Im Zauber des Mondes
so betrunken, daß sie sich trotz ihres Ärgers um ihn sorgte.
»Brauchst du Hilfe beim Ausziehen?« fragte sie wie eine Mutter, die sich um ein unartiges, aber geliebtes Kind sorgt.
Er lachte sarkastisch. »Hilfe beim Ausziehen ist genau das, was ich nicht brauche. Geh ins Bett!«
»Aber. ..«
»Ich habe dich eine Megäre genannt, weißt du noch? Du solltest wütend sein, anstatt dir Sorgen um mich zu machen.«
»Ich war wütend.« Caitlyn erinnerte sich nur zu genau, und sie funkelte ihn an. »Ich bin wütend. Du bist nicht nur ein Schwein, du bist ein elender Hundesohn, du dreimal verfluchter Bastard. Du . . .«
»Ich habe es nicht so gemeint«, unterbrach er sie mitten in ihrer Flut von Beschimpfungen. Etwas in seinem Blick ließ ihr Herz schneller schlagen.
»Connor . ..«
»Geh ins Bett!«
»Wenn du glaubst, daß du mit dieser mageren Vortäuschung einer Entschuldigung davonkommst. . .«
»Morgen früh werde ich es besser machen, Ehrenwort. Geh ins Bett. Dein Bett.«
»Ich will aber nicht ins Bett gehen!« Seine Augen wurden schmal. Er richtete sich wieder auf, legte ihr die Hände auf die Schultern und versuchte sie umzudrehen. Sie wehrte sich, und ihre Finger umschlossen seine Handgelenke. Ihre Decke fiel zu Boden, und sie stand, nur in ein dünnes Nachthemd gehüllt, vor ihm. Wie von einem Magneten angezogen, glitten seine Augen über ihren Körper, ehe er sich wieder auf ihr Gesicht konzentrierte.
»Caitlyn, um Himmels willen . . .« Der Ausdruck in seinen Augen war schon fast verzweifelt, als sie sanft über die gebräunte Haut seiner Handgelenke streichelte.
»Ich will meine Entschuldigung jetzt«, sagte sie, und ihre Stimme klang belegt.
»Ich entschuldige mich. Und, bist du zufrieden? Geh jetzt ins Bett!«
Caitlyn schmollte. »Glaubst du wirklich, dieses bißchen kann die schrecklichen Sachen, die du zu mir gesagt hast, wiedergutmachen?«
»Ich weiß nicht mehr, was ich gesagt habe. Ich war ziemlich wütend, und ich verspreche dir für morgen eine angemessene Entschuldigung, aber . . .«
»Ich weiß es noch«, unterbrach sie ihn erbarmungslos, und ihre Finger streichelten weiter die harten Knochen an seinem Handgelenk. Sie sah zu ihm auf, und ihre Augen trafen sich. Er musterte sie mit gerunzelter Stirn, und seine Augenbrauen bildeten ein dunkles >V< über den Augen, in die ein rastloser Schimmer getreten war. Er versuchte nicht mehr, sie aus dem Zimmer zu schieben.
»Davon abgesehen, daß du mich eine Megäre genannt hast, hattest du auch noch die Unverschämtheit zu behaupten, ich würde mich dir an den Hals werfen.«
»Tust du das denn nicht?« murmelte er, aber die Art, wie er fasziniert ihre Lippen beobachtete, nahm seinen Worten den Stachel.
Sie schüttelte den Kopf. Er sah ihr in die Augen, und sie dachte, sie würde für immer in ihren blaugrünen Tiefen versinken.
»Nur weil ich gesagt habe: Ich liebe dich, Connor . ..« Ihre Stimme war eine sanfte Liebkosung; sie sah ihm die ganze Zeit in die Augen, und ihre Worte entzündeten kleine Flammen in ihnen. Ihre Hand glitt langsam seinen Arm hinauf, über den immer noch feuchten Ärmel seines Mantels, bis sie seine Schulter erreichte. Dann, sie sah ihm immer noch tief in die Augen, legte sie ihre Hand in seinen Nacken. ». . . und: Ich möchte, daß du mich küßt, Connor«, sie hob ihm ihr Gesicht entgegen, während er ihr automatisch die Hände um die Hüfte legte, »bedeutet das noch lange nicht, daß ich mich dir an den Hals werfe.«
»Nein?« Seine Haut schien unter ihrer Hand zu glühen.
»Wenn ich wirklich vorhätte, mich dir an den Hals zu werfen . . .«, fuhr sie fort, wobei ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern war, ». . . dann würde ich . . .« Sie zögerte und befeuchtete die Lippen.
»Was?« fragte er heiser, und seine Augen brannten auf ihrem Gesicht.
»Dann würde ich das tun«, sagte sie und küßte ihn.
26
Einen Moment lang genoß er ihre Liebkosung, ohne sich zu bewegen. Dann schnappte er nach Luft, als wäre er am Ersticken, und zog sie in die Arme. Er küßte sie, als sehne er sich nach nichts mehr, als habe er schon ewig darauf gewartet. Caitlyn klammerte sich an ihn, um sie drehte sich alles. Sie erwiderte seinen Kuß voll feuriger Leidenschaft und genoß sogar den Geschmack von Whiskey, den sie zuvor verabscheut hatte. Die Arme hatte sie um seinen Hals geschlungen, als würde sie ihn nie wieder gehen lassen. Ihre Zunge berührte die seine, streichelte sie, und er schauderte. Er nahm sie auf die
Weitere Kostenlose Bücher