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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Morgen früh vielleicht?«
    »Warum nicht gleich?« Celeste lachte wehmütig. »Ich weiß, dass ein Tag mehr oder weniger nach zehn Jahren nicht viel ausmacht, aber ich wüsste wirklich gern, was du denkst.«
    Abby konnte sehen, wie sehr sie auf ein Wunder hoffte. Ihre heilende Energie lag noch immer unter ihrem üblichen Niveau, was zum Glück jedoch keinen Einfluss auf ihre Durchleuchtungsfähigkeiten haben dürfte. »Ich werde eine Voruntersuchung vornehmen, die mir den nötigen Einblick geben wird, um meiner Freundin Mrs. Wayne zu schreiben. Sie hat sehr viel Erfahrung mit weiblichen Gesundheitsproblemen.«
    »Würde sie nach London kommen, falls du ihre Hilfe brauchst?«
    Abby schüttelte den Kopf. »Nicht, wenn sie Patienten hat, die der besonderen Pflege bedürfen, was fast immer der Fall ist. Sie würde keine Frau, die gefährdet ist, allein lassen. Nicht einmal für eine Herzogin.«
    Celeste verengte nachdenklich die Augen. »Dann kann ich vielleicht zu ihr fahren, falls du das für hilfreich hältst. Aber zuerst musst du mich untersuchen.«
    »Dann leg dich auf dein Sofa und entspann dich.«
    Die Herzogin ging zu dem zierlichen französischen Sofa hinüber und streckte sich, den Kopf auf ein Brokatkissen gebettet, darauf aus. Sie sah mehr wie ein Schulmädchen aus als eine Herzogin, obwohl sie in Abbys Alter oder älter sein musste.
    Abby ging in sich und aktivierte die besondere Sensibilität, die sie für das Durchleuchten und Diagnostizieren brauchte. Als sie bereit war, sah sie sich Celestes Aura an. Die Grundfarbe war ein dunkles Rosa. Abby dachte, dass der Farbton die Helle hätte haben müssen, die eine sanfte, liebevolle, mitfühlende Persönlichkeit charakterisierte, aber er war von trüben Tönen und einem dunklen, schwermütigen Blau gezeichnet. Sie hielt Ausschau nach Anzeichen einer gesundheitlichen Schwäche, doch trotz der Stumpfheit ihrer Aura war die Herzogin insgesamt gesund. »Dein rechter Ellbogen sieht wund aus«, stellte Abby fest. »Muss er behandelt werden?«
    »Nein, das ist nur ein blauer Fleck, wo ich versehentlich gegen meinen Sekretär gestoßen bin«, sagte Celeste. »Aber ich finde es beeindruckend, dass du das erkannt hast, ohne mich berührt zu haben.«
    »Um deinen Ellbogen war ein rotes Glühen«, erklärte Abby. »Entspann dich und lass uns sehen, was wir sonst noch finden.«
    Gehorsam schloss die Herzogin die Augen und gab sich Mühe, ruhig zu liegen, obwohl ihr Körper immer noch sehr angespannt war. In der Hoffnung, ein lösbares Problem zu finden, obwohl Abby wusste, dass andere Heiler nichts gefunden hatten, ließ sie ihre Hände in ein paar Zentimetern Abstand über Celestes Körper gleiten. »Abgesehen von den Nerven bist du bei bester Gesundheit«, sagte sie. »Du reitest und bewegst dich gern, nicht wahr?«
    »Du hast schon wieder recht.« Celeste öffnete die Augen. »Könnte das etwas damit zu tun haben, dass ich kein Kind empfangen kann?«
    »Absolut nicht. Gesunde, aktive Frauen haben es gewöhnlicher leichter zu gebären.« Abby konzentrierte sich noch mehr auf den Energiefluss um die weiblichen Organe, konnte aber nichts Anormales sehen oder fühlen. »Ich spüre keine offensichtlichen Probleme. Nachdem ich dich nun untersucht habe, werde ich Judith Wayne schreiben. Vielleicht kann sie uns etwas vorschlagen.«
    Mit enttäuschter Miene richtete die Herzogin sich auf. »Ich habe wohl zu viel erwartet, als ich dachte, du könntest sofort mit einer Lösung aufwarten. Vielleicht sollte ich dich stattdessen um einen Liebeszauber bitten, um meinen Mann in mein Bett zurückzulocken.«
    »Ich denke, deine eigene Schönheit und Liebe sind machtvoller als jeder Liebestrank«, antwortete Abby sanft.
    Celeste hielt den Atem an, und Tränen glitzerten in ihren Augen. »Ich hoffe, du hast recht. Komisch, nicht? Die meisten Frauen würden glauben, ich hätte das schönste Leben, Gesundheit, Reichtum und einen wundervollen Ehemann. Früher dachte ich das auch und war meinem Schicksal dafür dankbar. Aber heute ist nichts mehr so, wie es einmal war.«
    Abby setzte sich in den Sessel am Sofa und zog ein sauberes Taschentuch für die Herzogin aus ihrem Kleid. »Ich kann dir keine Versprechungen machen, was ein Kind angeht, doch eure Ehe lässt sich sicher wieder in Ordnung bringen. Du und dein Mann, ihr liebt einander. Du musst nur einen Weg finden, dieses momentane Missverständnis aufzuklären.«
    Celeste tupfte sich mit dem Taschentuch die Augen ab und putzte sich die Nase.

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