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Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Titel: Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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sich dem Korb zu. „Lasst mich mein Kind sehen.“
    Marek trat instinktiv dazwischen. „Nein.“
    Ihre Augen blitzten. „Sag noch einmal Nein zu mir, Junge, und ich lasse dich umbringen.“
    Sareb räusperte sich. „Bei allem Respekt, Euer Ehren, Ihr könnt ihn nicht umbringen, solange er Euch nicht gehört. Zweitausend.“
    „Fünfzehnhundert“, gab sie zurück und ließ Marek dabei nicht aus den Augen. „Von den Minen bekommst du nur fünf.“
    Der Kapitän lachte in sich hinein. „Dann also fünfzehn.“
    „Bezahl ihn, Petrop.“ Sie griff noch einmal nach Mareks Kinn. „Ich werde jetzt mein Kind nehmen. Tritt zur Seite.“
    Es war das Schwerste, das er je getan hatte – schwerer, als Skaris umzubringen, schwerer, als einen Tag im Lager der Nachfahren-Armee verprügelt zu werden. Er trat zur Seite und sah zu, wie der Soldat Nilik vorsichtig aus dem Korb nahm und in die Arme der namenlosen Frau legte.
    Ihr Gesicht verwandelte sich sofort. „Oh, er ist bezaubernd.“ Ihre Augen wurden feucht, und sie wandte sich ab. „Wie machen die sie so schön?“
    Marek zerriss es schier das Herz.
    Der Kapitän zwinkerte ihm zu, als er seine Handgelenke losband und die Kette aufschloss. „Denk daran, sei ein guter Junge“, flüsterte er ihm zu. Er tauschte Papier und Münzen mit Petrop, ehe er schwankend davonging.
    „Hol die Amme“, sagte die Frau zu Petrop und machte dann eine Geste in Richtung Marek und ihren Wachen. „Lasst den hier waschen und scheren, und füttert ihn, genau in der Reihenfolge, und bringt ihn mir dann wieder.“
    Marek fiel vor Erleichterung fast auf die Knie. Er würde bei seinem Sohn bleiben. Er wusste, dass er diese Frau bereits hassen sollte, weil sie ihn zu ihrem Sklaven gemacht hatte, aber sie hatte ihn vor dem einen Schicksal bewahrt, das ihn genauso sicher umgebracht hätte wie eine Schwertklingein seinem Herzen.
    „Danke, Euer Ehren“, flüsterte er, als die zwei Männer ihn fortführten.
    Als er an der Tür ankam, sah er sich um und bemerkte, dass die Frau ihn überrascht anstarrte.

25. KAPITEL
    R hia musste sich beeilen, um mit Damen Schritt zu halten, und versuchte, nicht auf den glatten Pflastersteinen auszurutschen, aus denen die Straßen in Velekos bestanden. Sie hatten die anderen am Anleger zurückgelassen, um einen Preis für Kolis Boot auszuhandeln. Damen konnte natürlich keinen Augenblick mehr warten, um sicherzugehen, dass es seinem Kind gut ging.
    Die Gaben ihres Krähenbruders hatten im Laufe des Tages weiter geschwankt, und Regen hatte ihre Reise zu einem nervenaufreibenden Schneckentempo verlangsamt, sodass es fast Abend war, ehe sie endlich angekommen waren. Rhia hatte es nicht zugeben wollen, nicht einmal vor sich selbst, aber sie hoffte immer noch, dass es bei der Nachrichtenübermittlung durch die Tauben zu einem Fehler gekommen war und Marek und Nilik sie hier in Velekos erwarteten.
    Damens Schritte beschleunigten sich noch einmal, als sie in eine schmale Straße einbogen, vorbei an einem ergrauten alten Mann mit einem halb leeren Fischwagen. Aus der Wegbeschreibung, die Damen den anderen gegeben hatte, wusste sie, dass sie in der Nähe seines Hauses waren.
    Vor einer groben Holztür blieb er stehen, griff nach dem Riegel und zögerte. Rhia holte ihn ein.
    „Es ist seltsam“, sagte er. „Das hier ist mein Zuhause, aber nach all der Zeit komme ich mir wie ein Fremder vor.“
    Rhia klopfte behutsam.
    Nach einigen Augenblicken glitt ein Paneel in der Tür zur Seite, und ein Paar leuchtend blauer Augen spähte hindurch.
    „Damen!“, rief eine Frauenstimme. Der Riegel klickte, und die Tür öffnete sich nach innen und gab den Blick auf eine blasse schwangere Frau frei.
    Damen breitete die Arme aus. „Reni, den Geistern sei Dank.“ Er nahm sie vorsichtig in die Arme und lehnte sich dann zurück, um sie zu betrachten. „Geht es dir gut? Und dem Kind?“ Sein Atem ging schnell. „Ich habe gespürt, wiees fast gestorben ist.“
    „Hör sich einer das an, klingst ganz wie ein Kalindonier, was?“ Ihre melodische Stimme klang erschöpft. „Jetzt geht es mir gut. Wir hatten ein paar Schwierigkeiten, aber die Schildkrötenfrau sagt, wenn ich mich nicht anstrenge und aufpasse, was ich esse, dann schafft er es.“
    „Er? Es ist ein Junge?“ Damen sah an ihr vorbei. „Wo ist Nathas?“
    „Auf dem Markt, denke ich. Die Pferdefrau hat gesagt, wie sollen euch erwarten, also kauft er für alle Essen ein.“ Sie wandte ihr bleiches Gesicht mit den tiefen

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