, war eine kleine Plastikbox, die die Toten unter der Achselhöhle seitlich am Brustkorb befestigt trugen.
    Bevor er noch Gelegenheit hatte, die Leichen genauer zu untersuchen, wurde sein Blick durch eine andere Bewegung abgelenkt. Zögernd und langsam erschien ein dritter Mann über der Reling. Pitt zielte und berührte den Abzug der Mauser nur leicht mit dem Zeigefinger. Die Explosion eines einzelnen Schusses mischte sich in das Rotorgeräusch des Helikopters, und im nächsten Augenblick war die verschwommene Gestalt wieder im Nebel verschwunden.
    Vorsichtig schlich Pitt hinüber zur Reling. Er stand bereits vor dem, was er vergeblich gesucht hatte, als seine vorgestreckten Hände, die die Waffe hielten, es zufällig berührten. Es war ein Enterhaken, dessen sechs gebogene Dornen mit einer dicken Gummischicht umschäumt worden waren. Das grobe Seil, das durch eine

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