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Im Zeichen der gruenen Sonne

Im Zeichen der gruenen Sonne

Titel: Im Zeichen der gruenen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Rothe
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Ohne sich zu wehren, glitt sie unter die Wasseroberfläche, ihr einziger Gedanke war: Bleib beim Netz, nicht das Netz loslassen!Benommen steckte sie einen Arm durch die Maschen und krallte sich fest. Sie war ganz ruhig, obwohl sie sich ganz sicher war, dass sie jetzt sterben musste. Sie dachte an zu Hause und malte sich aus, was ihre Eltern wohl sagen würden, wenn sie davon hörten. Sie spürte die Kälte nicht mehr, sie fühlte den Drang nach Luft nicht mehr, sie vergaß, dass sie im Meer trieb … Sie war wieder zu Hause, sie war in ihrem Zimmer und sah die unzähligen Fotos an, die an ihrer Zimmerwand hingen.
    Mit einem Mal war das Bild verschwunden. Jemand hatte sie gepackt und zog sie hoch. Nein, sie wollte nicht zurück! Sie wollte hier bleiben! Jemand ohrfeigte sie. Benommen öffnete sie die Augen. Sie trieb an der Oberfläche, die Wellen schlugen über ihr zusammen, und sie fühlte die Kälte wieder. Aber etwas war anders. Sie brauchte sich nicht zu bewegen, etwas hielt sie oben. Sie drehte den Kopf und blickte in Toms Gesicht.
    »He, hier wird nicht abgehauen!«, keuchte Tom und versuchte trotz Wellen und Kälte einen einigermaßen aufmunternden Eindruck zu machen. »Ich will, dass wir zwei langsam zum Schiff schwimmen, klar? Keine Angst, ich helf dir! Die Leine hält uns beide!«
Lieber Herr Tom,
    ich sitze in diesem Augenblick im Wohnzimmer Ihrer reizenden Großmutter, die so freundlich war, mir ihren Computer zu überlassen, damit ich Ihnen und Ihren Freunden die erfreuliche Mitteilung machen kann, dass die Eltern von Frau Pit (sehr freundliche Leute), die Mutter von Frau Möhre und Herrn Alex (eine ganz bezaubernde Person) und auch Ihre werte Frau Großmutter Ihnen allen eine schöne Reise und viel Vergnügen wünschen. Sie möchten doch mal eine Postkarte schreiben, und Ihre Frau Großmutter lässt ausrichten, dass Sie sich bitte einen Pullover besorgen möchten, da es auch in der Wüste nachts empfindlich kalt werden kann.
    Ich möchte mich diesen guten Wünschen anschließen. Übrigens ist dieser Computer eine ganz wunderbare Erfindung, Herr Tom, Ihre Großmutter war so aufmerksam, mich ein wenig in die Bedienung einzuführen.
    Ich wünsche Ihnen allen noch eine angenehme Reise und viel Glück!
    Es grüßt
Prof. Aurelius Grünspan
    »Das glaub ich einfach nicht!«, staunte Tom und las zum dritten Mal die E-Mail, die er vorhin bekommen hatte. »Wenn das nicht tatsächlich vom Computer meiner Oma aus geschickt worden wäre, würde ich tippen, dass uns der Professor auf den Arm nimmt! Aber der Absender ist eindeutig.«
    »Das ist schon fast eine Frechheit! Die scheinen sich überhaupt kein bisschen Sorgen zu machen!«, stellte Möhre fest und nahm den heißen Wasserkessel vom Gasofen. »Achtung! Füße weg«, warnte sie Pit, und goss das dampfende Wasser in hohem Boden in die Plastikwanne auf dem Boden.
    Genüsslich seufzend tauchte Pit wieder mit den Zehen ein. In drei Decken gehüllt, die Füße im heißen Wasser und einen Tee in der Hand, saß sie im Mannschaftsraum und fror noch immer. Seit Pit aufgewacht war, umringten sie die anderen. Tom sorgte für frischen Tee, Möhre stopfte sie mit Keksen und heißer Suppe voll, und Alex erzählte einen Witz nach dem anderen.
    »He«, nuschelte Pit durch die Kekskrümel in ihrem Mund, »wie lange hab ich eigentlich geschlafen?«
    »Fast zwei Tage!«, antwortete Möhre. »Noch einen?« Ohne eine Antwort abzuwarten, steckte sie Pit einen Keks in den Mund.
    »Umph pho schind phir schjetzscht?« Als Pit merkte, dass keiner sie verstanden hatte, wiederholte sie die Frage noch einmal mit leerem Mund: »Und wo sind wir jetzt?«
    »Wir sind noch nicht viel weiter gekommen!«, erklärte Tom. »Erst heute Morgen sind Möhre und ich mit diesem Drecksnetz fertig geworden! Seitdem hält die Kah wieder Kurs! Ach ja … und vor ’ner Stunde hab ich dann diese E-Mail bekommen. Unglaublich, was?«
    »Ja«, gab Pit nickend zu, »das ist wirklich nicht zu fassen. Aber auch wenn’s merkwürdig klingt, muss ich gestehen, dass es mich ein bisschen beruhigt!«
    Tom schnaubte grinsend. »Merkwürdig ist gar kein Ausdruck. Du kennst meine Oma nicht. Wenn die Aurelius sogar an ihren Computer gelassen hat, muss der Mann zaubern können!«
    »Na, wenigstens ist jetzt alles wieder im Lack! Ach ja, ich hab da was für dich vorbereitet – ’ne Überraschung!«, verkündete Alex. »Nur damit hier nicht der Verdacht aufkommt, ich hätte nur abgehangen,

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