Im wilden Meer der Leidenschaft
seine Kleidung war noch immer klatschnass.
Ohne ein Wort zu sprechen, begann sie, sein Hemd aufzuschnüren und zog es ihm über den Kopf. Dann drückte sie ihn freundlich, aber bestimmt, auf den Stuhl und kniete sich zu seinen Füßen. Er fügte sich ihr, sah sie aber wachsam an.
Bianca zog ihm seine von Wasser und Salz verkrusteten Stiefel aus und warf sie beiseite. Sie öffnete seine Hose und streifte ihm den durchnässten Stoff von den Hüften und über die muskulösen Waden, bis er nackt vor ihr saß.
Dann fing sie an, die müden, harten Muskeln seiner Beine mit ihren Fingerspitzen zu massieren und seine kalte Haut zu wärmen. Und ganz langsam entspannte er sich, während sie ihn streichelte und ihre Lippen ihren Händen entlang dem Inneren seiner Schenkel bis zu seinen Hüften folgten.
Sie fand eine alte Narbe auf seinen Rippen und liebkoste sie mit ihrer Zungenspitze. Er schmeckte nach Salz, Regenwasser und Bier, nach seinem ganz eigenen anziehenden Aroma. Sie kannte seinen Geschmack und die Linien seines Körpers nun schon auswendig. Sie wusste, wo sie ihn küssen und berühren musste, um ihn zu erregen. Sie wusste, wie perfekt ihre Körper zueinander passten und wie ekstatisch sie sich fühlte, wenn er sich in ihr bewegte. Wenn sie nur seine Gedanken und seine Seele ebenso gut kennen würde.
Als sie sich erhob, sah sie die neue Narbe seiner Dolchwunde an der Schulter. Und sie erinnerte sich daran, wie sie ihn heftig blutend auf den Boden ihrer Taverne hatte fallen sehen. Fast hätte sie ihn verloren, bevor sie die Gelegenheit gehabt hatte, ihn wiederzufinden. Bevor sie die Antworten bekommen konnte, nach denen sie sich so verzweifelt sehnte.
Zumindest hatte sie diese Antworten gewollt. Und Rache. Nun sehnte sie sich nach etwas ganz anderem, sehnte sich nach der heißen Leidenschaft, die sie ihre schmerzvolle Vergangenheit vergessen ließ.
Sehnte sich nach Balthazar und nach den Gefühlen, die er in ihr entfachte.
Er stöhnte laut auf, fasste sie bei den Schultern und zog sie auf seinen Schoß. Ihre Lippen verschmolzen in einem stürmischen Kuss, und sie schmeckte eine Sehnsucht, die der ihren in nichts nachstand. Auch er sehnte sich danach zu vergessen – oder sich an manches erst wieder zu erinnern. Sehnte sich danach, mit ihr zusammen zu sein.
Er vertiefte den Kuss, und ihre Zungen berührten sich. Er schmeckte nach dem Meer, nach Salz, nach bittersüßem Regen und den Gefahren des Seemannslebens. Sie klammerte sich an ihm fest, während ihre Welt heftiger als ein Schiff im Sturm ins Wanken geriet, während sich alles um sie herum drehte. Durch einen roten, heißen Schleier des Verlangens fühlte sie, wie er ihr das Wams und ihre Jungenhose, ihre Stiefel und Strümpfe auszog, ohne seine Lippen von den ihren zu lösen, diese feuchte Verschmelzung ihres Atems, ihrer Münder, ihrer Seufzer.
Als sie nur noch ihr Unterkleid trug, setzte sie sich rittlings auf ihn. Sie lehnte sich an ihn und umschlang seine Schultern. Der feuchte Stoff klebte an ihren erregten, schmerzenden Brustknospen, und sie fühlte seinen glatten, muskulösen Oberkörper an ihren Brüsten. Die Beine weit geöffnet, saß sie auf seinen Hüften und offenbarte sich ihm in all ihrer Verletzlichkeit wie nie zuvor.
Sie waren sich nun unglaublich nah – aber noch nicht nah genug. Sie sehnte sich danach, mit ihm zu verschmelzen, so vollständig ein Teil von ihm zu werden, dass sie nie mehr getrennt werden könnten. Sehnte sich danach, dass ihr Atem und Herzschlag eins wurden.
Seine Lippen wanderten abwärts, und ihr gemurmelter Protest verwandelte sich in ein lautes Keuchen, als er ihre Brustwarze in den Mund nahm. Die feuchte Hitze durch den dünnen Stoff raubte ihr fast den Atem, und sie stöhnte, als seine Zähne an ihren überempfindlichen Brustwarzen knabberten. Sie vergrub ihre Finger in seinen Haaren und zog ihn näher und immer näher an sich heran.
„Balthazar“, flüsterte sie an seiner Schläfe und drückte leidenschaftliche Küsse auf seine Haut und die pulsierenden Adern. „Ich muss, ich muss …“
Sie konnte die Bedürfnisse, die sie erfüllten, nicht einmal klar formulieren; es war ein Gefühl, als flöge sie und schwebe über ihrem Körper. Und sie flog tatsächlich für den Bruchteil einer Sekunde, als er seinen Daumen in sie schob und den perfekten Punkt fand.
Sie spreizte die Beine noch weiter und ließ ihren Kopf in den Nacken fallen, während sie ihn in ihr Innerstes führte und er seine Hüften anhob, bis
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