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Im Tunnel: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Im Tunnel: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Im Tunnel: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Antonow
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Dunkelheit. Was wollten sie den Menschen zu verstehen geben? Warum hatten sie ihre Taktik geändert und versteckten sich nicht mehr?
    Nachdenklich ging Tolik weiter . A ls er an die Stelle kam, wo sich vorher die Wollknäuel aufgehalten hatten, entdeckte er einen Spalt im Boden. Die Gleisschwelle, die sich hier ursprünglich befunden hatte, hing in etwa drei Metern Tiefe, wo sie an den Rändern des Spalts hängen geblieben war. Tolik leuchtete mit der Lampe hinunter, doch der Lichtstrahl reichte nicht bis zum Boden.
    Allerdings war der Spalt kein ernsthaftes Hindernis. Man konnte mühelos darüber hinwegspringen . A chselzuckend gab Tolik das Zeichen zum Weitermarsch.
    Die Wollknäuel tauchten nicht wieder auf . A uch das Geraschel und Gekicher hatte aufgehört. Was war geschehen? Hielten die seltsamen Kreaturen ihre Mission für erfüllt und hatten sich durch Geheimgänge an ihre unter- oder oberirdischen Stationen verzogen?
    Tolik ging davon aus, dass nun nichts mehr passieren würde, und hakte den Tunnel als erkundet ab.
    Kurz darauf begriff er, dass dies voreilig gewesen war.
    Michail ließ aus heiterem Himmel sein Sturmgewehr fallen, sank auf die Knie und hielt sich den Bauch. Er musste sich übergeben . A ls er sich auf sein Gewehr stützte und versuchte, wieder aufzustehen, fiel er sofort wieder hin und übergab sich erneut. Der Brechanfall hörte erst auf, nachdem alles, was er an der Molodjoschnaja gegessen hatte, wieder draußen war . A ber auch danach stand er nicht wieder auf.
    Tolik und Krabbe tauschten Blicke: Wenn das Pilzgericht oder der Schweinespeck nicht ganz astrein gewesen wären, hätte ihnen allen dreien schlecht werden müssen.
    Michail atmete schnell und stoßweise . A uf seinem blassen Gesicht traten Schweißperlen hervor. Tolik wollte etwas sagen, doch plötzlich befiel auch ihn eine bleierne Schwere im Kopf, und er würgte an einem Kloß im Hals. Mit Krabbe passierte genau das Gleiche.
    Tolik konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten . A ls er zu Boden ging, fiel ihm die Lampe aus der Hand und rollte weg . A uf beide Arme gestützt hob Tolik den Kopf. Sein Blick fiel auf ein Stück Sperrholz, das zwischen den Rohren an der Tunnelwand steckte. Darauf stand etwas geschrieben.
    Tolik konnte nur das Wort »Vorsicht!« lesen, dann wurde er von einem grellen Licht geblendet, das aus der Tiefe des Tunnels kam. Eine so helle Beleuchtung gab es nur an reichen Stationen, die über ausreichend Dieselbrennstoff verfügten. Es musste sich um eine Station der Ringlinie handeln.
    An die Wand gestützt stand Tolik auf und schleppte sich zum Tunnelausgang. Sein Sturmgewehr benutzte er dabei als Krücke. Die Tunnelwände taten sich auf und gaben den Blick auf gewaltige Kristallleuchter frei, die an der Decke der Bahnsteighalle hingen. In jedem Leuchter brannten mindestens zwanzig Lampen. Eine solche Stromverschwendung hatte Tolik noch nie erlebt . A uch die Station selbst machte einen so sauberen und zivilisierten Eindruck, dass der Gast sich für sein Äußeres schämte.
    »Handel ist der Motor des Fortschritts«, dozierte Michail grinsend. Wie war der so plötzlich wieder aufgetaucht? »Die Satanisten sind clevere Jungs. Sie liefern uns Brennstoff, dafür bekommen sie Waffen von uns. Manchmal schicken wir ihnen auch Obdachlose, die an unseren Stationen sonst überhandnehmen würden. Die Hanse platzt ohnehin aus allen Nähten . A n der Timirjasewskaja haben sie seltsamerweise alle Platz, hehe. Und nun schau dich um: Strom, Licht, Wärme. Zi-vi-li-sa-tion!«
    Tolik sah den auf einmal gesprächigen Händler ungläubig an. Einen so langen Sermon von ihm zu hören war völlig überraschend. Und Mischa plapperte munter weiter.
    »Die Beziehungen zur Timirjasewskaja sind sehr lukrativ für uns. Deshalb werde ich einer Bitte unserer hochgeschätzten Geschäftspartner nachkommen und euch zu dieser wunderbaren und heimeligen Station zurückschicken. Bei aller Freundschaft – aber Geschäft ist Geschäft. Ihr werdet bereits erwartet!«
    In der Tat stand auf dem Gleis eine Motordraisine bereit, auf der Charon und Katar saßen. Die beiden schauten ziemlich gelangweilt aus der Wäsche. Der Blinde spürte als Erster, dass Tolik näher kam, und hob drohend seinen knorrigen Finger.
    »Du hast wohl nicht damit gerechnet, dass Blinde durch die Erde gucken können, was? Hast gedacht, du könntest vor dem alten Mann davonlaufen. Nichts da. Baphomet ist ein Opfer versprochen. Er wartet darauf. Es wäre Sünde, ihn zu

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