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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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sehen, wie hoch du dich einschätzt, wenn es erst einmal passiert ist, mein Mädchen!« Er packte sie um die Hüfte und zog sie mit einem Ruck vom Pferd. Caitlyn schrie schrill, für den Fall, daß jemand in der Nähe war. Als Sir Edward sie in die Arme zog, trat sie ihm kräftig gegen das Schienbein.
    »Au! Du bist ja ein richtiger kleiner Teufel! Kein Wunder, daß die d'Arcys dich so lange behalten haben.« Sein Griff hatte sich kurz gelockert, aber er zog sie schon wieder an sich. Trotzdem war es ihr gelungen, einen Arm zu befreien, und als er diesmal versuchte, sie zu küssen, verpaßte sie ihm einen kräftigen Faustschlag ins Gesicht. Sie traf sein linkes Auge, und er heulte auf, ließ sie aber nicht los. Sie versuchte, ihm noch einen Hieb zu versetzen, aber er wehrte ihre Schläge geschickt ab.
    »Ich werde dir zeigen, mich zu schlagen«, zischte er wütend. Er schlug sie, so fest er konnte, ins Gesicht. Ihr Kopf flog zurück, und sie fühlte ihre Lippe aufplatzen. Dann zog er sie wieder eng an sich und preßte seinen Mund auf den ihren, ohne sich um das Blut zu kümmern.
    Plötzlich ging in unmittelbarer Entfernung eine Pistole los. Caitlyn, endlich von diesem ekelhaften Kuß erlöst, sah sich erschrocken um. Zu ihrer unendlichen Erleichterung erblickte sie Connor auf Fharannain nur ein paar Meter von sich entfernt. Er senkte gerade die qualmende Pistole, und der Ausdruck in seinem Gesicht war furchteinflößend. Jetzt zog er eine zweite Pistole aus dem Gürtel und richtete sie auf Sir Edward.
    »Laßt sie los oder sterbt«, sagte er gefährlich ruhig, und zumindest Caitlyn war sich sicher, daß er es ernst meinte. Offensichtlich hatte er auch Sir Edward überzeugt, denn der ließ sie los, und sie stolperte in Connors Richtung von ihm weg.
    »Ich habe lediglich angeboten, sie Euch abzunehmen. Ihr müßt ihrer doch schon überdrüssig sein, und ich werde Euch großzügig abfinden, wenn Ihr sie mir überlaßt.« Sir Edward hörte sich ziemlich nervös an. Connor ignorierte ihn, stieg ab und legte eine Hand unter Caitlyns Kinn. Selbst als er ihr Gesicht anhob, um ihre Lippe zu betrachten, hielt er die Waffe auf ihn gerichtet.
    »Er hat dich geschlagen.« Das war keine Frage, und der Klang seiner Worte machte ihr angst. Hinter dem eisigen Ton dieser Feststellung konnte sie seinen ungeheuren Zorn fühlen. Sie kannte Connors Wutausbrüche, aber das hier war etwas anderes, Gefährlicheres.
    »Es tut nicht weh, wirklich nicht«, versicherte sie ihm schnell, aber sie hätte ebensogut mit Fharannain sprechen können, denn Connor beachtete sie gar nicht. Er fixierte Sir Edward.
    »Ihr habt einen gravierenden Fehler gemacht«, sagte er mit einem Lächeln, das Caitlyns Blut in den Adern stocken ließ. Es mußte einen ähnlichen Effekt auf Sir Edward gehabt haben.
    »Wenn Ihr mich tötet, werdet Ihr dafür hängen, d'Arcy.«
    Connor warf Caitlyn einen kurzen Blick zu. »Steig auf dein Pferd und reite nach Hause!«
    »Sie sollten ihn besser aufhalten, Miß O'Malley, oder wollen Sie ihn hängen sehen?« Sir Edwards Stimme klang schon fast hysterisch, und als sie Connor ansah, konnte sie es ihm nicht verdenken. Er war bereit, ihn zu töten.
    »Bitte, bring ihn nicht um, Connor«, sagte sie leise und legte eine Hand auf seinen Arm. »Es war ja nur ein Kuß, sonst nichts. Das ist doch kein Grund, jemanden zu töten.«
    Connor musterte sie schweigend, dann konzentrierte er sich wieder auf Sir Edward.
    »Seht Ihr, d'Arcy, nur ein Kuß. Wenn ich - wenn ich etwas grob geworden bin, dann entschuldige ich mich hiermit bei der jungen Dame. Seht Ihr, es ist doch wirklich nichts passiert!«
    »Steig auf und mach, daß du nach Hause kommst«, wiederholte Connor unbeeindruckt, und der mörderische Ausdruck in seinen Augen hatte kein bißchen nachgelassen.
    »Connor!«
    »Ich werde ihn nicht umbringen«, sagte er und gab ihr einen kleinen Schubs. »Geh jetzt!«
    Trotz Sir Edwards ängstlicher Proteste stieg sie auf. Connor machte eine Handbewegung, und sie ritt los, aber nur bis zu einer kleinen Gruppe von Kiefern. Dort verbarg sie sich hinter den duftenden Zweigen und beobachtete das Geschehen.
    Connor hatte seine Pistole noch immer auf Sir Edward gerichtet, als er langsam auf ihn zuging. Sie war zu weit entfernt, um hören zu können, was gesprochen wurde. Aber was immer Connor zu ihm gesagt hatte, Sir Edward wurde käseweiß. Dann steckte Connor die Pistole weg und packte den Engländer am Kragen. Was daraufhin folgte, konnte man kaum

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