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Im Visier des Todes

Im Visier des Todes

Titel: Im Visier des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: O Krouk
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blondes Haar stand in schmierigen Fransen ab. »Leah. Deine Mutter wurde überfallen, du wurdest entführt … Und dann sehe ich dich halt mit diesem Typen … da bin ich … Leah, es tut mir wirklich leid. Aber der Kerl, mit dem du da … «
    »Du solltest duschen gehen. Weißt du was? Am besten bei dir zu Hause.« Sie sah aus dem Fenster. Durch die Vorhänge erkannte sie nur vage die Umrisse des Mustangs auf der anderen Straßenseite. Er war tatsächlich geblieben, um auf sie aufzupassen.
    »Halte dich fern von diesem Kerl, das meine ich ernst. Er ist nicht so, wie du denkst. Begreifst du das nicht? Ich will dich warnen. Du hast halt keine Ahnung, wer er ist, was er im Schilde führt.«
    »Und dich geht das nichts an.«
    »Doch! Ich würde alles, absolut alles tun, um dich zu beschützen.«
    »Hör auf! Vor allem mit dem Beschützen.« Sie beugte sich zum Ofen und sah nach den Brötchen.
    Plötzlich war er hinter ihr. Blies ihr seinen Atem in den Nacken. »Ich liebe dich.«
    Sie fröstelte. Kay! Ein erstickter Laut. Hilf mir … Poul drehte sie herum, spitzte die Lippen.
    »Lass mich!« Sie stemmte sich gegen seine Brust. Sein Blick glitt an ihr vorbei zum Fenster, und tatsächlich ließ er von ihr ab.
    Der Mustang! Bestimmt hatte er den Mustang gesehen.
    Seine Hände ballten sich, dann streckte er die Finger, ehe sie erneut zu Fäusten wurden.
    Auf der Schwelle erschien die Mutter.
    Endlich wandte sich Poul vom Fenster ab. »Ich glaube, ich gehe jetzt lieber.«
    »Ach, Poul! Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?« Die Mutter kam näher, fuhr ihm durchs Haar und drückte ihn auf den Stuhl vor dem Frühstückstisch nieder. »Natürlich kriegst du noch deinen Kaffee. Mit einem Schuss Zitronensaft, nehme ich an? Das Beste gegen einen Kater am Morgen.«
    Er sank auf die Sitzfläche und knackte mit den Knöcheln, die Hände waren zwischen seine Schenkel gepresst.
    Leah atmete durch. Es war doch nur Poul, ihr Poul, den sie seit Jahren kannte. Unbeholfen, ein klein wenig peinlich mit all dem Ich liebe dich und Ich will dich beschützen . Harmlos.
    Genau, harmlos.
    Sie sah den Brötchen beim Anbrennen zu und versuchte, die Geschäftigkeit ihrer Mutter zu ignorieren, die Poul einen Kaffee einschenkte und ihm ein Stück Zitrone abschnitt. »Gut so, mein Junge?«
    »Ja. Vielen Dank! Vielen Dank!« Die Küche schien zu schrumpfen mit jedem seiner hastigen, lauten Schlucke. »Jetzt sollte ich wirklich los.«
    »So ein Quatsch. Ach, Leah. Der Ofen!« Mit bloßen Händen rettete die Mutter die Brötchen in den Brotkorb und wedelte mit einem Handtuch darüber, damit sie abkühlten. »So. Jetzt brauchst du etwas Herzhaftes für den Magen.«
    »Nein, nein. Danke! Danke, wirklich.« Poul schob sich samt Stuhl zurück. »Ich muss jetzt wirklich gehen.«
    Er verließ die Küche. Leah hörte ihn im Flur über die Schuhe stolpern und wartete, bis er draußen war. Erst dann kam sie langsam zum Tisch und setzte sich, ihrer Mutter gegenüber.
    »Ich finde es nicht schön, wie du mit Poul umgehst.« Eine fließende Bewegung des Messers, das die Marmelade auf die Brötchenhälfte strich, das Knuspern der harten Kruste zwischen den Zähnen, die Krümel, die auf das Kinn, die Rüschenbluse und den Tisch rieselten. »Er kann gut für dich sorgen. Erst letzte Woche stand wieder einmal etwas über seinen Vater im Lokalteil der Zeitung. Ein sehr erfolgreicher Mann, weißt du? Mit einem anständigen Job, einer eigenen Firma, die Poul irgendwann übernehmen wird.« Eine Hand tauchte in ihrem Gesichtsfeld auf. Legte ihr ein Brötchen vor die Nase. »Nun iss endlich was!«
    In ihren Ohren klang das monotone Knuspern nach.
    »Hörst du mir überhaupt zu?«
    »Poul, ja. Aber ich bin schon mit jemand anderem zusammen.«
    Das Kaugeräusch erstarb. »Doch nicht etwa mit diesem Fotografen?«
    »Kay. Kay Gordon. Was hast du denn, Mama? Wenn du mir etwas sagen möchtest, dann tu es, aber schau mich nicht so an.«
    »Was ich habe? Als du der Meinung warst, du müsstest durch die Weltgeschichte reisen, war Poul für mich da.« Das Messer knallte auf den Teller. »Nicht du – Poul!«
    Leah zuckte zusammen.
    »Ach, jetzt guckst du! Es ging mir richtig schlecht. Mein Herz, die Atemnot, und ich war allein im Haus! Er ist sofort gekommen, als ich ihn angerufen habe. Ist die ganze Zeit hiergeblieben.«
    »Mama … «
    »Ein Glück, dass nichts Schlimmes passiert ist.«
    »Mama, es tut mir leid. Wenn ich gewusst hätte … «
    »Aber was belästige ich dich mit meinem

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