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Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Titel: Im Wettstreit der Gefühle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ester D. Jones
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sollte es nichts ausmachen, dass die Worte der Wahrheit entsprachen.
    „Die Liebe ist niemals einfach, mein Kind. Es bleibt deine Entscheidung, wie du mit der Tatsache umgehen willst, dass du verheiratet bist. Ich bitte dich nur, wählte deinen Weg bald.“ Er nahm ihren Arm. „Ich werde dir jetzt dein Zimmer zeigen, damit du dich ausruhen kannst.“
    Sie betraten das Schloss durch den Eingang des rechten Flügels und kamen in eine große, längliche Halle, die auf der linken Seite in einem Empfangsraum endete. „Dahinter ist unser kleiner Speisesaal. Wenn du dich frisch gemacht hast, treffen wir uns dort wieder.“
    Am Ende der großen Halle befanden sich die Stufen in den ersten Stock. „Meine Zimmer befindet sich genau über der Halle. Dein Zimmer wird im dritten Stock des Turms sein. Deine Zofe wohnt direkt unter dir, damit sie immer in deiner Nähe ist, falls du etwas brauchen solltest.“
    Endlich gelangten sie in Erins neues Zimmer. Es kam ihr im Vergleich zu ihrem Schlafraum im Waisenhaus sehr groß vor. Überall hingen wertvolle Stoffe zur Dekoration. In die Holzelemente des Bettes waren kunstvolle Muster geschnitzt. Das restliche Mobiliar bestand aus Truhen und einem Schreibtisch. Ein Kamin vervollständigte das Bild eines gemütlichen und einladenden Schlafzimmers.
    Plötzlich hörte sie hinter sich ein Geräusch. Als sie sich umwandte entdeckte sie eine junge, sympathisch wirkende Frau, der ein Stoß Wäsche zu Boden gefallen war und die nun schüchtern hochblickte.
    „Das ist Iris, deine Zofe“, stellte Edwolf sie vor. „Sie wird sich um dich kümmern. Ich werde mich für das Essen umziehen. Wir sehen uns dann in einer Stunde.“ Edwolf schenkte ihr ein kurzes, beiläufiges Lächeln und verließ sie.
    Die andere Frau machte einen Knicks. „Zu Euren Diensten, Lady Elisabeth. … Soll ich Euch beim Umziehen behilflich sein?“ Ihre Stimme klang leise und verunsichert.
    Erin sah nicht ein, weshalb sie plötzlich nicht mehr in der Lage sein sollte, diese Aufgabe selbst zu meistern und schüttelte den Kopf. „Ich bin in einem Waisenhaus aufgewachsen und deshalb an Eigenständigkeit gewöhnt. … Bist du immer so schüchtern?“
    „Bei den Herrschaften schon, Lady Elisabeth.“
    Sie musste lachen. „Ich glaube, wir werden uns gut verstehen. Versprich mir nur, dass du ehrlich zu mir bist.“
    Iris sah sie mit großen Augen an. „Wenn es sich um Euren Wunsch handelt, dann werde ich den natürlich erfüllen. Kann ich sonst irgendetwas für Euch tun?“
    „Ich bräuchte etwas Wasser und Seife, damit ich mir das Gesicht waschen kann. … Oder wäre es möglich, noch ein Bad zu nehmen?“ Sie fühlte sich verschwitzt und staubig von der langen Reise.
    „Da wir Eure Ankunft erwartet haben, wurde bereits Wasser für ein Bad aufgeheizt, Lady Elisabeth. Ich werde rasch veranlassen, dass die Badewanne hochgebracht wird.“ Damit verschwand auch sie.
    Als Erin wenig später in der Wanne mit dampfend heißem Wasser saß, wurde ihr erst richtig bewusst, wie sehr sie sich die letzten Tage nach einem Bad gesehnt hatte. Sie wusch ihre Haare, bevor sie ihre Muskeln in der Wärme entspannte. Beinahe wäre sie vor Müdigkeit eingeschlafen.
    Iris erschien schließlich, um nach ihr zu sehen, und kämmte ihr Haar trocken. Erin kam sich vor wie eine dekadente, wunderschöne Prinzessin, als sie ihr noch eine kunstvolle Frisur zauberte. Sie suchte ihr bestes Kleid heraus und schaffte es gerade noch rechtzeitig ins Speisezimmer.
    „Fühlst du dich ein wenig besser? Du siehst frisch und erholt aus“, meinte ihr Bruder nach ihrem Eintreten.
    „Danke für das Kompliment, Edwolf. Ich habe gar nicht gemerkt, wie erschöpft ich wirklich war.“ Damit nahm sie ihm gegenüber an dem langen, blankpolierten Holztisch Platz. Ihr Blick wanderte durch den Raum. Ihr fiel auf, dass die Möbel und die Dekoration sauber aber abgenutzt wirkten. Edwolf war offensichtlich nicht so wohlhabend, wie er sie glauben machen wollte. „Die Räume sind voll mit Bildern und Erinnerungsstücken. Erzähl mir ein wenig über unsere Familie.“
    Das Essen verlief mit munterem Geplauder. Es freute Erin, dass sie durch seine Erzählungen einen ersten Eindruck von ihren Eltern und ihrem Bruder bekam. Wie gern hätte sie die Vergangenheit mit den drei verbracht. Ihr Leben hätte ganz anders verlaufen können. Dennoch wurde ihr zu ihrem Bedauern klar, dass Edwin und sie niemals eine enge Verbindung aufbauen würden.
    Nach dem Essen zogen Edwolf und Erin

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