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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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hielt ein Foto ans Licht und betrachtete die Züge des Mannes, der darauf abgebildet war. Dann reichte er es Kelly. »Kommt Ihnen der bekannt vor?«
    Sie schaute sich das Foto ein paar Sekunden lang an, las den Namen und lächelte dann. »Eine gewisse Ähnlichkeit besteht durchaus. Der Haken dabei ist nur, dass Mister Jonathan Ford weiß ist.«
    Pitt zuckte die Achseln. »Ist mir klar. Nun gut, machen wir uns wieder an die Arbeit.«
    Um vier Uhr nachmittags ertönten wieder Gongs und über die Bordlautsprecher wurde der Song »By the Sea, By the Beautiful Sea« abgespielt. Es war das Zeichen, dass das Schiff auf Tauchfahrt ging. In aller Eile suchten die Passagiere ihre Sitzplätze an den Bullaugen auf. Widerstandslos und ohne seine Geschwindigkeit spürbar zu verringern, glitt das Boot langsam unter Wasser, begleitet von einem Strudel von Luftblasen, die bald darauf ebenso verschwanden wie der Himmel und die strahlende Sonne, sodass ringsum nur mehr die tiefblaue See zu sehen war.
    Die magnetohydrodynamischen Maschinen liefen lautlos und ohne jede Erschütterung. Nur das an den Bullaugen vorbeiströmende Wasser deutete darauf hin, dass sich das Boot fortbewegte. Die Luftgeneratoren saugten das Kohlendioxid ab und sorgten für frische Atemluft im Boot.
    Obwohl es zunächst nur wenig zu sehen gab, blickten alle wie gebannt hinaus in eine völlig fremde, ungewohnte Welt. Doch bald tauchten die ersten Fische auf, bunte Tropenfische in leuchtenden Rot-, Gelb- und Lilatönen, die an den Bullaugen vorbeischwammen, ohne dem riesigen Schiff, das in ihr Reich eindrang, allzu viel Beachtung zu schenken. Diese Bewohner der Ozeane waren weitaus prachtvoller als ihre Artgenossen in Flüssen und Seen. Dann verschwanden sie im blauen Wasser, als das Boot tiefer tauchte.
    Ein Schwarm Barrakudas, deren lange, schlanke Leiber funkelten, als wären sie mit Silberstaub überzogen, schwamm träge neben dem Boot her, während sie mit ihren starren schwarzen Augen Ausschau nach Beute hielten, und das Maul mit dem vorstehenden Unterkiefer leicht geöffnet hatten.
    Scheinbar mühelos folgten sie dem Boot. Dann schossen sie im Bruchteil einer Sekunde davon und waren verschwunden.
    Die Passagiere auf der Steuerbordseite bekamen einen großen Sonnenfisch zu sehen, auch Mola-Mola genannt. Der mächtige ovale Leib, der gut drei Meter lang und fast genauso hoch war und um die drei Tonnen gewogen haben dürfte, schimmerte metallisch weiß und orangefarben. Bald blieb auch dieser sonderbar aussehende Fisch mit seiner hoch aufragenden Rückenflosse und dem scheibenförmigen Körper, der wie zu kurz geraten wirkte, hinter dem Boot zurück.
    Meeresbiologen, die von der Reederei eigens eingeladen worden waren, wiesen auf die Fische hin und erklärten ihre typischen Eigenschaften, ihr Verhalten und ihr Verbreitungsgebiet. Auf den Sonnenfisch folgte ein Paar kleiner, allenfalls anderthalb Meter langer Hammerhaie. Die Passagiere staunten über die breiten Köpfe mit den weit auseinander stehenden Augen und fragten sich, welche Laune der Natur zu dieser sonderbaren Form geführt haben mochte. Die Haie waren neugierig, schwammen eine Zeit lang neben den Bullaugen her und starrten mit einem Auge auf die sonderbaren Wesen auf der anderen Seite. Bald aber verloren auch sie das Interesse an dem riesigen Eindringling und verschwanden mit einem eleganten Schlag ihrer Schwanzflosse im Dämmerlicht.
    Zu beiden Seiten eines jeden Bullauges waren digitale Anzeigen angebracht, auf denen die Tauchtiefe des U-Bootes angegeben wurde. Als der Erste Offizier über Lautsprecher bekannt gab, dass sie sich in hundertachtzig Metern Tiefe befänden und dem Grund näherten, beugten sich das Passagiere näher an die Bullaugen und spähten nach unten, wo langsam der Meeresboden in Sicht kam. Es war eine sonderbare Landschaft, einst von Korallen bewachsen, ehe der Meeresspiegel angestiegen war, aber jetzt mit alten Muschelschalen, Schlick und durcheinander liegenden Lavabrocken bedeckt, auf denen allerlei Seegetier wucherte. Da in diese Tiefe keine Rot- und Gelbtöne mehr durchdrangen, wirkte alles wie in grünlich-braune Farbe getaucht. Staunend betrachteten die Passagiere diese fremde, von Myriaden von Fischen bewohnte Welt, die bei einer Sichtweite von rund fünfzig Metern an ihnen vorüberzog.
    Von dem kuppelförmigen Aufbau des hinter dem Bug, der als Brücke und Ruderhaus diente, steuerte Kapitän Baldwin die
Golden Marlin
rund fünfzehn Meter über dem Grund entlang und

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