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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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Nähe gesehen worden! Wäre es nicht großartig, wenn wir ihn finden würden und bei seiner Bande mitmachen könnten?«
    »Ja, ebenso großartig, wie wenn wir einen Topf mit Gold am Ende des Regenbogens fänden, aber das ist wohl äußerst unwahrscheinlich«, antwortete Caitlyn schnippisch. Sie war plötzlich völlig grundlos schlecht gelaunt, und Willie warf ihr einen erstaunten Blick zu.
    »Willie, bring bitte Liams Pferd«, sagte Connor. Er war zu ihnen herübergeritten und stieg jetzt ab. »Und du kannst Fharannain nehmen . . .«, begann er, doch dann weiteten sich seine Augen überrascht. Er blickte an ihr hinunter, und seine Lippen wurden schmal.
    »Ich . . .«, setzte sie an, aber er unterbrach sie mit einem Blick und einer Handbewegung.
    »Nimm Fharannain«, sagte er kurz angebunden und gab ihr die Zügel. Caitlyn schluckte und sah ihm nach, als er wieder zu seiner Freundin auf ihrem Wagen hinüberging. Er plauderte charmant mit ihr und lächelte, aber Caitlyn wußte, daß er innerlich kochte.
    Sie führte Fharannain zum Stall, vorbei an Willie, der Thun-der, einen goldbraunen Wallach, führte, den Liam gewöhnlich ritt. Willie hatte schon einmal in einem Stall gearbeitet, und er kannte sich mit Pferden aus, wenn er auch nicht sonderlich gut reiten konnte. Caitlyn konnte gar nicht reiten. Sie war in der Stadt aufgewachsen und hatte nie Gelegenheit gehabt, es zu lernen. Sie streichelte Fharannains weiche Nüstern, als ihr plötzlich eine Idee kam. Das war eine gute Möglichkeit, es zu lernen. Der Gedanke an Connors Gesicht, wenn sie auf seinem eigenen Pferd an ihm vorbeigaloppierte, war unwiderstehlich. Er würde zwar stocksauer sein, aber da er ohnehin schon wütend auf sie war, war es eigentlich egal.
    Es war gar nicht so leicht, aufzusteigen, wie sie sich das gedacht hatte. Fharannain war ein großes Pferd, und die Steigbügel hingen gerade etwas höher, als sie den Fuß heben konnte. Schließlich führte sie ihn zur Stalltür, kletterte hinauf und sprang von da aus in den Sattel. Das Pferd tänzelte nervös zur Seite, als sie sich zurechtsetzte und die Zügel aufnahm.
    »O'Malley!« Willie konnte gerade noch rechtzeitig auf die Seite springen, als Fharannain mit einem Satz aus dem Stall geschossen kam. Caitlyn klammerte sich an seinen Hals, und Angst packte sie, als das Tier seinen Kopf senkte und im Galopp davonstürmte. Reichlich spät fiel ihr auf, daß sie auch schon Klügeres getan hatte, aber dafür war es jetzt zu spät.
    Connor war gerade auf dem Weg zum Stall. Er hatte Mrs. Congreve und Liam verabschiedet, und die beiden waren schon auf dem Weg. Da donnerte Fharannain an ihm vorbei, und er erstarrte, traute seinen Augen nicht. Caitlyn schaffte gerade ein verzerrtes Lächeln, vergaß dann ihren Stolz und quiekte: »Hilfe!«
    »Was zum Teufel .. .« Er brach ab, als Fharannain die Weide erreicht hatte. Schafe stoben blökend auseinander, was ihn noch mehr anzuspornen schien. Er rannte direkt auf die Mauer zu, die die Wiese unterteilte, und Caitlyn schloß die Augen. Einen Moment später segelte sie durch die Luft. Sie riß gerade noch rechtzeitig die Augen auf, um Fharannain ohne sie über die Mauer springen zu sehen; dann landete sie so unsanft, daß sie nur noch Sterne sah.
    »Verflucht, verdammt und zur Hölle damit!« Sie mußte für einen Moment bewußtlos gewesen sein, denn als sie die Augen wieder öffnete, stand Connor über sie gebeugt. Er fluchte ohne Pause, und ehrliche Sorge hatte die Wut aus seinen Augen verdrängt.
    »Bist du verletzt?« fragte er scharf.
    Caitlyn dachte für einen Moment über diese Frage nach. Ihr tat von Kopf bis Fuß so ziemlich alles weh. Vorsichtig bewegte sie Arme und Beine, aber es schien noch alles beisammen zu sein.
    »N-nein, ich glaube nicht.«
    »Aber du solltest es sein!« sagte er wütend. Er zog sie auf die Beine und schüttelte sie so heftig, daß sich ihre Haare aus dem Band lösten und in einer schwarzen Wolke um ihr Gesicht flogen.
    »Aufhören!« Sie versuchte sich loszureißen, aber sein Griff war zu fest. Seine Augen glühten.
    »Welcher Teufel hat dich geritten, auf dieses Pferd zu steigen? Du kannst von Glück reden, daß ich dich überhaupt noch schütteln kann! Niemand, hörst du, niemand außer mir hat dieses Pferd je geritten. Du kannst von Glück reden, daß er dich nicht umgebracht hat!«
    »Aufhören, bitte! Oh! Ich wollte doch nur reiten lernen!«
    »Du wolltest nur reiten . . .« Er brach ab, als fände er keine Worte, und hörte auf,

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