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Im Zauber der Gefuehle

Titel: Im Zauber der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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gepackt hielt, vergrub Lottie die Hände in seinem dichten, zerwühlten Haar und ließ sie seinen muskulösen Nacken hinabgleiten. Als die glühende Hitze bis zum Unerträglichen angestiegen war, stöhnte Lord Sydney leise auf.
    »Charlotte ...«
    »Lottie«, verbesserte sie ihn atemlos.
    Er presste die Lippen auf ihre Schläfe und zog sie noch enger an seinen kräftigen Körper, als sei sie eine unendlich zerbrechliche Kostbarkeit. »Ich hätte nie gedacht, jemanden wie dich zu finden«, flüsterte er. »Ich habe so lange nach dir gesucht... habe mich nach dir verzehrt ...«
    Lottie erschauerte und ließ den Kopf gegen seine Schulter sinken. »Das hier ist nicht wirklich«, erwiderte sie matt.
    Seine Lippen berührten ihren Hals, wobei sie eine Stelle fanden, die Lottie unwillkürlich dazu brachte, sich ihm entgegenzurecken. »Was ist denn dann wirklich?«
    Sie deutete auf die Eibenhecke, die den Garten des Anwesens begrenzte. »Alles dort hinten.«
    Während seine Arme sie noch fester an sich drückten, sprach er mit dumpfer Stimme: »Lass mich auf dein Zimmer kommen. Nur ganz kurz.«
    Lottie antwortete mit einem zitternden Lachen, denn sie wusste genau, was passieren würde, sollte sie seinem Wunsch nachgeben. »Auf gar keinen Fall.«
    Sanfte, heiße Küsse wanderten über ihre Haut. »Du bist sicher bei mir. Ich würde niemals mehr von dir verlangen, als du zu geben bereit bist.«
    Lottie schloss die Augen, denn sie hatte das Gefühl, dass sich alles um sie herum drehte. »Das Problem dabei ist«, meinte sie wehmütig, »dass ich bereit bin, Euch viel zu viel zu geben.«
    An der Wange spürte sie, wie sich seine Lippen zu einem Lächeln verzogen. »Ist das ein Problem?«
    »O ja.« Lottie entzog sich seinem Griff und hielt sich die Hände an die glühenden Wangen, wobei sie unentschlossen seufzte. »Wir müssen aufhören damit. Ich kann mir selbst nicht trauen, wenn es um Euch geht.«
    »Das solltest du auch nicht«, stimmte er ihr mit rauer Stimme zu.
    Das Geräusch ihres Atems vermischte sich in der Dunkelheit. Er war so warm und so stark, dass sich Lottie kaum zurückhalten konnte, sich ihm an den Hals zu werfen. Stattdessen zwang sie sich dazu, rational zu denken.
    Bald würde Lord Sydney fort sein, und die Erinnerung an diese Nacht würde mit der Zeit verblassen. Sie war weder so willensschwach noch so dumm, sich derart leicht verführen zu lassen.
    »Lass mich dich wenigstens bis zum Haus begleiten«, drängte Lord Sydney. »Wenn man uns zusammen sieht, kannst du immer noch sagen, wir wären einander zufällig begegnet.«
    Erst zögerte Lottie, um dann doch ihr Einverständnis zu geben. »Und an der hinteren Terrasse trennen sich unsere Wege?«
    »Ja.« Lord Sydney bot ihr seinen Arm und führte sie zu der breiten Steintreppe an der Rückseite des Anwesens. Sie waren beide schweigsam, als sie zu der Terrasse hinaufstiegen, die die Hauptgärten des Herrenhauses überblickte. Durch die hell erleuchteten Fenster und Glastüren drang verhältnismäßig viel Licht aus dem großen Saal. Die Terrasse, auf der sich sonst häufig Gäste aufhielten, um zu rauchen oder ein Glas Portwein zu trinken, war verlassen, da fast alle entweder im Dorf waren oder im Haus Karten oder Billard spielten.
    Eine einsame Gestalt saß in entspannter Haltung auf einem der Stühle am Terrassengeländer und sog träge an einer Zigarre, deren dünner Rauch wie ein verschwindender Geist in der Luft schwebte. Der Duft von teurem Tabak kitzelte Lottie in der Nase, sobald sie die oberste Treppenstufe erklomm.
    Sie war unangenehm berührt, als sie erkannte, wer der Mann auf der Terrasse war.
    »Lord Westcliff«, murmelte sie und machte automatisch einen Knicks. Beklommen fragte sie sich, was er darüber denken mochte, dass sie in Lord Sydneys Begleitung erschien.
    Der Graf blieb sitzen, während er die beiden eingehend musterte. Das gebrochene Licht von den Fenstern ließ sein kohlrabenschwarzes Haar glänzen und warf eckige Schatten über seine freimütigen, energischen Gesichtszüge. »Miss Miller«, sagte er in seiner rauen Stimme und nickte ihrem Gefährten kühl zu. »Sydney. Welch angenehme Fügung. Es gibt da etwas, das ich gerne mit Euch besprechen würde.«
    In der Gewissheit, das Missfallen ihres Arbeitgebers erregt zu haben, senkte Lottie den Blick auf die Steinplatten des Terrassenbodens. »Mylord, verzeiht, ich bin im Dorf gewesen und habe mir das Fest angesehen, als ...«
    »Anscheinend habt Ihr mehr getan, als nur zuzusehen«,

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