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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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gesprochen, ohne es selbst zu merken. Irgendwann wurde er argwöhnisch, weil sich alle regelrecht überschlugen, um ihm seine Wünsche zu erfüllen, und ergründete, woran das lag. Er lernte, vorsichtig zu sein und auf seinen Tonfall zu achten, um zu erkennen, wann er mit den vielen sich überlagernden Stimmen sprach. Nur ein Trottel oder ein Neuling mit Todessehnsucht wandte unabsichtlich Magie an.
    Wenn er, auf ungeschütztem Grund, aus dem Spiegel befreit war, gab es keine Menschenseele, die den Befehlen der Stimme widerstehen konnte - abgesehen von Lucan, und das auch nur, weil Cian selbst diesen Bastard in dieser Kunst unterwiesen hatte. Mentor und Schüler entwickelten während der Ausbildung eine Widerstandskraft, die sie vor der Magie des jeweils anderen schützte.
    Jessica würde seine Anweisungen artig befolgen. Frauen waren so. Nicht ein Fehler der Natur hatte sie so fügsam gemacht - sie waren einfach im Ganzen sanfter. Er wollte ihr befehlen, ihn an einen sicheren Ort zu führen, wo sie sich niederlassen konnten. Und sobald sie dort waren - oh, er hatte all die Jahrhunderte nicht nur unter dem Hunger nach Rache, sondern auch unter anderen ungestillten Gelüsten gelitten, und diese Frau mit ihren üppigen Kurven, der samtenen Haut und den kurzen glänzenden Locken war die Antwort auf all seine Wünsche!
    Gab es eine bessere Art, die letzten zwanzig Tage seiner Gefangenschaft zu verbringen, als seine sexuelle Gier zu stillen und die meisten fleischlichen Phantasien mit dieser wunderbar sinnlichen Frau wahr werden zu lassen?
    In diesem Augenblick reckte die wunderbar sinnliche Frau ihr Kinn nach vorn.
    Trotzig.
    Er glaubte auch, ein Funkeln in ihren Augen zu sehen.
    »Ich lasse dich nicht eher heraus, bevor du mir nicht ein paar Fragen beantwortet hast«, erklärte sie ihm kühl.
    Er schnaubte ungeduldig. Ausgerechnet jetzt musste sie widerspenstig sein? Frauen wussten, wie man Notlagen ausnützte. »Weib, wir haben keine Zeit für so was. Lucan hat zweifellos schon einen anderen Mörder losgeschickt, der immer näher kommt, während wir hier plaudern.«
    »Lucan?«, hakte sie nach. »Ist das der Mann, der den Spiegel in seinen Besitz bringen will?«
    »Ja.«
    »Lucan ... und weiter?«
    Cian trat von einem Fuß auf den anderen, verschränkte die Arme. »Warum willst du das wissen? Glaubst du, du könntest ihn kennen?«, erwiderte er spöttisch und zog eine Augenbraue hoch. Als sie ihre Nasenflügel blähte und das Kinn noch ein wenig mehr anhob, seufzte er und sagte: »Trevayne. Sein Name ist Lucan Trevayne.«
    »Wer und was bist du?«
    »Du hast meinen Namen ausgesprochen, als du mich zum ersten Mal freigelassen hast«, antwortete er ungehalten. »Ich heiße Cian MacKeltar. Und ich bin ein Mann.«
    »Der blonde Typ behauptete, du wärst ein Mörder.« Ihre Stimme war honigsüß. »Erinnerst du dich an ihn? Du hast ihm das Genick gebrochen.«
    »Och«, entrüstete er sich, »das muss gerade er sagen - er war selbst ein Mörder!«
    »Er sagte, man hätte dich eingesperrt, um die Welt sicherer zu machen.«
    »Wohl kaum. Deine Welt, Jessica, wäre weitaus sicherer, wenn ich an ihr teilhaben könnte.«
    »Warum bist du in dem Spiegel?« Ihre Miene erhellte sich, als wäre ihr gerade etwas Lustiges eingefallen. »Bist du so was wie ein Flaschengeist? Kannst du Wünsche erfüllen?«
    »Du sprichst von einem Djinn. Jeder Trottel weiß, dass es die nicht gibt. Nein, ich erfülle keine Wünsche.«
    »Klar, aber alle Welt weiß auch, dass Menschen nicht in Spiegeln leben können. Also, wie kommt's, dass du da drin bist?«
    »Ich wurde überlistet. Wie sonst sollte man in einem Spiegel landen?«
    »Wie wurdest du überlistet?«
    »Das ist eine lange Geschichte.« Als sie den Mund aufmachte, um ihn zu einer Erklärung zu drängen, fügte er tonlos hinzu: »Und keine, über die ich gern spreche. Belass es dabei.«
    Ihre Augen wurden schmal wie die einer Katze. »Dieser blonde Kerl sagte auch, der Spiegel sei ein Unseelie-Stück. Ich habe >Unseelie< im Internet gesucht. Es ist keine Klassifikation für Artefakte, sondern für Feenwesen« - sie sprach das Wort mit einem spöttischen Schnauben aus. »Und jetzt frage ich dich, was ich davon halten soll.«
    »Dass dies ein außerordentlich seltenes Stück ist?«, schlug er vor. »Frau, wir haben keine Zeit, über solche Dinge zu diskutieren. Ich werde all deine Fragen beantworten, sobald du mich befreit hast und wir unterwegs sind.«
    Die Lüge kam ihm ganz leicht über die

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