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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Zurückhaltung dulden; wenn dieser Mann eine Frau im Bett hatte, ließ er nicht mehr von ihr ab, bis er alles nur Erdenkliche mit ihr gemacht und sie so gründlich rangenommen hatte, dass sie kaum noch laufen konnte.
    »Hol mich hier raus, Frau«, lautete der eindringliche, mit aufreizendem schottischem Akzent ausgesprochene Befehl. Seine Stimme war ebenso unglaublich wie seine äußere Erscheinung. Tief und volltönend durchdrang sie Jessi wie heißer Rum und brannte sich bis in ihr Innerstes.
    »Nein«, erwiderte sie matt. Nie und nimmer würde sie all das - was es auch sein mochte, es hatte jedenfalls viel zu viel Testosteron - noch einmal freilassen.
    »Dann bitte ich dich, Frau, mich nicht mehr so anzusehen.«
    »Wie sehe ich dich denn an?«, gab sie kratzbürstig zurück.
    »Als wolltest du wieder deine Zunge auf meiner Haut tanzen lassen. Und nicht nur am Rücken.« Er nahm die Unterlippe zwischen die Zähne und lächelte teuflisch.
    »Ich wollte das überhaupt nicht«, wehrte sie sich wütend. »Ich habe dir bereits gesagt, dass ich dachte, du wärst nur ein Traum.«
    »Jeder Traum, den du dir wünschst, Frau. Du musst mich hier rausholen.« Sein Blick glitt über sie, ihre Brüste und Schenkel.
    Hitze breitete sich auf ihrer Haut aus. »Nein, das tue ich nicht.«
    Er zuckte mit den Schultern und seine Muskeln spannten sich dabei an. »Wie du willst, Weib. Dann stirbst du einen sinnlosen Tod. Sag nur nicht, ich hätte dir nicht meine Hilfe angeboten.«
    Er kehrte ihr im Spiegel den Rücken zu. Das silberne Glas schien sich zu wellen, die schwarzen Flecken an den Rändern verschwammen, als wäre die Oberfläche plötzlich flüssig, und im nächsten Augenblick hatte sie einen normalen Spiegel vor sich.
    »Hey, warte!«, schrie sie erschrocken. »Komm zurück!« Sie brauchte Antworten. Sie musste wissen, was vor sich ging. Was dieser Spiegel in Wahrheit war; wie all das überhaupt möglich sein konnte; wer versucht hatte, sie umzubringen, und ob man tatsächlich weitere Mörder zu ihr schicken würde.
    »Warum?« Die tiefe, weiche Stimme hallte aus dem Spiegel.
    »Weil ich wissen muss, was das alles zu bedeuten hat.«
    »Nichts auf dieser Welt ist umsonst, Frau.«
    »Was sagst du da?«, fragte sie das glatte silberne Glas. Sie unterhielt sich mit einem Spiegel. Alice im Wunderland war nichts im Vergleich zu ihr.
    »Das ist doch nicht so schwer zu verstehen, oder? Ich habe etwas, was du brauchst. Du hast etwas, was ich brauche.«
    Sie erstarrte. Der Atem stockte in ihrer Kehle, und ihr Herz fing an zu hämmern. Sie fuhr mit der Zunge über ihre plötzlich trockenen Lippen. »W-was?«
    »Du brauchst meinen Schutz. Du brauchst mich, wenn du am Leben bleiben willst. Ich weiß, was vor sich geht, wer hinter dir her ist und wie man sie aufhalten kann.«
    »Und was willst du als Gegenleistung?«, erkundigte sie sich wachsam.
    »Ach, unendlich viel, Mädchen. Aber wir machen es einfach und fangen erst einmal mit der Freiheit an.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Kommt nicht in Frage. Erst muss ich wissen ...«
    »Du weißt alles, was du wissen musst«, schnitt er ihr das Wort ab. »Du weißt, dass du ohne mich sterben wirst. Denk nicht einmal daran, irgendwas von mir zu erzwingen. Ich stecke schon viel zu lange in diesem verdammten Spiegel. Mehr Zwänge werde ich nicht dulden. Ich werde nicht zulassen, dass du ein anderes Gefängnis für mich errichtest, Frau.«
    Sein Akzent wurde immer deutlicher, und die letzten Worte schleuderte er ihr regelrecht entgegen. Sie schluckte hörbar. Ihr Mund war so trocken geworden, dass sie sich räuspern musste.
    Plötzlich tauchte er wieder in dem Spiegel auf, sah sie an; das silberne Glas umfloss ihn wie glitzerndes Wasser.
    Dieser sinnliche, arrogante Mund verzog sich zu einem Lächeln. Falls er glaubt, mich damit zu beruhigen, dachte sie schaudernd, dann hat er sich gewaltig getäuscht. Diese Lächeln drückte mühsam gezügelte Kraft und unterdrückte Leidenschaft aus.
    Wenn ich ihn neulich so gesehen hätte, ging es ihr durch den Kopf, dann hätte ich ihn wahrscheinlich nie aus seinem Gefängnis befreit, gleichgültig, ob im Traum oder in der Wirklichkeit. Der Mörder, den sie als so furchteinflößend angesehen hatte, war ein Wurm gegen diesen Mann. Sie spielten nicht annähernd in derselben Liga. Vermutlich war es ihm ein Leichtes gewesen, dem armen Kerl das Genick zu brechen - nicht kraftraubender, als eine Fliege zu erschlagen. Was immer er auch sein mochte, er hatte

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