Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)
Worte verdient. Aber meine Handlungen waren niemals dazu gedacht, dir weh zu tun.“
Erins Gesicht zeigte ihren Unglauben. „Sie haben es trotzdem getan.“
Noch ein Schritt auf sie zu. „Es war niemals meine Absicht. Kannst du das bei deinem Urteil über deinen Ehemann in Betracht ziehen?“
„Möglicherweise“, murmelte sie abgelenkt von seiner Nähe. Ihre Hände – diese Verräter, diese Überläufer – streckten sich ihm entgegen, glitten von seinen Schultern nach unten über seinen Oberkörper. „Ich könnte versuchen, zu deiner Verteidigung anzuführen, dass du nur ein Mann bist, ein muskelbepackter, nach Abenteuer suchender Krieger.“
Ihre Hände halfen ihm aus seinem Hemd.
„Hmmm“, murmelte sie. „Unleugbar ein attraktiver Mann mit einem mutigen Herz.“ Ihre Fingerspitzen fuhren die Muskeln auf seiner Brust nach. Als ein erregtes Knurren aus seiner Kehle stieg, wurde ihr plötzlich klar, was sie im Begriff stand zu tun.
Sie war dabei IHN zu verführen. Nicht besser als er, obwohl ihm ihre Versuche sicher willkommener waren als ihr seine an ihrem ersten Tag zurück auf Sigleß.
Hastig trat sie von ihm weg und klemmte die Hände unter die Achseln. Er hatte es tatsächlich geschafft, dass sie nicht nur das Vertrauen in ihn sondern auch in ihren Körper verlor.
„Wir könnten unseren Streit sofort beenden“, meinte er mit lockender Stimme. „Komm einfach wieder her.“
„Es ist mehr als ein Streit. … Und … Zuerst müssen wir noch die Sache mit unserem Wettreiten besprechen.“
„Was willst du wissen?“ fragte er kühl.
Ein empörter Schrei entschlüpfte ihr. „Sei nicht so verdammt selbstgefällig. … Hast du das Rennen manipuliert?“
„Nein.“ Ohne überlegen zu müssen, hart hervorgestoßen.
„Weshalb ist mein Pferd gestolpert?“
„Nachdem du davongelaufen bist, habe ich bemerkt, dass sich eines der Hufeisen gelockert hatte. Nicht auf den ersten Blick erkennbar, aber es könnte gereicht haben, damit sich ein Stein dazwischengeschoben hat.“
Sie runzelte die Stirn. Nach dem Rennen hatte sie die Hufe des Tieres überprüft und nichts Auffälliges feststellen können. Es war allerdings möglich, dass sie diesen Umstand übersehen hatte.
„Glaubst du mir?“ Er merkte, dass seine Stimme einen flehenden Tonfall angenommen hatte.
Zu ihrer eigenen Überraschung nickte sie.
„Aber dann ist doch zwischen uns alles geklärt.“ Er kam wieder näher und legte seine Hände an ihre Ellbogen.
„Nein, Liam. Es gibt da noch zwei Dinge … Versprich mir, dass du mich niemals mehr belügst. Du darfst mir niemals mehr etwas verschweigen. … Nicht das kleinste Detail. … Du informierst mich, auch wenn du der Meinung bist, dass du mich dadurch verletzt oder dass es mich nicht interessiert.“
„Ich habe dazugelernt, Erin.“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich will es hören.“
„Ich verspreche es, meine Liebste. … Und das Zweite?“
„Das ist für dich vermutlich der schwierigere Teil. … Ich will wissen, wieviel ich dir bedeute. Ich will wissen …“ Sie seufzte und senkte den Blick. Die Worte kamen ihr schwer über die Lippen. Sie fürchtete sich vor seiner Antwort. „Ich will wissen, ob es möglich ist, dass du dich irgendwann in mich verlieben könntest.“
Die Stille schien sich auszudehnen, bis sie meinte, eine Nadel fallen hören zu können.
„Erin.“
Nicht mehr als ein Flüstern.
„Erin, sieh mich an.“
Langsam hob sie den Kopf. Dieser Ausdruck in seinen Augen … Ihr Herz begann schneller zu schlagen. „Ja?“
„Es ist unmöglich, dass ich mich noch in dich verliebe.“
Ein Schlag in den Magen. Bevor sie sich wappnen konnte, hatte er sie getroffen. Tränen traten in ihre Augen.
„Erin.“ Sein Finger hob ihr Kinn an. „Es ist unmöglich, weil ich dich bereits liebe … mit der gesamten Leidenschaft meines mutigen Herzens.“
Aufschluchzend barg sie ihren Kopf an seiner Brust. Nun waren es Tränen der Erleichterung, die über ihre Wangen flossen. Sie hatte nie für möglich gehalten, dass diese Worte aus seinem Mund zu hören solch ein Glückgefühl in ihr wachrufen würden.
Liam fasste das Haar in ihrem Nacken und zwang sie, ihn anzusehen. „Ich muss deine Frage erwidern: Ist es möglich, dass du dich irgendwann in mich verlieben könntest?“
Sie schüttelte den Kopf. „Es ist unmöglich, weil ich dich bereits liebe … mit der glühenden Hitze meines wankelmütigen Herzens.“
Das Gefühl war so überwältigend, dass er die Augen
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