Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)
bist. Es wird nicht immer leicht sein. … Deine Aufgaben … Dein Charakter … Du bist unsere Sitten nicht gewöhnt, aber du wirst dich rasch einleben.“
Erin versuchte seinen konfusen Worten einen Sinn zu entlocken. Liams Unruhe drohte auf sie überzuspringen. Doch sie würden jede Menge Zeit haben, um irgendwann jede Gesichtsregung und jede Änderung der Stimmfärbung des anderen deuten zu können. Sie würden keine Geheimnisse voreinander haben.
Liam sprach hastig und atemlos weiter. „Wenn du einverstanden bist, brechen wir gleich morgen in der Früh auf. In vier Tagen können wir auf Sigleß sein. Ich werde Walter vorausschicken, damit er dem Priester Bescheid gibt. Dann können wir in ein paar Tagen Mann und Frau sein.“
„So schnell?“ Erins Stimme überschlug sich. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Liam es so eilig haben könnte, sie zu der seinen zu machen. Sie hatte sich darauf gefreut, ihn besser kennen zu lernen. Bevor sie seine Ehefrau wurde. Nun, das könnte sie auch danach noch. „Reicht die Zeit, um alles vorzubereiten?“
„Was meinst du?“ fragte Liam. „Wenn Walter unsere Ankunft ankündigt, wird die Planung bald fertig sein.“
„Was soll ich anziehen? Wir brauchen Blumen und Kerzen und …“ Sie hatte sich eine große, wunderschöne Feier gewünscht. Das alles würde nicht möglich sein.
Er lachte nur sorglos. „Diesen romantischen Firlefanz brauchen wir nicht. Du musst dich um nichts kümmern. … Bald kann ich dir mein … unser Zuhause zeigen, auf das ich so stolz bin.“
Liam wirkte so selbstsicher und schien die Situation so vollkommen im Griff zu haben, dass sie ihre Bedenken fallen ließ. Alles ging so furchtbar schnell. Erin benötigte ein paar Minuten, um in Ruhe nachdenken zu können. Bald würde sie die Gelegenheit dazu erhalten. Erst einmal durchatmen.
„Lass uns zurück ins Lager gehen, damit ich meinen Männern Bescheid sagen kann“, bat Liam. „Sonst sind wir morgen Früh nicht zum Aufbruch bereit.“
„Gestern noch hast du behauptet, dass mir eine lange Reise körperlich nicht zumutbar wäre. Können wir nicht ein, zwei Tage …“
Er zog sie bereits vorwärts. „Ich kann nicht warten. Ich verspreche dir, dass wir bei der Reise auf deinen Zustand Rücksicht nehmen werden.“
Erin zwang ihn anzuhalten. „Bist du sicher, dass wir das alles nicht überstürzen? … Ich meine … Könnten wir unser Geheimnis nicht noch eine Weile für uns behalten? Einfach genießen, was wir haben?“
Er schüttelte den Kopf.
„Wir könnten noch einmal gemeinsam schwimmen gehen. Und Zeit hier miteinander verbringen, bis ich ganz fit bin.“
Liam umfasste Erins Hand mit beiden Händen und drückte sie an seine Brust. „Du musst nicht aufgeregt sein, meine Braut. Küss mich lieber, damit ich sicher sein kann, dass dieser Traum real ist.“
Sie gluckste amüsiert. Er hatte sie seine Braut genannt! Aye, das war ab sofort die richtige Bezeichnung für sie. Dann leistete sie seiner Aufforderung Folge und hob ihren Kopf, damit Liam seine Lippen auf ihre pressen konnte. Sein Kuss war zart und hingebungsvoll. Es bedeutete eine neue Erfahrung, dass so viel Emotion darin lag. Seine Zärtlichkeit schien eine geheime Bedeutung zu besitzen. Erin vergaß Zeit und Raum. Sie könnte Jahre ihres Lebens damit verbringen, ihn zu küssen.
Langsam wandelte sich Liams Sanftheit in Leidenschaft. Eine Sekunde lang schoss die Erinnerung ihrer Tätigkeiten am Ufer des Sees durch Erins Gedanken. Könnte sie jetzt herausfinden, wie es sich anfühlen würde, wenn sie das Bett miteinander teilen würden? Nachdem sie nun seine Verlobte war, gab es keinen Grund, sich dieser Erfahrung zu verweigern. Sie konnte Liam vertrauen. Ihr Körper zitterte, als das Verlangen nach mehr all ihre Sinne erfüllte.
Liam schien ihre Reaktion zu bemerken, denn er löste sich mit bedauerndem Gesichtsausdruck von ihr. „Wenn wir jetzt nicht ins Lager zurückkehren, kann ich nicht garantieren, dass ich keine Dummheit begehe. Ich möchte dich nicht schon wieder überrumpeln.“
Erin schüttelte benommen den Kopf. „Das tust du nicht.“ Sie fühlte sich von seinen Küssen benebelt. Wie konnte er nur so leicht einen kühlen Kopf behalten, wenn ihr eigener Puls raste und das Blut in ihren Adern sie zu verbrennen drohte? Könnten sie nicht die Vernunft beiseite lassen …? Sie seufzte. Bald würde sie sich nicht mehr gedulden müssen.
Liams Hochgefühl wich leiser Angst, während er alles für den baldigen
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