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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ein paar Nummern zu groß. Wir müssen sofort andere Leute davon verständigen. Den Präsidenten, die Führer der Kongressparteien, den Generalstab, meinen Vorgesetzten im Justizministerium – und das ist nur der Anfang.«
    »Das können wir nicht«, sagte Sandecker und teilte Listen mit den Namen von Kongressmitgliedern, Behördenvertretern, Leuten im Justizministerium und Mitarbeitern des Präsidenten aus dem Westflügel des Weißen Hauses aus. »Und zwar deswegen. Das ist der Grund für das Versteckspiel«, sagte er zu Rader. »All die Leute, deren Namen du hier vorliegen hast, sind von Cerberus und Curtis Merlin Zale gekauft.«
    »Unmöglich«, sagte Rader, während er ungläubig die Namensliste überflog. »Dann müsste es doch Spuren geben, Unterlagen, Papiere, Überweisungen.«
    »Die Gelder flossen über ausländische Tochterfirmen von Unternehmen, die sich im Besitz der Cerberus Corporation befinden«, antwortete Sally. »Sämtliche Schmiergelder und sonstige Zuwendungen lagern auf Konten in Steuerparadiesen oder bei Offshore-Banken. Das Justizministerium müsste jahrelang ermitteln, um sie alle aufzuspüren.«
    »Aber wie ist das denn möglich? Wie kann denn ein einziger Mann den ganzen Regierungsapparat korrumpieren?«
    Loren antwortete an Sallys Stelle. »Bei den Mitgliedern des Kongresses, die Zales Bestechungsangeboten nicht widerstehen konnten, handelt es sich nicht gerade um reiche Männer. Für eine Million Dollar hätten sie ihre Ideale und Werte vermutlich nicht hingegeben, aber bei zehn oder gar zwanzig Millionen konnten sie nicht nein sagen. Zumal diejenigen, die sich von Zale locken ließen, ja keine Ahnung hatten, wie weit er sein Netz gespannt hat. Dank Sally sind wir die Einzigen, vom engsten Führungszirkel von Cerberus einmal abgesehen, die wissen, wie viel Einfluss sich Zale bereits innerhalb der Regierung verschafft hat.«
    »Vergessen Sie die Vertreter von Presse und Fernsehen nicht, die Zale an der Hand hat«, fügte Sally hinzu. »Das sind angesehene Leute, die Nachrichten in seinem Sinne beeinflussen können. Wenn sie nicht spuren, drohte er, sie bloßzustellen, und wenn ihre Glaubwürdigkeit dahin ist, sitzen sie in kürzester Zeit auf der Straße.«
    Rader schüttelte den Kopf. »Ich kann trotzdem nicht glauben, dass ein Mann so etwas anzetteln kann, egal, wie reich er auch sein mag.«
    »Doch Zale war nicht nur auf sich selbst angewiesen. Er wurde von den mächtigsten Ölbaronen der Vereinigten Staaten und Kanada unterstützt, und die Gelder stammen nicht nur von Cerberus.«
    »Auch von Yukon Oil?«
    »Auch von Yukon Oil«, erwiderte Sally ernst. »Ich habe ebenso gegen Recht und Gesetz verstoßen wie alle anderen, die sich von Zale einspannen ließen.«
    »Das haben Sie mehr als wieder gutgemacht, als Sie zu uns gekommen sind«, sagte Loren und drückte Sally die Hand.
    »Warum hat man mich hinzugezogen?«, fragte Rader. »Ich bin nur die Nummer drei im Justizministerium.«
    »Wie du siehst, steht dein Name nicht auf der Liste«, antwortete Sandecker. »Wohl aber der deiner Vorgesetzten. Außerdem kenne ich dich und deine Frau seit vielen Jahren. Ich weiß, dass du ein ehrenwerter Mann bist, der sich nicht kaufen lässt.«
    »Aber man ist bestimmt an Sie herangetreten«, sagte Loren.
    Rader blickte zur Decke und dachte nach. Dann nickte er.
    »Vor zwei Jahren. Ich wollte gerade meinen Cockerspaniel ausführen, als unweit meines Hauses eine fremde Frau, ja, es war eine Frau, neben mir herging und mich ansprach.«
    Sally lächelte. »Aschblonde Haare, blaue Augen, etwa eins fünfundsiebzig groß und achtundfünfzig Kilo schwer? Eine attraktive Frau, die offen und direkt ist?«
    »Eine sehr genaue Beschreibung.«
    »Ihr Name ist Sandra Delage. Sie ist Zales Verwaltungschefin.«
    »Hat sie dir ein offenes Angebot gemacht?«, erkundigte sich Sandecker.
    »Nicht direkt«, erwiderte Rader. »Soweit ich mich erinnern kann, hat sie sich eher in Andeutungen ergangen. Wollte wissen, was ich machen würde, wenn ich im Lotto gewänne.
    Ob mir mein Beruf Spaß macht, und ob die Arbeit, die ich leiste, auch entsprechend anerkannt wird. Wo ich am liebsten leben möchte, wenn ich mich nicht in Washington aufhalten müsste. Allem Anschein nach habe ich die Prüfung nicht bestanden. Sie ließ mich an der nächsten Kreuzung stehen und stieg in ein Auto, das neben ihr anhielt. Seitdem habe ich nie wieder ein Wort von ihr gehört.«
    »Deshalb musst du die Sache ms Rollen bringen. Zale und seine

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