Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
Vom Netzwerk:
zwischen seine und legte ihren Kopf an seine Schulter. War sie je zuvor so ruhig gewesen? So zufrieden? Bestimmt nicht mehr, seit sie ein Kind gewesen war.
    Jetzt wollte sie, dass er gesund wurde, damit sie ihre Ehe vollziehen konnten. So wundervoll diese Intimität auch war, musste das vollkommene Einswerden mit ihm doch noch viel beglückender sein. Bevor sie einschlief, erhöhte sie den Energiestrom von sich selbst zu ihm. Je eher er wiederhergestellt war, desto besser!
    Mit sich und der Welt in Frieden, schloss Jack die Augen. Seine Schmerzen waren wie durch Zauberhand verschwunden und seine Müdigkeit jetzt von der gesunden Art, wie vielleicht nach einem anstrengenden Arbeitstag. Er hatte Abbys sinnliche Ekstase fast ebenso intensiv empfunden, wie er seine eigene verspürt hätte. Seine früheren flüchtigen Affären hatte er immer mit Frauen gehabt, deren Ziel es gewesen war, ihm Lust und Vergnügen zu bereiten. Er hatte noch nie erlebt, welche Befriedigung darin lag, eine Frau so gründlich zu verwöhnen, dass sie alles bis auf ihre eigene Lust vergaß. Oh ja, er fand es wirklich mehr als wunderbar, verheiratet zu sein.
    Wieder flog er, segelte wie ein Falke über die englischen Berge auf Langdale Hall zu, das er schon viel zu lange nicht mehr gesehen hatte. Das Zuhause, das er liebte, fürchtete und nicht mehr länger ignorieren konnte.
    Langdale Hall war ein weitläufiges Herrenhaus, das auf dem uralten Gestein der Yorkshire Dales erbaut war und das fruchtbare, von dem schnellen, schmalen Lang River geteilte Tal beherrschte. Als Junge hatte er es als sein Zuhause betrachtet und es von einem reinen, klaren Licht erhellt gesehen, das von der uralten heiligen Quelle ausgegangen war.
    Stonebridge hatte seine Fähigkeit zerstört, das innere Wesen von Menschen und Orten zu sehen. Vielleicht würde er in diesem Traum das Licht noch einmal sehen.
    Als er das Tal erreichte, setzte er in freudiger Erregung, wieder daheim zu sein, zum Sturzflug an. Aber seine Freude verwandelte sich in Entsetzen. Das strahlend helle Licht, das den Besitz früher ausgezeichnet hatte, war jetzt rußig schwarz. Sein Zuhause war kein Ort des Wachstums und des Lebens mehr, sondern eine Leichenhalle.
    Er sagte sich, dass das nur so aussah, weil er träumte und seine Sicht getrübt war von seinen Ängsten. Langdale Hall konnte nicht abgebrannt sein, ohne dass man ihn benachrichtigt hatte. Was auch immer das Problem war, er konnte es in Ordnung bringen.
    Im Tiefflug schwebte er durch das Tal, ließ sich von den Luftströmungen tragen und blickte sich nach Anzeichen von Leben um. Nach einer Weile sah er, dass schattenhafte Gestalten die Kühe molken und die Schafe auf den hohen Hängen hüteten. Die Bewohner des Tals waren noch da, es war nur seine eigene Unruhe, die sie zu Gespenstern machte. Trotzdem konnte er seine Zweifel nicht abschütteln. War er stark genug, um zu tun, was auch immer getan werden musste, um die Schatten über seinem Zuhause aufzulösen? In der Vergangenheit hatte er nie die Kraft dazu gehabt.
    Während er das Tal durchquerte und sich eine Strategie zurechtlegte, um sein Zuhause wieder einzunehmen, wurde ihm nach und nach bewusst, dass er nicht allein war. Ein anderes Lebewesen flog hinter ihm her. Er konnte seine Gefährtin nicht wirklich sehen, aber er spürte ihre Gegenwart — wusste, dass sie da war — und war beruhigt.
    Er war nicht mehr allein.

13. Kapitel
    A
bby erwachte ganz allmählich und dachte, dass sie sich in ihrem Bettzeug verheddert haben musste, so eingepackt wie sie sich fühlte. Aber dann kehrte schlagartig die Erinnerung zurück. Sie lag in den Armen ihres frischgebackenen Ehemannes und war in ihrem Leben nie glücklicher gewesen.
    Im schwachen Licht der Morgendämmerung betrachtete sie Jacks Gesicht aus der Nähe und errötete, als sie sich an die Nacht zuvor erinnerte. Er war ihr Mann, und sie wollte, dass er auch ihr Geliebter, Beschützer und ihr Partner war. Sie wollte ihm Kinder schenken, seine Sorgen lindern und mit ihm lachen. Vor allem aber wollte sie ihn glücklich machen, denn je näher sie sich kamen, desto deutlicher spürte sie, dass er unter seiner unbekümmerten Art zutiefst beunruhigt war.
    Doch obwohl sie sehr für Klarheit war, hielt sie es in diesem Fall für klüger abzuwarten, bis Jack von sich aus etwas sagte, statt ihn direkt darauf anzusprechen. Das konnte sie immer noch tun, falls alles andere nichts nützte.
    Reumütig erkannte sie, dass sie keinen blassen Schimmer hatte,

Weitere Kostenlose Bücher