Im Zauber des Mondes
Mitgefühl.
Er grunzte und hob den Kopf, so daß er sie ansehen konnte. »Du bist auch nicht gerade ein großer Trost.«
»Komm schon, heb den Arm! Mir scheint, du hattest heute schon genug Trost. Das ist es doch, warum Männer trinken, oder?«
Gehorsam hob er den Arm, so daß sie ihm den Mantel ausziehen konnte, und er streifte sie mit einem eigenartigen Blick. »Ich weiß nicht, warum andere Männer trinken. Ich weiß nur, was mich dazu treibt.«
»Und das wäre?« Sie stützte ihn mit einer Hand an der Schulter und ließ den Mantel auf den Boden fallen. Das Hemd unter ihren Fingern fühlte sich auch feucht an. Automatisch, wie eine Mutter es für ihr Kind tun würde, begann sie es aufzuknöpfen.
Er lächelte schief. »Du, meine wunderschöne Caitlyn. Du bist der Grund.«
Ihre Hände hielten ein, und sie starrte ihn an. »Ich wüßte nicht, warum ich daran schuld sein sollte!«
»Nein?« Er griff nach ihren Händen, wo sie ihre Arbeit unterbrochen hatten, und drückte sie fest an sich. Sie spürte
seine nackte Brust unter ihren Fingern, und es verschlug ihr den Atem.
»Du bist eine ständige Versuchung für mich, mein Mädchen, und immer, wenn ich dich sehe, ringe ich mit dem Teufel um meine unsterbliche Seele. Du mit deiner zarten weißen Haut und den rosigen Lippen, deinen wunderschönen Augen und dem weichen, seidigen Haar, schwarz wie die tiefste Nacht. Wenn ich dich sehe, bin ich manchmal fast geneigt, Vater Patrick zuzustimmen, der sagt, du wärst vom Teufel gesandt. Aber ich kenne dein Innerstes, und das ist so rein und klar wie die Seele eines Engels.«
Connor war sonst eigentlich kein Mann, der blumige Reden führte, trotzdem waren das die schönsten Worte, die sie je gehört hatte. Sie rührten an ihr Herz und trieben ihr Tränen in die Augen.
»O Connor, ich liebe dich so!« flüsterte sie, und sie konnte die Worte kaum herausbringen, denn sie hatte einen dicken Kloß im Hals. Sie sahen sich tief in die Augen. Er saß auf dem Bettrand, das Hemd halb aufgeknöpft, in engen schwarzen Hosen und weißen Strümpfen; sie stand vor ihm, und er drückte ihre Hände an seine Brust.
»Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert, wie es so schön heißt«, murmelte er und zog sie in die Arme. Sie gab einen kleinen Laut von sich, kuschelte sich auf seinem Schoß zusammen und legte ihre Arme um seinen Hals. Sie hob ihm ihren Kopf entgegen, gerade als er seinen senkte. Seine Lippen waren weich und sanft, dann wurden sie hart und sein Kuß fordernder, und sie öffnete ihren Mund für ihn. Sie gab sich ihm ganz hin, ohne etwas zurückzuhalten. Sie erwiderte seinen Kuß mit all der Liebe, die sie in jenen Jahren ohne Zuneigung und Zuhause in sich aufgestaut hatte, aber auch mit der Leidenschaft einer Frau. Sie küßte ihn, bis sie nicht mehr wußte, wer sie war und wo sie war und bis das auch alles nicht mehr zählte. Nichts zählte mehr außer Connor, ihrer Liebe zu ihm, und daß sie ihn brauchte. Als seine Hand ihre Brust fand, erschauerte sie und drückte sich fester an ihn. Er suchte ihre Brustwarzen, streichelte und liebkoste sie, bis sie sich gegen den beengenden Stoff des dünnen Nachthemds drückten, als dränge es sie, frei zu sein.
»Caitlyn . ..« Er nahm die Hand von ihrer Brust. Sie öffnete die Augen und sah den Kampf, der in ihm tobte. Er versuchte immer noch, sich dagegen zu wehren.
»Ich liebe dich«, flüsterte sie. Seine Augen weiteten sich, er senkte seinen Mund auf ihren, hungrig und begierig. Seine Hände fanden die Knöpfe ihres Nachthemds, öffneten sie, und er glitt mit einer Hand in die Öffnung. Seine Finger strichen über ihren Oberkörper, fanden die zarte Schwellung ihrer Brust, umfaßten sie, drückten, liebkosten, streichelten sie, bis sie sich auf seinem Schoß wand. In ihr brannte ein Feuer, sie wollte ihn, sie wollte mehr, auch wenn sie nicht genau wußte, was mehr war.
»Also gut, ziehen wir dir das mal aus«, sagte er heiser und stand mit ihr auf. Vorsichtig stellte er sie auf die Füße. Der Holzboden war eisig kalt. Für einen Moment hielt er sie an sich gedrückt, während ihre Sinne versuchten, wieder in diese Welt zurückzufinden. Sie war sich dunkel bewußt, daß er sich hinunterbeugte und nach dem Saum ihres Nachthemds griff. Dann zog er es ihr über den Kopf und warf es zur Seite. Es landete irgendwo in einem Haufen neben dem Bett. Sie stand vor ihm, nackt und zitternd, er musterte sie mit einem Ausdruck in den hellen Tiefen seiner Augen, der ihre
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