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Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Titel: Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete sie eingehend. „Was sie sagt, ist die Wahrheit.“
    Medus seufzte. „Dann muss es der andere Nachfahre gewesen sein. Der, der weggelaufen ist.“ Der Dachs nickte Filip verärgert zu. „Es tut mir leid.“
    Filip schob den Unterkiefer vor und antwortete nicht.
    Galen rieb sich das Kinn. Die Anspannung war ihm deutlich anzusehen. „Filip, warum sollten die Nachfahren unsere Kinder entführen? Wollen sie sehen, wie sich unsere Gaben entwickeln? Es ist nicht nur, weil sie grausam sind, oder?“
    „Warum nicht?“, sagte Lycas. „Die sind zu allem fähig.“
    Filip wandte sich an Galen. „Ich habe von solchen Plänen noch nie gehört, aber ich war ein Offizier der Kavallerie, niemand, den man unbedingt in geheime Pläne einweiht. Außerdem war ich seit über einem Jahr nicht mehr zu Hause, undnein, ich habe mich auch nicht mit Spionen getroffen.“
    Der andere Mann sah die Eule an, die nickte. „Ich kann in dieser Hinsicht kein Hintergehen spüren.“
    „Ich entschuldige mich bei dir, Filip.“ Galen verbeugte sich leicht und drehte sich dann zu Alanka um. „Wir werden draußen auf die Rückkehr der Vögel warten.“
    Sie ließen Alanka und Filip allein, auch wenn es beide Dachse brauchte, um Lycas aus dem Haus zu zerren.
    Nervös drehte Alanka sich zu Filip um. „Bitte geh nicht.“
    „Ich kann nicht bleiben, egal wie sehr ich es mir deinetwegen wünsche.“
    „Warum nicht?“
    „Ich bin für sie nur gut genug, wenn ich ihren Zwecken diene.“ Er stieß mit dem Finger gegen seine Schläfe. „Um in den verdorbenen Gedanken eines ‚Nachfahren‘ zu wühlen.“
    „Auf Galen mag das vielleicht zutreffen, aber was ist mit Tereus? Was ist mit Bolan?“ Sie nahm seine Hand. „Was ist mit mir?“
    „Du bist anders. Bolan auch. Vielleicht auch Rhia. Und Tereus – ich dachte, er vertraut mir, nachdem ich all diese Monate in seinem Haus gelebt habe. Aber heute habe ich die Zweifel in seinem Blick gesehen. Er hat wirklich gedacht, ich wäre dazu in der Lage, kleinen Kindern wehzutun.“ Er presste die Lippen aufeinander und ließ ihre Hand los. „Das kann ich ihm nicht verzeihen.“
    „Sein Enkel ist entführt worden. Wahrscheinlich ist er momentan nicht in der Lage, besonders gut zu urteilen. Denk daran, er hätte dich gar nicht erst zu sich geholt, wenn er nicht ein positives Gefühl zu dir gehabt hätte.“
    „Aber die anderen – du hast nicht gesehen, wie die mich angeschaut haben. Ich werde hier nie etwas anderes als ein Nachfahre sein.“ Er beugte sich zu seiner Truhe hinab und begann in seinen Kleidern zu wühlen.
    „Und wohin willst du gehen?“
    „Tiros. Ich habe gehört, dort lässt man einander in Ruhe.“
    „Willst du das? In Ruhe gelassen werden?“
    „Manchmal.“ Er faltete ein Paar Hosen zusammen und warf sie aufs Bett.
    Alanka knallte den Truhendeckel zu. „Und wenn nicht?“
    Er streckte die Hand aus, um den Deckel wieder zu öffnen, aber sie hielt ihn weiter fest. Er richtete sich auf und drehte sich zu ihr um. „Wenn nicht, will ich andere Dinge.“
    Sein Blick verriet ihr einiges darüber. „Ich gehöre auch nicht hierher“, sagte sie. „Bald kehre ich heim nach Kalindos, es sei denn, die Vögel bringen schlechte Nachrichten, dann gehe ich nach Leukos.“ Sie trat näher zu ihm, bis sie sich fast berührten. „Kommst du mit mir?“
    Er machte große Augen, doch dann ließ er die Schultern hängen. „Ich kann nicht mehr auf Bäume klettern.“
    „Ich meinte, nach Leukos. Wenn wir dorthin gehen, hilfst du uns, Marek zu finden?“
    „Warum sollte ich Marek helfen? Er ist es gewesen, der unsere Pferde betäubt hat, damit wir zu Fuß kämpfen müssen. Er ist an allem schuld.“ Er deutete auf sein Bein und auf die Umgebung. „Wenn er nicht wäre, wäre ich zu Hause bei meiner Familie, oder ich wäre wieder ausgezogen, um meinem Land ehrenhaft zu dienen.“
    „Oder du wärst vielleicht tot, oder du hättest trotzdem nur anderthalb Beine. Du kannst nicht wissen, was die Geister für dein Leben planen. Vielleicht gibt es einen Grund dafür, dass du hier bist.“ Sie verschränkte die Finger mit seinen und senkte die Stimme. „Wenn du Marek wirklich hasst, dann tu es nicht für ihn. Tu es für dich selbst.“
    „Mich?“
    „Willst du nicht beweisen, dass nicht alle Ilioner grausam und gnadenlos sind?“
    „Das habe ich die ganze Zeit versucht, aber ich kann diesen Leuten nichts zeigen, was sie nicht sehen wollen.“
    Sie

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