Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)
hat vier der reizendsten Kinder, die du je gesehen hast.« Für einen Moment zeigte sich Celestes Wehmut. »Geh nur, und ich werde mir die größte Mühe geben zu verhindern, dass Jack sämtliche Hummertörtchen isst.«
Abby erhob sich, froh, dass Celeste ihr den Namen der Frau in Erinnerung gerufen hatte. »Sollen wir auf die Terrasse hinausgehen, Lady Roreton? Jetzt, da das Essen serviert wird, werden wir dort sicher ungestört sein.«
Lady Roreton nickte und folgte Abby zur Terrasse. Es war eisig kalt draußen, besonders für jemanden, der nur ein Ballkleid trug. Abby fröstelte, aber die andere Frau schien das nicht zu bemerken. Abby betrachtete ihre Aura, die von einem dunklen Orangeton mit trüben blauen Flecken war. »Ihr braucht Hilfe, nehme ich an.«
Lady Roretons überschlanke Gestalt begann, unter herzzerreißenden, stummen Schluchzern zu zittern. »Es tut mir leid, dies ist nicht der richtige Moment und Ort, aber als ich hörte, dass Ihr eine Heilerin seid, da ... da musste ich einfach mit Euch sprechen.« Ihre Hand glitt zu ihrer rechten Brust. »Ich habe hier einen Knoten. Meine Kinder sind noch so jung, Lady Frayne. Sie brauchen mich. Was, wenn ich bald nicht mehr für sie da sein kann?«
»Nicht alle Knoten sind gefährlich.« Abby führte Lady Roreton zu einer Seite der Glastür, um von drinnen nicht gesehen zu werden. Obwohl die Gräfin recht hatte, dass dies nicht der richtige Ort war, brachte Abby es nicht übers Herz, jemanden abzuweisen, der in solcher Not war. »Wenn Ihr wollt, kann ich Euch schnell untersuchen.«
»Oh ja, bitte - ich werde Euch ewig dankbar sein, wenn Ihr es tut! Ich wollte schon vorher einen Heiler aufsuchen, aber meine Familie war entsetzt, als ich darüber sprach. Ich wäre trotzdem hingegangen, wenn ich gewusst hätte, wo ich einen guten finde.« Die Gräfin biss sich auf die Lippe. »Habt keine Angst, mir die Wahrheit zu sagen. Selbst wenn es die schlimmste Art von Nachricht ist, werde ich zumindest Zeit haben sicherzustellen, dass meine Kinder gut versorgt sind.«
»Wo ist der Knoten?«
Lady Roreton berührte seitlich ihre Brust. »Hier - obwohl man ihn nicht spüren kann durch das Korsett.«
»Werdet Ihr mir gestatten, Euch auf eine etwas intime Weise zu berühren?«
Die Gräfin atmete tief durch. »Tut, was Ihr tun müsst.«
Abby ging in sich und sammelte ihr magisches Wahrnehmungsvermögen. Als sie vollkommen konzentriert und ihre Sinne geschärft genug waren, schob sie ihre Finger unter das Mieder der Gräfin. Großzügige Dekolletes hatten auch etwas für sich. Sie fand den Knoten mühelos. Er war beträchtlich, aber nicht hart, sondern elastisch. Abby durchleuchtete ihn gründlich, weil sie keinen Fehler machen wollte.
Als sie sicher war, trat sie zurück. »Der Knoten ist nicht bösartig, sondern eine mit Flüssigkeit gefüllte Zyste. Die kann zwar unangenehm sein, doch sie wird Eure Gesundheit nicht beeinträchtigen.«
»Oh, Gott sei Dank!« Lady Roreton barg ihr Gesicht in ihren Händen und brach wieder in Tränen aus, diesmal jedoch vor Erleichterung. Ihre Aura erhellte sich beträchtlich, die trüben Stellen wurden weniger.
»Wenn Ihr möchtet, dass ich es versuche, könnte ich den Knoten vielleicht verkleinern.«
»Ich wäre dankbar für alles, was Ihr tun könnt.« Die Gräfin verzog den Mund. »Selbst wenn der Knoten nicht gefährlich ist, ist er doch sehr ... störend.«
Diesmal berührte Abby ganz leicht die Außenseite des rosafarbenen Kleides der Gräfin. Beim Durchleuchten fand sie eine schwache Stelle in der Zystenwand. Mit einem kurzen, konzentrierten Energiestoß verringerte sie die Stelle dort auf nichts. Flüssigkeit begann herauszusickern, die bald wieder vom Körper aufgenommen werden würde. »In ein oder zwei Tagen müsste sie verschwunden sein.«
Lady Roreton betastete die Stelle an ihrer Brust und schnappte überrascht nach Luft. »Sie ist schon kleiner! Ihr bewirkt Wunder, Lady Frayne! Ich habe monatelang in Angst gelebt. Unser Hausarzt empfahl Aderlässe, aber die haben meine Freundin nicht gerettet, als sie ein ähnliches Problem hatte. Jetzt kann ich wieder zu leben beginnen!« Sie strahlte Abby an. »Gott segne Euch für Eure Güte, Lady Frayne. Wie kann ich sie Euch je vergelten?«
»Indem Ihr positiv von Magiern sprecht«, sagte Abby. »Ich will nicht, dass meine Gastgeber darunter leiden müssen, dass sie mich zu Gast haben.«
»Das werde ich tun.« Lady Roretons dankbarer Ausdruck wechselte zu grimmiger
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