Im Zauber dieser Nacht
zusammen war, fühlte er sich … anders. Plötzlich konnte er seinen eigenen Herzschlag spüren. So viele Jahre lang hatte er sich leer und gelangweilt gefühlt. Er war es leid geworden, immer mehr Geld zu machen, nur um zu gewinnen, mit Frauen zu schlafen, die er kaum kannte, und ständig Leuten auszuweichen, die um seine Aufmerksamkeit bettelten.
Lilley dagegen wollte nichts von ihm. Sie würde ihn niemals verletzen oder belügen. Ihre Offenheit und Ehrlichkeit erinnerten ihn an sich selbst, so wie er früher einmal gewesen war. Lange bevor ihn alle betrogen hatten, die er liebte.
Er wusste nicht, warum Lilley ihn gernhatte. Es war weder sein Geld noch sein Titel, nicht einmal sein Körper. Sie hatte ihn gern. Alessandro. Den Mann, der unter all den Äußerlichkeiten verborgen war.
Er betrachtete Lilley. Die Morgensonne zauberte goldene Lichter auf ihre seidigen Locken und in die braunen Augen. Plötzlich wurde ihm klar, dass er sie nicht aufgeben konnte. Ganz egal, was er gestern versprochen hatte – er wollte mehr von ihr als einen One-Night-Stand.
„Köstlich“, murmelte sie und leckte sich die Lippen. Sie beugte sich über den Frühstückstisch und nahm sich noch etwas von der Frittata. Dabei fiel ihr Bademantel auseinander und enthüllte ihre herrlichen Brüste. Als sie seinen Blick bemerkte, sah sie auf und lächelte schelmisch. „Um ehrlich zu sein, hätte ich nicht erwartet, dass Kochen zu deinen Talenten gehört.“
Alessandro schluckte. Am liebsten hätte er die Teller vom Tisch gefegt und sie direkt hier geliebt. „Normalerweise kochte ich auch nicht. Du hast mich inspiriert.“
Lilleys Lächeln wurde wärmer. In der Morgensonne schien ihr schönes Gesicht zu leuchten. „Nicht halb so viel, wie du mich inspirierst.“
Alessandro sah sie nur an. Er verlor sich in ihrem Anblick. Er konnte nicht aufhören, sie zu begehren. Nicht mehr, als er aufhören konnte, zu atmen.
Aber es wäre falsch, sie bei sich zu behalten. Ganz falsch.
Ich habe keinen Grund, mich schuldig zu fühlen, versuchte er sich selbst zu überzeugen. Er hatte bereits versucht, sie gehen zu lassen. Sie hatte ihre eigene Wahl getroffen. Von Anfang an hatte er ihr gesagt, dass er sie nie heiraten oder lieben würde. Lilley konnte auf ihr eigenes Herz aufpassen.
Alessandro legte die Hand auf ihre Wange und ließ sie langsam über ihren Hals zu den üppigen Brüsten gleiten. Dann lehnte er sich über den Tisch und küsste ihre weichen, lockenden Lippen. Er konnte spüren, dass Lilley ihn ebenso begehrte wie er sie.
Selbstsüchtig oder nicht, nichts auf der Welt würde ihn dazu bringen, sie aufzugeben. Nicht jetzt. Noch nicht.
Er stand auf, zog sie hoch und löste den Gürtel ihres Bademantels. Mit einem Schulterzucken ließ Lilley den weichen Stoff auf den Boden gleiten und stand nackt vor ihm. Ihre Haut schimmerte im Morgenlicht.
Alessandro atmete hörbar ein. „Geh vor mir“, sagte er heiser. „Damit ich dich sehen kann.“
Sie hob ihre Brauen. Mit einer raschen Bewegung öffnete sie seinen Morgenmantel und zog ihn über seine breiten Schultern, sodass er neben ihrem auf den Boden fiel.
„Du zuerst“, schlug sie in einem süßen Tonfall vor.
Dreißig Sekunden später rannte Lilley kichernd zur Treppe. Alessandro lief hinter ihr her und versuchte, sie einzuholen. Sie schafften es nicht bis ins Schlafzimmer, sondern landeten schließlich auf dem antiken Perserteppich im oberen Flur.
Den Rest des Sonntags verbrachten sie damit, sich in jedem einzelnen Zimmer der Villa zu lieben. Im Garten, in der Bibliothek, im Arbeitszimmer und schließlich, weit nach Mitternacht, wieder in seinem Bett. Eng umschlungen schliefen sie ein.
Aber jetzt war Alessandro hellwach. Lilley schlief tief und fest in seinem Arm. In wenigen Stunden würde die Sonne aufgehen.
Er hatte den Überblick verloren, wie oft sie sich in den vergangenen dreißig Stunden geliebt hatten. Mehr als zehnmal. Er dachte einen Moment nach, dann schüttelte er ungläubig den Kopf. Weniger als zwanzigmal?
Dennoch wollte er sie mehr als je zuvor. Sein Begehren verzehrte ihn, und sein Hunger nach ihr wuchs, anstatt gestillt zu sein.
Aber ihr Wochenende war vorbei. Er betrachtete die schlafende Lilley und lauschte ihrem Atem, dann küsste er sanft ihre Stirn. Sie flüsterte etwas, das wie sein Name klang.
Ein schlechtes Gewissen war Alessandro fremd, aber jetzt durchfuhren ihn Schuldgefühle wie ein eiskalter Windstoß. Jungfrauen verliebten sich. Das wusste er
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