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Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Titel: Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Rücken.
    „Ich gehe jetzt“, sagte er.
    Erleichtert nickte Alanka. „Gute Nacht.“
    Ungeschickt klopfte er ihr auf die Schulter. Sie sah nicht zu, wie er verschwand.
    Als Damen fort war, zog Alanka sich ein Paar weiche Schlafhosen an und kroch unter einen Berg Decken.
    Vielleicht machten Männer doch mehr Ärger, als sie wert waren.

13. KAPITEL
    M arek rollte sich auf die linke Seite und schlang einen Arm um seine schlafende Frau, die daraufhin sofort erwachte.
    „Was ist los?“ Ihre Stimme durchbrach die nächtliche Stille.
    „Nichts. Ich wollte dich nicht wecken.“
    „Ist schon gut.“ Sie legte die Hand auf seine und zog sie auf ihren gewölbten Bauch. „Ich habe den ganzen Tag Zeit, zu schlafen und sonst nichts zu tun. Noch mehr Schals brauchst du nicht.“
    Er lächelte bei dem Gedanken an den Haufen Wollschals, die sie ihm gestrickt hatte, seit Silina die Schildkröte ihr vor einem Monat geraten hatte, das Bett zu hüten.
    Auch wenn Rhia, seit sie fünf Monate zuvor nach Asermos zurückgekehrt waren, schneller an Gewicht zugelegt hatte, störte sich die Schildkrötenfrau an Rhias erhöhtem Blutdruck. Er stieg in den seltenen Momenten, in denen Skaris’ Stimme die Mauer durchbrach, die sie in ihren Gedanken errichtet hatte. Außer Coranna und Marek hatte sie niemandem von dem Bären erzählt, der sie heimsuchte.
    Glücklicherweise hatten Mareks Albträume, was das ungeborene Kind betraf, aufgehört. Allerdings schlief er immer noch unruhig, weil die Straße vor ihrem kleinen Haus sehr laut war, da sie direkt zum Krankenhaus führte. Er fragte sich, ob er sich je daran gewöhnen würde, in Asermos zu wohnen, einem Dorf, das zehnmal größer war als Kalindos.
    „Dadurch, dass ich hier drinnen gefangen bin“, sagte sie, „kommen wenigstens keine Fremden, die meinen Bauch anfassen wollen.“
    „Gut. Nur ich darf dich streicheln.“ Er versuchte gleichgültig zu klingen, als er fragte: „Hat er sich schon gedreht?“
    „Nein.“ Sie sprach schnell weiter. „Silina sagt, das ist normal, wenn noch drei Wochen Zeit sind. Wenn er in zehn Tagen immer noch so liegt, versucht sie ihn umzudrehen.“
    Marek musste sich bemühen, ruhig zu atmen. „Was geschieht,wenn die Wehen einsetzen, ehe er sich dreht?“
    „Dann tun wir unser Bestes.“
    „Wenn es eine Steißgeburt wird …“
    „Mach dir keine Sorgen.“ Sie streichelte ihm den Unterarm. „Es wird auf die Art zwar schwerer, aber letztendlich wird es Nilik und mir gut gehen.“
    „Bitte benutz seinen Namen noch nicht“, flüsterte er, „es fühlt sich an, als würde das Unglück bringen. Wenn etwas geschieht …“
    „Schsch. Nichts wird geschehen. Du bist es, der mich beruhigen sollte, weißt du noch?“
    „Es tut mir leid.“
    „Ich weiß, warum du Angst hast. Es wird dir nicht noch einmal passieren.“ Sie nahm seine Hand und schob sie sich hinter den Rücken. „Und jetzt vergiss deine Sorgen und massier mich.“
    Er gehorchte und hatte auch nichts gegen eine Entschuldigung, sie anzufassen. Während er die Muskeln in ihrem Kreuz knetete, vergrub er die Nase in ihrem Nacken. Wohlig stöhnte sie auf.
    „Marek, du weißt, wir dürfen nicht.“
    „Ich weiß. Ich wollte dir nur zeigen, welche Wirkung du immer noch auf mich hast.“
    „Ich sollte dankbar sein, dass du nicht einer von diesen Männern bist, die ihre aufgequollene Frau abstoßend finden.“
    „Im Gegenteil“, sagte er und knetete ihre verspannte Rückenmuskulatur. „Ich kann es kaum erwarten, dass du dieses Kind bekommst, damit du wieder schwanger werden kannst.“
    „Ha! Er bleibt ein Einzelkind. Diesen Schmerz und die Übelkeit will ich nicht zweimal ertragen.“
    Er wusste, dass sie ihre Meinung in ein oder zwei Jahren ändern würde, besonders wegen der Prophezeiung des Raben, die sie, ohne es abgesprochen zu haben, beide nicht mehr erwähnen würden, bis Nilik geboren worden war. Je mehr Kinder sie hatten, desto wahrscheinlicher war es, dass eines von ihnen heranwuchs und die Gabe des Raben in Empfang nahm. In diesenunsicheren Zeiten wollte Marek die Chancen darauf so groß wie möglich wissen, solange Rhia dabei nicht in Gefahr geriet. „Wie ich sehe, hat Arcas dir noch mehr Material gebracht“, sagte er.
    „Lehm“, sagte sie. „Ich habe einen Klumpen gemacht, der ein bisschen wie ein Hund aussieht, und einen Klumpen, der einem Vogel ähnelt.“
    „Ach so? Und ich dachte, das wären Türknäufe.“
    Sie kicherte. „Man sieht, dass ich keine Spinne bin. Danke,

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