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Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Titel: Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Herdes konnte Alanka sehen, dass darunter etwas lag, das ihn tief aufwühlte.
    Sie zog die Knie an die Brust und legte den Kopf darauf ab, auch wenn ihr Verführungsversuch sich anfühlte, als würde sie bloß eine Liste abhaken. „Was kannst du mir darüber verraten?“
    Er ließ den Blick zum Saum ihres Unterkleids wandern, der bis zur Mitte ihres Oberschenkels hochgerutscht war, ließ sich jedoch nicht ablenken. „Über was genau?“
    „Über das, was in deinem Kopf vorgeht. Du redest nie über dich selbst. Ich sehe dich jeden Tag, aber ich habe das Gefühl, dich kaum zu kennen. Ich will dich besser kennenlernen.“ Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln.
    Damen sah zur Tür. „Was willst du wissen?“
    „Alles. Oder, wenn es dir lieber ist“, sie streckte ein nacktes Bein aus, „müssen wir auch nicht reden.“
    Er stand langsam auf, und sie legte erwartungsvoll den Kopfin den Nacken.
    „Ich muss jetzt gehen“, stieß er barsch hervor.
    Sie fluchte innerlich, lächelte aber tapfer weiter. „Warum?“
    „Weil ich glaube, dass du etwas willst, das ich dir nicht geben kann.“
    „Warum nicht? Findest du mich nicht anziehend?“
    Er seufzte und legte seine Pfeife auf dem Tisch ab. Sie wartete darauf, dass er ihr das Gegenteil bewies, erst mit Worten, dann mit Taten. Stattdessen verschränkte er die Arme vor der Brust. „Nein, Alanka, das finde ich nicht.“
    Mit offenem Mund starrte sie ihn an und wurde knallrot.
    „Lass mich das klarstellen“, sagte er. „Ich mag dich. Ich denke, du bist ein wunderbarer Mensch. Aber ich habe einen Partner, der in Velekos auf mich wartet.“
    „Oh.“ Sie streckte beide Beine aus und zog ihr Unterkleid hinab, um so viel Haut wie möglich zu bedecken. „Es tut mir leid. Du hast gesagt, die Mutter deines Kindes ist nicht deine Partnerin …“
    „Ist sie auch nicht.“
    „… also dachte ich, es gibt niemand anderen.“
    „Gibt es aber.“
    „Und du hast nie von ihr gesprochen …“
    „Ihm.“
    „… also habe ich einfach angenommen, dass …“ Sie verstummte und verstand das, was er gesagt hatte, erst einen Augenblick, nachdem er es ausgesprochen hatte. „Ihm?“
    „Sein Name ist Nathas. Verstehst du jetzt, warum ich dich nicht anziehend finde?“
    Sie zögerte. „Nur Männer?“
    „Ja. Und weil du eine Frau bist …“
    „Aber fast die Hälfte der Männer in Kalindos schlafen mit Männern und Frauen, besonders wenn sie noch jung sind.“
    „Ich weiß.“ Er grinste. „Was meinst du, warum ich mich so gern an meine Zeit hier erinnere?“
    „Was ist mit dir?“
    „Ausnahmslos Männer. Tut mir leid.“
    Sie bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. „Nein, mir tut es leid. Ich komme mir so dumm vor.“
    „Tu das nicht.“ Er kam zu ihr und setzte sich an den Rand des Bettes. „Ich fühle mich geschmeichelt. Du bist eine wunderschöne junge Frau. Die meisten Männer würden alles geben, um in diesem Augenblick an meiner Stelle zu sein.“
    Sie versuchte zu lächeln, aber seine Worte machten es nur noch schlimmer. Plötzlich überwog die Neugierde ihre Scham. „Du bist in der zweiten Phase.“
    Er sah auf den Boden und nickte. „Es war nicht leicht.“
    „Aber wie hast du …“
    „Ich habe gesagt, es war nicht leicht. In Velekos sind die Ansichten der Leute nicht so offen wie hier in Kalindos. Und weil ich eine so seltene Gabe habe, war es noch wichtiger, dass ich Kinder zeuge.“ Er rieb seine Fingerspitzen aneinander, als fehlte ihm die Pfeife in den Händen. „Stell dir vor, wie meine Eltern reagiert haben, als ich ihnen gesagt habe, warum ich nie Vater werden würde. So hat das Projekt begonnen.“
    „Das Projekt?“
    „Erst musste eine Frau für mich gefunden werden, die geduldig genug war, unter so außergewöhnlichen Umständen ein Kind zu empfangen, ganz zu schweigen von einer Frau, die Kinder wollte, aber keine dauerhafte Verbindung mit einem Mann.“ Er rutschte hin und her. „Dann kam der offensichtliche Teil. Dabei hatte ich viel Hilfe von meinem Partner.“
    „Verstehe“, war die einzige Antwort, die Alanka einfiel. „Reni lebt im gleichen Haus wie Nathas und ich. Er kümmert sich um sie, während ich hier bin, und ich kehre für die Geburt zurück. Wenn alles gut geht und Reni einverstanden ist, wird sie eines Tages auch sein Kind austragen.“
    Alanka konnte sich eine so seltsame Übereinkunft einfach nicht vorstellen. Der Gedanke, sich einen Partner zu teilen, selbst zu so praktischen Zwecken, jagte ihr kalte Schauer über den

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