Im Zauber der Gefuehle
auf ihren Körper, während sein Atem durch zusammengebissene Zähne strich. Seine Bewegungen brachten das Bett zum Wackeln. Lottie fühlte sich zugleich verletzlich und stark, denn sie hatte ihn genauso in Besitz genommen wie er sie, ihr Herz schlug gegen seine Hand, und ihr Fleisch hielt ihn umschlungen. Da straffte er sich, und sein Schaft zuckte und pulsierte in ihrem Innern; Nick öffnete die Lippen leicht, als er an ihrem Hals ein ächzendes Keuchen ausstieß.
Lange Zeit lag sie an seinem großen, harten Körper und stöhnte leise auf, als er ihre Handgelenke losband. Er massierte sie leicht, bevor seine Hand zu ihrem feuchten Geschlecht hinabwanderte und es bedeckte. Sein Atem kam jetzt langsamer, und Lottie erschauerte sehnsuchtsvoll bei dem Gedanken, dass er neben ihr einschlafen könnte. Auf einmal gab es nichts Wünschenswerteres auf der ganzen Welt, als dass er eine ganze Nacht lang das Bett mit ihr teilte. Doch schließlich erhob er sich, beugte sich über sie, um ihre Brust zu küssen, wobei er seine Zunge neckend um die weiche Spitze kreisen ließ.
Als Nick das Bett verließ, musste Lottie sich auf die Lippe beißen, um ihn nicht zu bitten, bei ihr zu bleiben. Sie wusste nur zu gut, dass er es ihr wie immer verweigern würde. Die Tür schloss sich hinter ihm, und Lottie blieb allein zurück. Obwohl sie befriedigt und erschöpft war und ihre Haut überall wohlig kribbelte, stiegen ihr die Tränen in die Augen. Sie empfand ein Gefühl der
Trauer ... nicht ihretwegen, sondern um seinetwillen. Und Sehnsucht... das gefährliche Verlangen, ihn zu trösten, obgleich er es ihr äußerst übel nehmen würde, sollte sie es versuchen. Sie hegte tiefe, zärtliche Gefühle für einen Mann, den sie kaum kannte — einen Mann, der viel dringender gerettet werden musste, als es bei ihr je der Fall gewesen war.
Am folgenden Morgen kam ein Päckchen von Sir Ross, in dem sich ein Dokumentenbündel mit kunstvollen Siegeln befand sowie eine Einladung zu einem Ball in einer Woche. Als Lottie das Esszimmer betrat, fand sie Nick vor, der allein am Tisch saß und einen halb vollen Frühstücksteller vor sich stehen hatte. Sein Blick löste sich von dem dicken Pergamentpapier in seiner Hand, und seine Augen verdunkelten sich, sobald er ihrer gewahr wurde. Er erhob sich und starrte sie unverwandt an.
Glühende Röte überzog Lotties Gesicht. An den Morgen nach einer außergewöhnlich leidenschaftlichen Nacht neckte Nick sie normalerweise oder lächelte, während er von etwas Alltäglichem sprach, um ihr das Unbehagen zu nehmen. Heute war sein Gesicht jedoch angespannt, und seine Augen wirkten düster. Etwas zwischen ihnen hatte sich verändert — die spielerische Leichtigkeit ihres bisherigen Umgangs miteinander war verflogen.
Unbeholfen deutete sie auf das Schreiben in seiner Hand. »Sie ist angekommen?«
Es war nicht nötig, genauer zu erklären, was mit »sie« gemeint war.
Er nickte kurz, bevor sein Blick wieder zu der Vorladung glitt.
Um so normal wie möglich zu wirken, trat Lottie an die Anrichte und nahm sich aus den Schüsseln. Nick rückte ihr den Stuhl neben sich zurecht und setzte sich selbst wieder hin. Ungewöhnlich konzentriert betrachtete er die Reste seines Frühstücks, während ein Dienstmädchen kam, um Lottie eine Tasse dampfenden Tees zu servieren.
Beide schwiegen, bis das Dienstmädchen das Zimmer verlassen hatte.
»Der Ball wird nächsten Samstag stattfinden«, erklärte Nick brüsk, ohne sie anzusehen. »Wirst du bis dahin ein angemessenes Kleid haben?«
»Ja, man hat mir bereits ein Ballkleid geschneidert, es müssen nur noch kleine Änderungen vorgenommen werden.«
»Gut.«
»Bist du wütend?«, wollte Lottie wissen.
Er griff nach seinem Messer und musterte es übel gelaunt. »Ich fange eigenartigerweise an, mich mit meinem Schicksal abzufinden. Da die Neuigkeiten nun bei Hofe die Runde machen, werden sie sich ohnehin bald wie ein Lauffeuer in der ganzen Stadt verbreiten. Der Prozess ist in Bewegung gesetzt worden, und es gibt nichts, was ihn noch aufhalten könnte. Auf dem Ball wird uns Sir Ross als Lord und Lady Sydney vorstellen ... und von dem Augenblick an ist Nick Gentry tot.«
Lottie starrte ihn aufmerksam an, da ihr die eigenartige Formulierung aufgefallen war. »Du meinst, der Name wird nicht mehr benutzt werden«, sagte sie. »Du als Lord Sydney wirst ausgesprochen lebendig sein. Soll ich anfangen, dich John zu nennen, wenn wir unter uns sind?«
Er verzog unwillig das
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