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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wann und wo ihr euch an Bord der Forschungsschiffe zu melden habt.« Dann schlug er einen weniger barschen Ton an. »Ich wünsche euch viel Glück bei eurer Suche. Auch ich bin neugierig auf die Wunderdinge, an denen Egan gebastelt hat.«
    Yeager saß vor seinem Keyboard auf dem Bürosessel, hatte die Beine ausgestreckt und unterhielt sich mit Max, als Pitt vom Football-Stadion aus zu ihm kam. »Du wolltest mich sprechen, Hiram?«
    »Das kann man wohl sagen.« Yeager richtete sich auf und zog Egans Lederkoffer aus einem neben ihm stehenden Schrank. »Du kommst gerade rechtzeitig zum nächsten Akt.«
    »Akt?«
    »Noch drei Minuten.«
    »Ich komme da nicht ganz mit.«
    »Alle achtundvierzig Stunden, genau um ein Uhr fünfzehn nachmittags, wird dieser Koffer zum Zaubergefäß.«
    »Er füllt sich mit Öl«, sagte Pitt zögernd.
    »Genau.« Yeager öffnete den Koffer und strich mit der Hand über das leere Behältnis wie ein Zauberer. Dann schloss er ihn und ließ die Schlösser einrasten. »Kehren wir den alten Spruch um. Jetzt sehen Sie es noch nicht – jetzt aber schon«, sagte er.
    Vorsichtig öffnete er die Schnappriegel und hob den Deckel an.
    Der Koffer war bis knapp zwei Zentimeter unter den Rand mit Öl gefüllt.
    »Ich weiß, dass du hier keine schwarze Magie treibst«, sagte Pitt. »Immerhin ist mir und Al das Gleiche passiert, nachdem mir Kelly Egan den Koffer auf der
Deep Encounter
überlassen hat.«
    »Es muss irgendein Trick oder eine Täuschung dahinterstecken«, sagte Yeager verwirrt.
    »Das ist keine Täuschung«, sagte Pitt. »Das Zeug ist echt.« Er tunkte den Finger in das Öl und verrieb es zwischen Daumen und Zeigefinger. »Ich spüre keinerlei Reibungswiderstand.
    Meiner Meinung nach ist das Dr. Egans Superöl.«
    »Dann lautet die Millionenfrage: Woher kommt es?«
    »Hat Max vielleicht eine Ahnung?«, fragte Pitt und blickte zu der holographischen Gestalt auf der anderen Seite von Yeagers Schreibtisch.
    »Tut mir Leid, Dirk, ich stehe ebenso vor einem Rätsel wie Sie«, sagte Max. »Ich habe ein paar Ideen, denen ich gern nachgehen würde, falls Hiram mich nicht abschaltet, wenn er heute Abend nach Hause geht.«
    »Nur wenn du versprichst, dass du dich nicht in vertrauliche oder persönliche Dateien einklinkst.«
    »Ich will versuchen, ein braves Mädchen zu sein.« Trotz ihres Versprechens schwang ein verschwörerischer Unterton in ihren Worten mit.
    Yeager fand das ganz und gar nicht komisch. Max hatte ihn schon mehrmals in Verlegenheit gebracht, weil sie in fremde Netze eingedrungen war. Doch Pitt musste unwillkürlich lachen.
    »Hast du es schon mal bereut, dass du Max nicht zum Mann gemacht hast?«
    Yeager wirkte wie jemand, der mit Frack und Zylinder in die Gosse gefallen ist. »Du kannst dich glücklich schätzen«, sagte er müde. »Du bist allein stehend. Ich muss mich nicht nur mit Max rumschlagen, sondern habe auch noch eine Frau und zwei halbwüchsige Töchter zu Hause.«
    »Auch wenn du dir dessen nicht bewusst bist, Hiram, aber du bist zu beneiden.«
    »Du hast leicht reden. Du hast noch nie mit einer Frau zusammengelebt.«
    »Nein«, sagte Pitt nicht ohne Wehmut. »Das habe ich nicht.«
44
    Doch mit Pitts einsamem, ungestörtem Junggesellendasein sollte, ohne dass er bislang etwas davon ahnte, vorübergehend Schluss sein. Als er zu seinem Hangar kam, stellte er fest, dass Sandecker, dieser ausgefuchste alte Kerl, eine Wachmannschaft aufgeboten hatte, die auf dieser abgelegenen Ecke des Flughafens auf Streife ging. Zweifellos machte sich der Admiral Sorgen um seine Sicherheit. Er persönlich hielt es trotz Zales Drohungen nicht für notwendig, war aber trotzdem dankbar. Der eigentliche Grund dafür wurde ihm erst klar, als er den Hangar betrat und die Treppe zu seinem Apartment im ersten Stock hinaufstieg.
    Bei der Musik, die aus seiner Stereoanlage drang, handelte es sich nicht um den von ihm bevorzugten modernen Jazz, sondern um irgendwelchen seichten Pop von einem Dudelsender. Dann nahm er den Kaffeegeruch wahr. Und er stellte fest, dass eine eindeutig weibliche Duftnote in der Luft hing. Er spähte in die Küche und sah Sally Morse, die in diversen Töpfen und Pfannen auf seinem Herd herumrührte. Sie war barfuß, trug ein dünnes Sommerkleid und kaum etwas darunter.
    Wer hat dich eingeladen? Wer hat dir erlaubt, in meine Privatsphäre einzudringen und dich aufzuführen, als ob du hier daheim bist? Wer hat dich durch die Alarmanlagen gelotst? All diese Fragen und noch mehr

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