Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Titel: Im Wettstreit der Gefühle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ester D. Jones
Vom Netzwerk:
könnte, entschloss sie sich zu handeln. Wenn sie ihn küsste, konnte er nicht darauf bestehen, dass sie ihren Wetteinsatz erfüllte. Denn dann hätte sie den einzigen aus ihrer Sicht akzeptablen Wunsch bereits erfüllt. Sie wäre frei.
    Während Liam weitersprach, ohne ihre mangelnde Aufmerksamkeit seinen Worten gegenüber zu bemerken, befeuchtete sie nervös ihre Lippen. Sie machte einen Schritt auf ihn zu und legte ihre Hände auf seine Schulter.
    „Was …?“ murmelte er verblüfft.
    Erin berührte mit ihrem Mund seine Lippen. Es handelte sich um eine sanfte, unschuldige Berührung. Doch Erin ahnte, dass mehr notwendig sein würde, um Liams Forderung zufriedenstellend zu erfüllen. Sie verstärkte den Druck ihrer Lippen.
    Es war ein berauschendes Gefühl. Erin hatte keine Ahnung gehabt, dass es solche Emotionen auslösen konnte, den aktiven Part zu übernehmen. Sie wollte mehr von diesem Rausch der seine Ursache darin hatte, dass sie die Kontrolle über die Situation besaß. Das glaubte sie zumindest.
    Eigentlich beabsichtigte sie nur, ihre Lippen neuerlich zu befeuchten. Als ihre Zunge dabei jedoch über den Spalt zwischen seinen Lippen strich, vernahm sie plötzlich ein Stöhnen von Liam. Er genoss, was sie tat! Sie besaß Macht über diesen Mann!
    Seine Arme schlossen sich mit einem Mal um ihre Taille, und er drängte seinen Körper näher an ihren. Erins Hände ertasteten die Muskeln an seiner Brust. Ein starker Mann, der in der Lage war, eine Frau zu beschützen. Seine Umarmung nahm sie gefangen. Körperlich und seelisch. Es bedeutete so viel mehr als einen Kuss, als er mit seiner Berührung die Einsamkeit aus ihrem Herzen vertrieb.
    Sie spürte, wie seine Zunge von ihrem Geschmack kostete. Ein Schock, ihn so intim zu fühlen, als seine Zunge sich zwischen ihre Zähne schob. Ein Seufzen, als ihr die Sinne zu schwinden drohten. Überrascht bemerkte sie, dass der Laut von ihr selbst stammte. Ihre Finger krallten sich unerklärlicherweise in das Haar in seinem Nacken. Durch den Stoff ihrer Kleidung wärmte er sie mit seiner Hitze und seinem Drängen. Ein Übermaß an unbeschreiblichen Empfindungen.
    Seine Zunge in ihrer Mundhöhle weckte ein bislang unbekanntes Sehnen. In seinen Armen war sie sich nur zu deutlich ihrer Weiblichkeit bewusst. Liam roch wild, ungezähmt, männlich. Es war augenfällig, wie unterschiedlich sie waren. Seine Stärke sollte ihr Angst einjagen. Zu ihrer Überraschung empfand sie jedoch Vertrauen. Vertrauen zu einem Mann mit zweifelhaftem Charakter und unerfüllbaren Forderungen! Pure Ironie.
    Sie seufzte enttäuscht, als der Kuss schließlich endete. Ihr Körper sehnte sich danach, noch einmal diese Intimität zu teilen. Der Wetteinsatz war allerdings bereits eingelöst.
    Nachdem sich sein Mund von ihren Lippen gelöst hatte, zog Liam damit eine Spur von Küssen bis zu ihrem Ohr. „Wir werden ein Vergnügen teilen, das seinesgleichen sucht. Ihr werdet Eure Entscheidung nicht bereuen“, flüsterte er.
    Seine Worte machten ihr klar, dass er sie missverstanden hatte. Er dachte, bei ihrem Kuss handle es sich um ihre Einverständniserklärung, seinen Wunsch zu erfüllen. Er dachte, sie würde das Bett mit ihm teilen. Statt ihren Kuss als Kompromissangebot anzunehmen, hatte ihr Vorstoß nur sein Verlangen zu neuen Höhen angestachelt.
    „Dieser Kuss war alles, was Ihr freiwillig von mir erhalten werdet“, stellte sie klar. „Ihr solltet erleichtert sein, nicht gänzlich leer auszugehen.“
    Seine Finger an ihrer Taille verstärkten den Druck. „Ich denke, dass Ihr die Situation falsch beurteilt. Eure Reaktion auf mich straft Eure Worte Lügen.“
    Schockiert stolperte sie zurück. Er ließ von seinem Drängen nicht ab! Und das Schlimmste war, dass sie nach diesem fatalen Kuss verstand, weshalb Frauen sich ihm hingaben, ohne an ihren Ruf zu denken. Er wusste, wie er Begehren und Leidenschaft wecken konnte. Sein Zauber war auf sie übergegangen. Mit einem einzigen Kuss hatte er sie willenlos gemacht. Sie durfte sich nicht länger in seiner Gegenwart aufhalten, oder sie würde seinem Drängen mit Begeisterung nachgeben.
    Erin wandte sich von ihm ab und lief davon. Vor dem Mann, den sie zu ihrem eigenen Entsetzen begehrte. Vor den Empfindungen, die seine Leidenschaft spiegelten. Und vor der beinahe greifbaren Erfüllbarkeit ihres lang gehegten Traumes, in dem sie sich jemandem zugehörig fühlen durfte.
    Liam folgte ihr nach draußen. Bevor er sie aufhalten konnte, schwang sie sich auf

Weitere Kostenlose Bücher