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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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größeren Schaden angerichtet. Doch das Geschoss hatte die Rumpfplatten durchschlagen und ging im Maschinenraum hoch, zerfetzte die Treibstofftanks und verwandelte das Arbeitsboot in ein flammendes Inferno. Unter donnerndem Getöse schossen Feuerzungen aus dem Schiff, und die gesamten Aufbauten schienen wie von unsichtbarer Hand angehoben zu werden, als das Piratenschiff zerfetzt wurde. Ein orangeroter Feuerball blähte sich auf, tauchte die Fahrrinne samt der hoch aufragenden Klippen in gleißendes Licht und erlosch dann jäh.
    Der Kanal versank wieder in Dunkelheit, abgesehen von den feurigen Trümmern, die in der Dunkelheit rund um das untergehende Arbeitsboot aufs Wasser regneten. Binnen kürzester Zeit waren die Seeräuber in einem Feuersturm verglüht.
    Pitt stand aufrecht da und starrte wie gebannt auf die Fahrrinne hinab, in der noch kurz zuvor ein schnelles Boot durch das Wasser gepflügt war. Doch sein Bedauern hielt sich in Grenzen. Die Männer an Bord waren Killer gewesen, die sämtliche Besatzungsmitglieder des Forschungsschiffes hatten ermorden wollen. Jetzt konnte der
Deep Encounter
und ihrer Mannschaft niemand mehr etwas anhaben. Und nur darauf kam es seiner Meinung nach an.
    Er schleuderte den Raketenwerfer über die Kante der Klippen ins Wasser. Mit einem Mal spürte er wieder seine zerschnittenen, blutenden Füße. Er humpelte zur Wachhütte und kramte in sämtlichen Schränken herum, bis er einen Sanitätskasten fand.
    Ein paar Minuten später hatte er seine Füße dick mit antiseptischer Salbe eingerieben und so gut verbunden, dass er laufen konnte. Anschließend durchsuchte er die Schubladen der Kommode, auf der das Funkgerät stand, hoffte, irgendwelche Papiere zu finden, entdeckte aber nur ein Notizbuch. Er blätterte kurz darin, stellte fest, dass die Eintragungen von dem Wachposten stammten, und steckte es in die Tasche seiner Shorts. Dann kippte er einen noch halb vollen Kanister mit Benzin aus, mit dem der Generator betrieben wurde, der den Strom für die Lampen und das Funkgerät erzeugte, und nahm eine Streichholzschachtel mit, die neben einem Aschenbecher lag, in dem sich die bis zum Filter heruntergerauchten Kippen türmten.
    Pitt trat aus der Wachhütte, setzte die Streichholzschachtel in Brand und warf sie durch die Tür. Als der Innenraum in Flammen aufging, wandte er sich ab und humpelte den Pfad zum Strand hinunter. Dort angekommen, stellte er fest, dass Giordino und Misty ihn bereits erwarteten. Ein von zwei Besatzungsmitgliedern bemanntes Beiboot des Forschungsschiffes lag mit dem Bug voran im Sand.
    Giordino kam auf ihn zu und schloss ihn in die Arme. »Eine Zeit lang habe ich fast gedacht, du wärst den Verlockungen einer lüsternen Eingeborenen erlegen.«
    Pitt umarmte seinen Freund ebenfalls. »Zugegeben, das war ziemlich knapp.«
    »Was ist mit dem Posten?«
    »Der liegt bei seinen Kumpanen am Grund der Fahrrinne.«
    »Du machst dich nicht schlecht.«
    »Irgendwelche Schäden oder Verluste auf dem Schiff?«, fragte Pitt.
    »Ein paar Dellen, ein paar Kratzer, aber nichts Ernstes.«
    Misty kam angestürmt und schlang die Arme um Pitt. »Ich kann kaum glauben, dass du noch am Leben bist.«
    Pitt gab ihr einen sittsamen Kuss und blickte sich dann in der Lagune um. »Seid ihr mit der Schiffsbarkasse gekommen?«
    Misty nickte. »Der alte Mann hat mit seiner Jacht an der
Deep Encounter
angelegt und hat mich an Bord gebracht.«
    »Wo ist er?«
    Misty zuckte die Schultern. »Nach einem kurzen Gespräch mit Kapitän Burch ist er weitergefahren, um seine Weltreise fortzusetzen.«
    »Schade«, sagte Pitt, »ich konnte mich nicht mal bei ihm bedanken.«
    »Ein komischer alter Kauz«, sagte Giordino. »Er hat gesagt, dass wir uns irgendwann vermutlich mal wieder über den Weg laufen.«
    »Wer weiß«, erwiderte Pitt versonnen, »möglich ist alles.«

ZWEITER TEIL
    Hüter des Hades



21
    25. Juli 2001
Nuku’alofa, Tonga
    Auf Befehl von Admiral Sandecker nahm Kapitän Burch direkten Kurs auf den Hafen von Nuku’alofa, der Hauptstadt der Tonga-Inseln, dem letzten verbliebenen polynesischen Königreich. Dort wartete bereits ein Wagen auf Pitt und Giordino, der sie auf schnellstem Weg zum Flughafen von Fua’amotu brachte, wo sie sich unverzüglich an Bord einer nach Hawaii fliegenden Passagiermaschine der Royal Tongan Airlines begaben. Von dort aus sollte sie ein NUMA-Jet nach Washington bringen.
    Die Männer und Frauen der
Deep Encounter
nahmen herzlich, wenn auch nicht ohne Tränen

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