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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sich mit Schiffsbau auskennt«, grummelte Giordino.
    Pitt verschränkte die Arme. »Eine von Menschenhand ausgelöste Katastrophe bereitet mir viel mehr Kopfzerbrechen.«
    O’Malley schaute ihn an. »Ist Ihnen klar, an wie vielen Stellen ein Irrer Sprengstoff anbringen könnte, wenn er diesen Kahn versenken will?«
    »Wenn sich das Boot tief unter Wasser befindet, würde schon ein Riss an einer x-beliebigen Stelle am Rumpf genügen.«
    »Oder ein Loch in den Ballasttanks.«
    »Ich hatte noch keine Zeit, mich eingehend mit den Plänen und technischen Daten des Bootes zu befassen«, sagte Pitt.
    »Aber es muss doch Rettungssysteme für eine Evakuierung unter Wasser geben.«
    »Gibt es auch«, antwortete O’Malley, »und zwar ein sehr gutes System. Die Passagiere steigen nicht in Boote, sondern in Rettungskapseln, die fünfzig Menschen aufnehmen können.
    Dann werden die Einstiegsluken geschlossen und verriegelt.
    Gleichzeitig öffnen sich außen in den Rumpf eingelassene Pforten, und die Kapseln werden von einer Pressluftanlage aus dem Schiff katapultiert und treiben an die Oberfläche.«
    »Wie würden Sie vorgehen, wenn Sie das Rettungssystem lahm legen wollten?«
    »Kein angenehmer Gedanke.«
    »Wir sollten sämtliche Möglichkeiten in Betracht ziehen.«
    O’Malley kratzte sich am Kopf. »Ich würde dafür sorgen, dass die Pressluftanlage ausfällt.«
    »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mit Ihren Leuten ganz genau überprüfen, ob sich jemand an dieser Anlage zu schaffen gemacht hat«, sagte Pitt.
    O’Malley blickte ihn mit halb geschlossenen Augen an. »Bei einer Untersuchung, von der mein Leben abhängt, leiste ich mir garantiert keine Schlampereien.«
    Giordino musterte eingehend seine Fingernägel. »Ein wahres Wort. Hoffen wir das Beste.«
    Die Vertäutrossen wurden von Hafenarbeitern von den Pollern gelöst und an Bord der
Golden Marlin
eingeholt. Wenige Sekunden später wurden die Steuerbordstrahlruder eingeschaltet, und das Boot glitt seitwärts vom Kai weg. Über tausend Menschen waren zum Hafen gekommen, um der Jungfernfahrt des ersten Unterwasser-Kreuzfahrtschiff es beizuwohnen. Der Gouverneur von Florida sowie andere Amtspersonen und Prominente, die auf einem Aussichtspodest standen, hielten ein paar kurze Ansprachen. Die Kapelle der University of Florida spielte ein Potpourri aus Seemannsliedern und wurde dann von einer karibischen Band mit Marimbas und Steel Drums abgelöst. Als das Schiff ablegte, stimmten beide Bands und die Schiffskapelle gemeinsam das traditionelle Seefahrerlied »Until We Meet Again« an. Luftschlangen und Konfetti wurden geworfen, und die Passagiere und die Zuschauer an Land winkten sich unter lauten Hochrufen zu. Es war ein bewegender Augenblick. Pitt war erstaunt, als er sah, wie viele Frauen sich verstohlen die Tränen aus den Augen wischten.
    Selbst Kelly war von diesem mitreißenden Bon VoyageSpektakel ergriffen.
    Pitt konnte die Taucher nirgendwo sehen. Er rief auf der Brücke an, aber Kapitän Baldwin meldete sich nicht und rief auch nicht zurück. Er war zutiefst beunruhigt, konnte aber das Auslaufen des Schiffes nicht mehr verhindern.
    Das Boot befand sich noch in der Fahrrinne und steuerte die offene, blaugrüne See vor der Küste von Florida an, als alle Passagiere ins Theater gebeten wurden, wo ihnen Paul Conrad, der Erste Offizier, einen Vortrag über die Technik des Unterwasser-Kreuzfahrtbootes hielt und das Rettungssystem erklärte.
    Kelly saß auf der einen Seite des Parketts in der ersten Reihe, Pitt auf der anderen weit hinten. Sechs schwarze Familien befanden sich an Bord, aber es war niemand darunter, der Omo Kanai auch nur im Entferntesten ähnelte. Als der Vortrag vorüber war, ertönte eine Reihe von Gongs, woraufhin die Passagiere zu ihren Rettungskapseln geleitet wurden.
    Giordino suchte gemeinsam mit dem Inspektionstrupp nach Sprengkörpern oder Schäden an den technischen Anlagen, während Pitt und Kelly mit dem Zahlmeister die Namen der Passagiere durchgingen und sie den jeweiligen Kabinen zuordneten. Sie kamen nur langsam voran. Zur Mittagszeit hatten sie erst knapp die Hälfte der Passagierliste geschafft, waren aber noch nicht dazu gekommen, sich mit den Besatzungsmitgliedern zu befassen.
    »Ich zweifle allmählich daran, dass er an Bord ist«, sagte Kelly müde.
    »Entweder das, oder er hat sich irgendwo versteckt«, sagte Pitt, während er die Bilder der Passagiere musterte, die der Schiffsfotograf aufgenommen hatte, als sie an Bord kamen. Er

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