Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zeichen der gruenen Sonne

Im Zeichen der gruenen Sonne

Titel: Im Zeichen der gruenen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Rothe
Vom Netzwerk:
Empfang!«
    Alex rollte mit den Augen und stöhnte. »Boah, du bist echt so was von krank! Da stolpert man in Gott weiß was für ein Abenteuer, findet riesige, unterirdische Maschinenhallen und was machst du …? Als Erstes mal checken, ob das Handy funktioniert. Dass wir hier auf irgendwas Merkwürdiges und vielleicht Gefährliches gestoßen sind, interessiert dich wohl gar nicht? Schon mal überlegt, dass die Dinger hier ja irgendwem gehören müssen?«
    »Wem auch immer«, sagte Tom, »er muss ein ziemlicher Blödmann sein. Diese Maschinen sind nämlich völlig sinnlos!«
    »Das ist ja gerade der Witz daran!«, sagte eine Stimme.
    »Wieso?«, wollte Möhre wissen.
    Tom schaute Pit an. »Ich hab nichts gesagt!« Auch Pit und Alex hatten nichts gesagt.
    »Wer war das?«, flüsterte Tom und sah sich vorsichtig um. Niemand war zu sehen.
    »Hallo?«, rief Möhre zögernd.
    »Selber hallo!«, kam die Antwort.
    »Ähm – wo sind Sie?«
    »Zwischen der sechsten und siebten Maschine!«
    Die vier umrundeten die fünfte Maschine und blickten vorsichtig um die sechste. Ein seltsamer Anblick bot sich ihnen. In einer altmodischen Badewanne, eine von diesen Modellen, die noch Füße haben, saß ein dürrer, alter Mann mit einer Frisur, als sei sein Fön explodiert. Der Schnauzbart erinnerte an ein Walross und dicke Brillengläser vergrößerten seine Augen ins Monströse. Da saß er, in Gesellschaft einer zitronengelben Gummiente, nahm ein Schaumbad und schrubbte sich den Rücken mit einer langen Bürste.
    »Guten Tag allerseits!«
    Möhre war die Erste, die die Sprache wiederfand. »Äh, guten Tag! Sollen wir später noch mal kommen? Ist wohl gerade ’n schlechter Zeitpunkt für einen Besuch, was?«
    »Oh nein, bleiben Sie ruhig. Ich bade seit dreiundzwanzig Jahren. Höchste Zeit, dass ich rauskomme. Sie sind mein erster Besuch seit fast dreißig Jahren, wissen Sie. Tut gut, mal wieder mit ein paar Leutchen zu reden. Na ja, bisschen schade ist es schon – ich hatte gerade die richtige Wassertemperatur gefunden. Aber egal, meine Finger sind schon ganz schrumpelig!«

    »Soll ich dir was sagen?«, flüsterte Tom zu Alex. »Der ist genauso bekloppt wie seine Maschinen!«
    »Aber, aber, meine Herren! Es wird mir ein Vergnügen sein, Sie vom Gegenteil zu überzeugen! Wenn Sie sich bitte für einen Augenblick umdrehen könnten, ich steige aus der Wanne!«
    »Was macht man dreiundzwanzig Jahre in der Badewanne?«, fragte Pit mit Blick auf Maschine Nummer sechs.
    »Na, baden selbstverständlich! Um meine Maschinen muss ich mich nicht kümmern, die laufen von allein. Und ich hatte ein ganz gutes Buch zu lesen! ›Die Geschichte der Badeente im Wandel der Zeit‹. Hochinteressant! Wussten Sie, dass schon die alten Griechen Holzenten mit in die Badewanne nahmen?«
    Die vier hörten Wasser plätschern und auf den Boden tropfen, dann das Geräusch nackter Füße auf dem Beton.
    »Wenn Sie sich wieder umdrehen würden!«
    Er hatte einen knallroten Bademantel angezogen. Auf der Brusttasche war ein verschnörkeltes Monogramm zu sehen: A. G. Noch immer hielt er den Rückenschrubber in der Hand. Er hatte sich nicht abgetrocknet, und Tropfen für Tropfen wuchs die kleine Pfütze, in der er stand.
    »Sehen Sie diesen Rückenschrubber? Ist die beste Erfindung, die ich je gemacht habe!«
    »Den gibt’s schon!«, grummelte Alex.
    »So einen noch nicht. Wissen Sie, manchmal fällt hier in der Halle kurz der Strom aus und es ist zappenduster. Damit ich auch im Dunkeln baden kann, habe ich eine kleine Lampe in den Griff vom Schrubber eingebaut, sehen Sie?« Er knipste einen Schalter am Stiel des Schrubbers an, und direkt über der Bürste leuchtete ein winziges Lämpchen auf. »Großartig, nicht wahr? Der erste beleuchtbare Rückenschrubber!«
    »Äh, tja, wirklich toll, Herr, äh, also, ich heiße Möhre, also eigentlich Myriam, und das ist mein Bruder Alex, das ist Pit, äh Petra, und das ist … ach, Mist, wie heißt du noch mal?«
    »Tom!« Na klasse, dachte Tom, sie weiß wirklich nicht, wie ich heiße.
    »Angenehm, mein Name ist Aurelius Grünspan, Professor Aurelius Grünspan! Leider kann ich Ihnen nichts zu trinken anbieten.«
    Ein richtiger Professor! In Pit stieg ein Glücksgefühl auf – so einen hatte sie schon lange mal kennenlernen wollen! Vielleicht war er ja sogar Genetiker oder Physiker, Molekularforscher oder … oder …?
    »Was ist Ihr Fachgebiet, Herr Professor?«, fragte sie aufgeregt.
    »Ich bin die derzeit größte

Weitere Kostenlose Bücher