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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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blieb.
    Der groß gewachsene, halb nackte Sexgott stand im Spiegel, funkelte sie an und knurrte: »Höchste Zeit, dass du zurückkommst, Weib.«

5
     
    Als Jessi siebzehn Jahre alt war, wäre sie beinahe ums Leben gekommen. Sie war in eine dieser Kletterhallen gegangen, weil ihre beste Freundin sie angerufen und ihr erzählt hatte, dass der Footballspieler, in den Jessi verknallt war, wahrscheinlich dort sein würde. Und sie war von einer der Kletterwände gestürzt, hatte sich mehrere Knochenbrüche und eine Schädelfraktur zugezogen.
    Sie versäumte den größten Teil des Highschool-Abschlussjahres und lag mit geschorenem Kopf - man hatte ihr eine Metallplatte eingesetzt, damit der Bruch besser heilte - zu Hause, um sich von den Verletzungen zu erholen, und hörte sich die Geschichten von Partys und Abschlussfeiern an, die ihr die Klassenkameradinnen erzählten.
    Und der Junge, für den sie so geschwärmt hatte, war an dem bewussten Tag überhaupt nicht in der Kletterhalle gewesen.
    Aus dieser Erfahrung hatte sie einiges gelernt. Zum einen, dass die ausgeklügeltsten Pläne schief gehen können. Sie war die einzige Cheerleaderin, die das Footballteam, das es seit sieben Jahren zum ersten Mal wieder bis zu den State Finals geschafft hatte, nicht anfeuern konnte; sie hatte das tolle rosafarbene Ballkleid, das sie für die Abschlussfeier gekauft hatte und das immer noch in ihrem Schrank hing, nie getragen; sie hatte ihr Zeugnis nicht in einem Talar und Barett entgegengenommen und alle Partys versäumt. Und zweitens: Wenn alles schlecht lief, war Humor oft die einzige Rettung. Man konnte entweder lachen oder weinen, und man fühlte sich nur noch schlechter, wenn man weinte - außerdem sah man dabei fürchterlich aus.
    Als sie in dem Raum stand, in dem vor kurzem ein Anschlag auf ihr Leben verübt wurde - in dem Büro eines ermordeten Mannes und das Ding im Spiegel anstarrte, das eigentlich gar nicht da sein konnte, ging ihr durch den Kopf,'' dass in den letzten Tagen wirklich alles schlecht für sie lief, sehr schlecht sogar.
    Sie fing an zu kichern.
    Sie konnte nicht anders.
    Der Sexgott kniff die dunklen Augen leicht zusammen und funkelte sie an. »Es gibt nichts zu lachen. Komm rein und mach die Tür zu. Sofort. Es gibt vieles, worüber wir sprechen müssen, und die Zeit ist von wahrhaft entscheidender Bedeutung.«
    Sie kicherte noch mehr, legte eine Hand auf den Mund, die andere umfasste den Türknauf. Die Zeit ist von wahrhaft entscheidender Bedeutung. Wer redete so?
    »Um Himmels willen, Weib, hol mich hier raus«, sagte er ärgerlich. »Jemand muss dich kräftig schütteln.«
    »Oh, das glaube ich nicht«, platzte sie noch immer kichernd heraus. Ihr Lachen nahm leichte hysterische Züge an. »Und ich bin kein Weib«, machte sie ihm klar. Und kicherte.
    Er brummte leise. »Frau, du hast mich neulich befreit, und ich habe dir kein Haar gekrümmt. Wirst du mir noch einmal vertrauen?«
    Sie gluckste. »Neulich dachte ich, ich würde schlafen und hätte einen eigenartigen Traum. Das hatte nichts mit Vertrauen zu tun.«
    »Ich habe den Mann getötet, der versucht hat, dich umzubringen. Ist das nicht Grund genug, mir zu trauen?«
    Sie hörte auf zu lachen. Das war's. Er hatte dem blonden Mann das Genick gebrochen und ihn tot auf dem Campus liegen lassen. Obwohl sie die ganze Zeit geahnt hatte, dass er für diesen Mord verantwortlich war - ob nun in einer imaginären Welt oder in der realen -, schaute sie jetzt unwillkürlich auf seine Hände. Es waren große Hände - Hände, die ohne weiteres jemanden erwürgen konnten.
    Sie zögerte noch einen Moment, aber dann trat sie ein, zwei Schritte näher, hielt erneut inne und zog dann doch die Tür zu.
    Das Lachen war ihr vergangen. Stattdessen bestürmten sie tausend Fragen.
    Sie vergrub die Hände in den Taschen ihrer Jeans und starrte in den Spiegel. Schloss nach einer Weile die Augen, kniff sie ganz fest zu. Und öffnete sie wieder. Sie versuchte das zweimal, um ganz sicherzugehen.
    Er war immer noch da. O Mist!
    »Ich hätte dir sagen können, dass das nichts nützt«, sagte er trocken.
    »Bin ich übergeschnappt?«, flüsterte sie.
    »Nein, du bist nicht verrückt. Ich bin hier. Das alles geschieht tatsächlich. Und wenn du am Leben bleiben willst, musst du glauben, was ich dir erzähle.«
    »Menschen können nicht in Spiegeln sein. Das ist nicht möglich.«
    »Sag das dem Spiegel.« Er trommelte mit den Fäusten gegen das Glas, um seinen Worten Nachdruck zu

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