Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im wilden Meer der Leidenschaft

Im wilden Meer der Leidenschaft

Titel: Im wilden Meer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE
Vom Netzwerk:
nicht.“
    „Es ist traumhaft.“
    Balthazar ließ ihre Hand los und bückte sich, um seine Stiefel auszuziehen. „Und warm ist es auch. Kommst du mit?“
    „Du willst schwimmen gehen?“
    Das war es offensichtlich, was er vorhatte, denn er zog sich aus und sprang gekonnt ins Wasser.
    Er tauchte wieder auf und strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht.
    „Kannst du nicht schwimmen?“, fragte er.
    „Doch, ein bisschen“, antwortete sie. Im Gegensatz zu den meisten abergläubischen Seemännern konnte Juan schwimmen und hatte darauf bestanden, dass auch sie es lernte. Doch es war schon lange her, dass sie es tatsächlich versucht hatte.
    „Dann komm’“, sagte er und streckte seine Hand aus. Er winkte ihr, und die Wassertropfen glänzten wie Perlen auf seiner nackten Haut. „Ich lasse dich auch nicht ertrinken, Bianca cara . Versprochen.“
    Bianca atmete tief durch und musste lachen. Er war so teuflisch unwiderstehlich, dass sie ihm nichts abschlagen konnte. Sie zog sich aus und tauchte ebenfalls ins Wasser.

21. KAPITEL
    Bianca ließ sich immer tiefer in das warme, stille und endlos blaue Wasser sinken, das die Außenwelt so völlig ausschloss. Das Tageslicht drang nur gedämpft unter die Wasseroberfläche, und ihr Körper schwebte über dem Sandboden des Sees.
    Ihr kam ein Bild in den Sinn, das sie einst auf einer der Tarot–Karten ihrer Mutter gesehen hatte. Es zeigte eine in grünmarmorierte Seide gehüllte Seegöttin, deren langes rotes Haar sie umwehte. Als Kind hatte Bianca diese Karte geliebt und fest geglaubt, dass solch überirdische Schönheit, solch friedliche Entrücktheit irgendwo existierte. Dieser paradiesische See kam ihr wie der geeignete Ort für ein solches Wesen vor.
    Ihre Lungen begannen zu schmerzen, und sie schwamm nach oben und kehrte in die helle, von Geräuschen erfüllte Welt zurück. Der Gesang der Vögel kam ihr lauter, die Brise kühler vor. Sie spürte eine Berührung an ihrem Arm und drehte sich zu Balthazar um, der vor ihr im Wasser stand.
    Und sie sah, dass es in diesem Gewässer wahrhaftig Zauberwesen und Seegötter gab.
    Er kam ihr unwirklich schön vor – zu gut aussehend für sie und sicherlich nur ein unerwartetes Geschenk des Himmels, das nicht ewig andauern würde. Doch sie würde das Beste daraus machen und dieses Geschenk so lange wie möglich genießen.
    Sie legte die Arme um seinen Hals, ließ sich treiben und schlang die Beine um seine Hüften. „Es ist himmlisch“, flüsterte sie. „Ich hätte nie gedacht, dass es einen solchen Ort im wirklichen Leben gibt.“
    „Ich auch nicht. Diese Schönheit sehe ich zum ersten Mal.“
    Und er küsste sie, küsste sie so leidenschaftlich, wie sie es sich ersehnte. Als sei er genauso hungrig nach ihr wie sie nach ihm, als sei der Geschmack und die Berührung ihrer Körper alles, was zähle. Die Vergangenheit war unwichtig, die Zukunft verschwommen und unwirklich. Sie warf ihren Kopf zurück, als sein Mund ihren Hals entlang und über ihre Schultern bis zu ihrer Brust wanderte.
    Sie vergrub ihre Finger in seinem nassen Haar und drückte seinen Mund noch fester an ihre Haut, auf ihre schmerzende Brustknospe. Sie wollte ihm so nahe sein, dass sie nicht mehr wusste, wo sie endete und er begann; wollte eins mit ihm werden. Als könne er ihre Gedanken lesen, zog er sie noch näher an sich heran und legte sein Gesicht auf ihr heftig klopfendes Herz.
    Ohne ein Wort zu sagen, trug er sie zum Ufer des Sees, wo sie sich beide in den Sand fallen ließen, während das Wasser ihre Füße umspielte. Als er in sie eindrang, schloss Bianca fest die Augen, um sich dem Gefühl, das sie überwältigte, ganz hinzugeben. Um jede Bewegung, jedes Geräusch wahrzunehmen, sowie den Geruch von Wasser und Schweiß auf seiner Haut und die wärmende Sonne auf ihrem Gesicht. Er ergriff ihre Hände und umschlang ihre Finger.
    Sie hatten noch immer kein Wort gewechselt, aber Bianca hatte sich noch nie jemandem so nahe gefühlt und wusste, dass diese Intimität mit niemand anderem mehr möglich wäre. Sie gehörten zusammen, und nichts würde mehr sein wie zuvor.
    Bianca lag noch immer ausgestreckt auf dem sandigen Ufer wie ein träges Dschungelwesen, das die Wärme sucht und die vorbeiziehenden Wolken beobachtet. Sie schloss die Augen und lauschte dem Rauschen des Wasserfalls und Balthazars gleichmäßigem Atem. Er hatte den Kopf auf ihre Schulter gelegt und schlief tief und fest; selbstvergessen und sorglos. Aber unter der Berührung ihrer Hände

Weitere Kostenlose Bücher