Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)
Bei dem Gedanken an unsere zukünftigen Kinder geht es mir schon besser.“ Vertrauensvoll kuschelte sie sich an ihn.
„Meinst du das ernst? Nach diesem verpatzten Beginn dachte ich eher, du würdest keine mehr wollen.“
Wieder musste sie lachen. „Diese Nacht wird vermutlich anstrengend und die Geburt schmerzhaft. Aber es beruhigt mich, dass ich dir nicht erst wieder davonlaufen muss, damit wir weitere Kinder bekommen.“
Er drückte sie fester. „Ich werde dir nicht mehr die Chance geben mir davonzulaufen. Keine Missverständnisse mehr. … Wird es wirklich noch schlimmer?“
„Aye, mein Geliebter. Doch das ist ein geringer Preis für ein Kind von dir. Lass uns die letzten Minuten genießen, die wir noch allein sind. Gleich kommen die aufgeregten Hühner zurück, und bald sind wir für immer zu dritt.“
Bei diesem Gedanken musste er lächeln. „Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen. Wenn du mich beunruhigen wolltest, musst du dir etwas anderes überlegen.“
Eine Weile saßen sie schweigend da und genossen ihre Zweisamkeit. Dann wurde auch schon der erste Schwall warmes Wasser gebracht, und Anne erschien mit einem Stapel Decken. „Der Heiler wartet unten in der Halle, falls wir ihn brauchen.“
Schließlich trat Sophie mit einem Eimer heißen Wassers ein, dicht gefolgt von Edina. Diese sah sich um und erteilte ein paar Aufträge, obwohl man ihr ansah, dass sie es nicht gewohnt war, für Befehle zuständig zu sein. Bald brannte ein Feuer im Kamin, Lampen erhellten jede Ecke des Raums und Wohlgerüche breiteten sich aus. Erin musste auf und ab gehen, bis die Wanne endlich gefüllt war. Die Wehen kamen bereits in kurzen Abständen, als sie im Wasser Platz nehmen durfte.
Liam hielt die ganze Zeit Erins Hand. Die Schmerzen, die sie erduldete, um sein Kind zu bekommen, ließen sein Gesicht erblassen. Konnte er denn gar nichts tun? „Wie kann ich dir helfen, meine Liebste? … Ich brauche eine Aufgabe.“
Erin murmelte nur irgendetwas Unverständliches und stöhnte. Sie hatte gehört, dass Frauen in den Wehen aggressiv wurden und ihre Männer beschimpften. Bis vor kurzem hatte sie das als lächerlich abgetan, doch jetzt konnte sie diese Gefühlsausbrüche verstehen. Am liebsten hätte sie ebenfalls Liam angebrüllt, weil er so verdammt entspannt wirkte. Doch er bemühte sich schließlich nur, ihr die Sache zu erleichtern. „Bleib hier und halte meine Hand“, antwortete sie zwischen zwei Wehen.
„Wir haben Glück“, meinte Edina. „Es geht sehr schnell.“
„Schnell?“ fragte Liam ungläubig. Sie hielten sich mindestens seit vier Stunden in diesem Zimmer auf, und draußen wurde es langsam hell.
„Beim ersten Kind dauert es normalerweise länger. Nun ist es bald da. Bei der nächsten Wehe müsst Ihr pressen, Mylady.“ Sie legte ihre Schuhe ab, raffte ihre Röcke und stieg zu Erin in die Wanne. „Ihr solltet jetzt besser gehen, Laird Liam.“
„Ich bleibe bei meiner Frau“, stellte er klar. Dann strich er Erin eine verschwitzte Locke aus der Stirn. „Du bist sehr tapfer, meine Liebste“, versuchte er sie aufzumuntern.
Ihr war nicht nach Sprechen. Die nächste Wehe überrollte sie, und sie presste, wie ihr gesagt worden war. Liam hatte das Gefühl, als zerquetsche sie dabei seine Hand. So viel Kraft hatte er seiner zarten Frau nicht zugetraut.
Dann ging alles sehr schnell. Edina feuerte Erin an, und zwei Wimpernschläge später hielt die Frau sein Kind in den Händen. Es war ein prächtiger Junge, schöner als jedes Kind, das er in seinem Leben jemals gesehen hatte. Stolz hob er seinen Sohn in seine Arme.
Erin betrachtete ihr Kind und den Mann, den sie liebte. Sie fühlte sich so unendlich glücklich und gesegnet. Liam wirkte von dem soeben erlebten Wunder gerührt. Ihr tapferer Krieger hatte Tränen in den Augen. Sie konnte sich kein Leben an der Seite eines anderen Mannes vorstellen.
Edina wusch und wickelte ihren Sohn, während Sophie und Anne der frischgebackenen Mutter aus der Wanne halfen und sie säuberten. Dann hielt Erin endlich ihren Sohn das erste Mal im Arm. Sie blickte zu Liam. „Ich würde ihn gerne nach deinem Vater nennen.“
Die anderen Frauen verließen rücksichtsvoll das Zimmer, während Liam nach Worten rang. „Danke, meine Liebste. Unser zweites Kind erhält den Namen von deinem Elternteil.“
„Uns werden aber bei dieser Art der Namensgebung bald die Namen ausgehen. … Willst du immer noch ein halbes Dutzend Kinder?
Der Glanz in seinen Augen sprach
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