Im Zauber des Highlanders
seine Aufmerksamkeit wieder dem Telefonat und fauchte: »Diese St. James weiß mittlerweile, dass sie in Gefahr ist. Es ist nicht abzusehen, was sie unternimmt. Ich möchte, dass sich Eve unverzüglich um sie kümmert. Aber erst muss ich diesen verdammten Spiegel zurückhaben. Roman sagte, dass er sich im Büro dieses Professors befindet. Eve soll ihn an meine private Adresse schicken, sobald sie dort ist. Dann muss sie das Mädchen und alle anderen, die den Spiegel gesehen haben, ausschalten.«
Verfluchte)- Roman. Die Polizei stellte zu viele Fragen, und Lucan vermutete, dass mindestens ein oder zwei Officers den Spiegel zu Gesicht bekommen hatten. Das bedeutete, dass diese Gesetzeshüter wohl ihre Pensionierung nicht mehr erlebten und diese Mordfälle nie abgeschlossen wurden. In der Vergangenheit hatte Lucan Romans Vorliebe für Strangulationen immer nachgegeben, solange er die Dinge schnell erledigte und verschwand, bevor die Leichen gefunden wurden und die Polizei mit den Ermittlungen begann.
Aber diesmal hatte sich Roman nicht daran gehalten. Er hatte bei dieser Frau versagt und selbst mit seinem Leben bezahlt.
Das bereitete Lucan einiges Kopfzerbrechen.
Wie war Roman mit gebrochenem Genick auf dem Campus-Gelände gelandet? Ihm fiel nur ein Einziger ein, der eine solche Kraft und das Geschick hatte, dem Russen das Genick zu brechen, als wäre es ein dünner Hühnerknochen: Cian MacKeltar.
Und wenn er für Romans Tod verantwortlich war, musste ihn jemand aus dem Spiegel befreit haben. Das war nicht gut, ganz und gar nicht gut.
Lucans Meinung nach kam nur eine Person in Frage - diese Jessica St. James. Bei seinem letzten Anruf hatte Roman berichtet, dass vier Personen in Chicago den Dunklen Spiegel gesehen oder wie Professor Liam Keene fundierte Kenntnisse über ihn besaßen, und
Jessica St. James war die Letzte, die eliminiert werden musste. Lucan wusste sehr gut, dass der Keltar Schlag bei den Frauen hatte.
Seine Oberlippe kräuselte sich. Es war wirklich schade um diesen Mann aus den Bergen, einen echten Highlander. Cian MacKeltar sah blendend aus, besaß nicht nur Kraft und Charisma, sondern auch noch ungezähmte, reine Magie. Lucan hatte viele Menschenleben lang hart gearbeitet, um nur einen Bruchteil der Macht zu erlangen, die dem Keltar hundertfach in die Wiege gelegt worden war.
Ob der Keltar die kleine St. James dazu verführt hatte, ihm zu Willen zu sein, würde Lucan schon bald herausfinden. Er war dabei, Anweisungen zu geben, dass Eve die Archäologiestudentin töten sollte, und falls Eve bei diesem Auftrag scheiterte, würde Lucan die Gewissheit haben, dass er mit weitaus größeren Problemen rechnen musste als ursprünglich angenommen.
»Sag ihr, dass sie den anderen Auftrag aufschieben soll. Ich brauche sie jetzt gleich.« Eine Pause entstand. Dann gab Lucan ein Knurren von sich. »Ich glaube nicht, dass du keine Möglichkeit hast, sie zu erreichen. Finde eine. Schick sie heute noch nach Chicago.«
Er hörte eine Weile zu und hielt den Hörer ein Stück vom Ohr weg. Schließlich sagte er gepresst: »Ich glaube, du hast mich nicht verstanden. Ich will, dass sie augenblicklich nach Chicago aufbricht. Ich schlage vor, du übermittelst ihr meine Anweisungen und lässt sie selbst entscheiden, was sie machen will.« Er unterbrach die Verbindung. Ihm war klar, was Eve machen würde. Sie verdiente sich mit dem Tod ihr Geld und kannte so gut wie keine Angst, nur vor Lucan fürchtete sie sich. Vor einigen Jahren hatte er eine Affäre mit ihr gehabt. Sie kannte seine wahre Natur. Sie würde gehorchen.
Er rieb sich das Kinn und kniff die Augen zusammen. Samhain rückte rasch näher. Zum ersten Mal seit Jahrhunderten verspürte er einen Hauch von Unbehagen. Er war so lange unantastbar, praktisch unsichtbar gewesen, dass ihm dieses Gefühl unbekannt geworden war.
Wenigstens wusste er, wo sich der Spiegel befand. Das linderte seine innere Unruhe. Doch wenn er ihn nicht ganz bald zurückbekam würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als sich selbst auf den Weg zu machen.
Allerdings wäre es ihm sehr viel lieber, wenn ihm das erspart bliebe.
Einige Male hatte er den Keltar für kurze Zeit aus dem Kerker im Dunklen Spiegel befreit, doch bei diesen seltenen Gelegenheiten hielt er selbst sich immer auf höchst gesichertem Grund und Boden auf und schützte sich mit Zaubern, die die ungeheure Macht des Highlanders neutralisierten, bis der Spiegel seinen Gefangenen wieder vereinnahmte. Die komplizierten,
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