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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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vom Boden auf, als wiege sie nicht mehr als eine mit Schaumstoff gefüllte Schaufensterpuppe. Dann drückte er sie an die Wand und begrapschte sie am ganzen Leib, grub die Finger roh und grob in ihre Haut. Kelly, die vor Entsetzen wie betäubt war, erschlaffte und stieß den uralten Hilferuf aller Frauen aus.
    »Bitte nicht, Sie tun mir weh.«
    Die mächtigen Hände glitten zu ihrem Hals und schlossen sich um ihre Kehle. »Ich versprech dir eines«, sagte er eiskalt.
    »Du wirst schnell und schmerzlos sterben.«
    Kelly wurde schwarz vor Augen, als er zudrückte. »Nein, bitte nicht«, flehte sie, brachte jedoch kaum mehr als ein heiseres Röcheln zustande.
    »Träume süß, meine Liebe.«
    »Deine Liebeskünste lassen sehr zu wünschen übrig«, sagte jemand hinter ihm.
    Der rothaarige Killer ließ Kelly los und fuhr geschmeidig wie eine Katze herum. Eine undeutliche Gestalt, deren Gesicht in dem von hinten aus dem Gang fallenden Licht nur in Umrissen zu sehen war, stand unter der Tür und hatte die Hand lässig auf dem Pistolenknauf liegen. Der Killer ging blitzschnell in Kampfposition, hob die Hände wie ein Karatekämpfer und trat mit dem Fuß nach dem Eindringling.
    Ohne dass Kelly oder der Killer etwas bemerkten, hatte Pitt leise die Tür geöffnet, nachdem er die Schreie gehört hatte, war ein paar Sekunden lang da gestanden, hatte die Lage eingeschätzt und sich eine entsprechende Taktik zurechtgelegt. Er hatte keine Zeit, Hilfe zu holen. Bis jemand kam, der ihn unterstützen konnte, war die Frau tot. Aber er spürte auch sofort, dass dieser Mann tödlich gefährlich war. Und dass es einen bestimmten Grund dafür geben musste, wenn er kaltblütig eine wehrlose Frau ermorden wollte. Er machte sich auf den Angriff gefasst, der jeden Moment erfolgten konnte.
    Dann wirbelte er jäh herum, hinaus auf den Gang, als der Fuß des Killers durch die Luft schnitt. Der Tritt verfehlte seinen Kopf um Zentimeter und traf stattdessen den Türrahmen. Mit einem hörbaren Knacken brach der Knöchel.
    Jeder andere hätte sich vor Qual gewunden. Doch nicht dieser Kerl, dieser Muskelberg, dem man offenbar jedes Schmerzempfinden ausgetrieben hatte. Der Killer blickte den Gang auf und ab, um sicher zu gehen, dass Pitt allein war, und rückte dann vor, bewegte die Hände wie ein Karatekämpfer. Dann stürzte er sich auf sein Opfer und hieb wie mit Äxten nach ihm.
    Pitt stand wie erstarrt da, tat so, als hätte er Angst. Im allerletzten Moment ließ er sich fallen und rollte sich auf den Angreifer zu, der durch den eigenen Schwung aus dem Gleichgewicht geriet, über Pitt stolperte und zu Boden stürzte.
    Pitt warf sich mit seinem ganzen Gewicht auf ihn, pinnte ihn aufs Deck, trieb ihm das Knie in den ungeschützten Rücken und hieb ihm mit beiden Händen heftig auf die Ohren.
    Die Trommelfelle des Killers platzten, als hätte ihm jemand einen Eispfriem in den Schädel gestoßen. Der Mann heulte grässlich auf, warf sich krampfhaft zur Seite und schleuderte Pitt gegen eine verschlossene Tür. Pitt war zunächst fassungslos angesichts der brutalen Kraft des Angreifers, der anscheinend gegen jeden Schmerz gefeit war. Halb auf dem Rücken liegend, keilte er mit beiden Beinen aus, zielte aber nicht auf den Unterleib des Killers, sondern trat gegen den angebrochenen Knöchel.
    Diesmal schrie er nicht. Er knurrte mit zusammengebissenen Zähnen und verzog das Gesicht zu einer hässlichen Fratze, während seine Augen vor Wut funkelten. Er war jetzt angeschlagen, ernsthaft angeschlagen. Aber noch war er im Vorteil, und wieder rückte er auf Pitt vor, zog seinen gebrochenen Fuß nach, während er sich eine andere Taktik überlegte und seine Kräfte für den nächsten Angriff sammelte.
    Pitt brauchte keine hellseherischen Fähigkeiten, um zu erkennen, dass er kein ebenbürtiger Gegner für einen bestens ausgebildeten Killer mit einer Statur wie eine Abrissbirne war.
    Er wich zurück, war sich darüber im Klaren, dass seine Schnelligkeit jetzt, da sein Gegner nur noch ein Bein einsetzen konnte, sein einziger Vorteil war und er unter allen Umständen vermeiden musste, dass er am Kopf getroffen wurde.
    Kampfsport hatte Pitt nie gelernt. Auf der Offiziersakademie der Air Force hatte er geboxt, aber Siege und Niederlagen hatten sich in etwa die Waage gehalten. Allerdings hatte er bei einer ganzen Reihe von Kneipenschlägereien ein paar taktische Grundregeln gelernt, die er seither bei allen handfesten Auseinandersetzungen beherzigte. Unter anderem,

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