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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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ich sehen, wie es ist, meinen Kopf wieder für mich allein zu haben.«
    Für eine Weile wurde sein Blick verschwommen; dann kehrte er schlagartig in die Realität zurück und fragte in heller Wut: »Was zum Teufel machst du mit mir?«

22. Kapitel
    A
bby schrak zurück vor Jacks jähem Zorn. »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    Er zeigte auf die schwach glühende Linie, die seinen Solarplexus mit Abbys verband. »Dieses ... Ding, das uns verbindet. Ich will verdammt sein, wenn ich dich die Zauber Starks und des schwarzen Magiers durch deinen eigenen ersetzen lasse.«
    Sie biss sich auf die Lippe. »Das ist Lebensenergie, kein Zauber. Schau genauer hin, dann müsstest du sehen können, dass es keine Magie ist.«
    Mit schmalen Augen starrte er die glühende Linie an und versuchte, ihr auf den Grund zu gehen. Der Energiestrom ging von Abby zu ihm, und sie hatte recht, er sah nicht wie ein Zauber aus und fühlte sich auch nicht so an. Seine Wärme und Reinheit sprachen für Lebenskraft. Eine solche Energie zu übermitteln, mochte magische Fähigkeiten erfordern, doch die Energie als solche war nicht magisch. »Du scheinst die Wahrheit zu sagen, aber warum tust du das?«, fragte er misstrauisch.
    »Weil du so schwach warst, habe ich dir seit dem Unfall Energie zukommen lassen.« Sie strich nervös ihr Haar zurück. »Das eine Mal, als ich die Verbindung unterbrach, hast du einen Rückfall erlitten, und ich musste mitten in der Nacht zu dir eilen. Es schien mir das Beste, dich weiter mit Vitalität zu versorgen, bis du wieder ganz genesen bist. Du brauchtest dabei eine Menge Kraft. Und da ich nicht wollte, dass du dir Schaden zufügst, indem du dich überforderst, habe ich deine Kraft und dein Durchhaltevermögen erhöht.«
    Er runzelte die Stirn und versuchte zu verstehen. »Dann ist diese Energie also deine eigene Lebenskraft?«
    Abby nickte. »Alle Lebewesen, selbst der kleinste Grashalm, haben Lebenskraft. Heiler sind besonders gut darin, sie wahrzunehmen und zu verwenden. Die Energie ist wie ... wie eine glühende Kerze. Vor deinem Unfall leuchtetest du wie ein Kronleuchter in einem königlichen Ballsaal. Danach war nur noch ein ganz schwaches Flackern von Lebenskraft zu sehen. Selbst nach dem heilenden Zirkel war deine Lebensenergie gefährlich niedrig, was der Grund ist, warum ich sie die ganze Zeit erhöht habe.«
    »Aber du brauchtest diese Energie doch sicher für dich selbst?«
    Sie vermied es, ihn anzusehen, als sie sagte: »Ich habe dir nicht mehr gegeben, als ich erübrigen konnte.«
    Trotz ihrer beruhigenden Worte war Jack noch immer skeptisch. Prüfend musterte er sie und sah die Anzeichen der Erschöpfung, die mit der Zeit bei ihr zusammengekommen waren. Sie hatte seit ihrer Heirat an Gewicht verloren, ihre Wangenknochen standen weiter vor, und sie hatte bläulich dunkle Schatten unter den Augen. Schlimmer noch - die Aura um sie herum war stumpf und schwach geworden.
    »Du hast deine eigene Gesundheit geschwächt, um meine zu stärken«, sagte er, außerstande, seinen Ärger zu verbergen. »Das kann nicht richtig sein.«
    Müde strich sie sich ihr Haar zurück. »Judith hat mir auch Vorhaltungen deswegen gemacht. Aber ich wollte, dass du dich erholst.«
    Sie hatte wochenlang ihre eigene Gesundheit für die seine aufs Spiel gesetzt. War das ein Kennzeichen eines Heilers? Oder eines Menschen, der einfach viel zu selbstlos war? »Das kann nicht so weitergehen.« Jack schloss die Hand um den glühenden Energiestrom, während er ihn gleichzeitig im Geist durchtrennte. Sein Zwerchfell schnellte zurück wie eine gerissene Bogensehne.
    »Du hast recht«, sagte sie, ohne sich gegen seine Einmischung zu wehren. »Es wird Zeit, sich auf deine eigenen Reserven zu verlassen. Immerhin bist du fast völlig wiederhergestellt.«
    Nach dem Trennen der Verbindung wurde ihre Aura heller, schien aber trotzdem noch zu schwach zu sein. Was ihn selbst anging, so empfand er ein Gefühl des Verlustes. Abbys Energie hatte ihn mit einer Wärme versorgt, die er jetzt vermisste. Selbst als er ihr in Hill House aus dem Weg gegangen war, musste er auf irgendeiner Ebene gewusst haben, dass sie miteinander verbunden waren. Jetzt dagegen verspürte er ein Gefühl der Kälte, Leere - und der Wut. Er wollte die Wärme zurückhaben, aber nicht, indem er ihr die Lebenskraft stahl.
    Er stemmte sich vom Sofa hoch und humpelte wütend an seinem Stock durchs Wohnzimmer. »Herrgott noch mal, Abby, ich bin es leid, wie ein Kind behandelt zu werden!

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