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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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mehr zurückgekehrt.
    Er verdrängte die Erinnerung daran, wie er es seither so oft getan hatte, und betrachtete sein Spiegelbild im Fenster. Die Augen strahlten noch so lebhaft wie eh und je, und doch verrieten sie die ersten Spuren des Alters, eine gewisse Müdigkeit zum Beispiel. Er fragte sich, wie es wohl sein würde, wenn er dem jungen Mann begegnete, der er vor zwanzig Jahren gewesen war. Angenommen dieser junge Dirk Pitt käme jetzt daher und setzte sich neben ihm auf eine Parkbank. Wie würde er auf diesen forschen jungen Draufgänger reagieren, der sich als Pilot in Diensten der Air Force ausgezeichnet hatte? Würde er ihn überhaupt erkennen? Und wie würde der junge Mann den alten Dirk Pitt wahrnehmen?
    Könnte er auch nur annähernd die wilden Abenteuer, die schmerzlichen Verluste, die blutigen Auseinandersetzungen und die Verletzungen vorhersehen, die ihn erwarteten? Der alte Pitt bezweifelte es. Aber angenommen, er könnte es. Würde der junge Pitt angesichts dessen, was vor ihm lag, zurückschrecken und einen gänzlich anderen Lebensweg einschlagen?
    Pitt wandte sich vom Fenster ab, schloss die Augen und versuchte, nicht mehr daran zu denken, was aus ihm hätte werden können, wenn er in seiner Jugend so schlau gewesen wäre wie heute. Würde er alles wieder genauso machen, wenn er noch einmal von vorn anfangen könnte? Die Antwort lautete ja, jedenfalls zum größten Teil. Selbstverständlich würde er im Nachhinein manches etwas anders anpacken, hier und da mit etwas mehr Feingefühl vorgehen. Aber insgesamt war er zufrieden mit seinem Dasein und allem, was er erreicht hatte, schlichtweg dankbar dafür, dass er am Leben war, und dabei ließ er es bewenden.
    Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, da die Maschine in Turbulenzen geriet und kräftig durchgerüttelt wurde. Er schnallte sich an, als der Gong ertönte und die Leuchtschrift mit dem FASTEN YOUR SEAT BELTS aufblinkte. Er blieb wach und las etliche Illustrierte, bis das Flugzeug auf dem John Rodgers International Airport in Honolulu landete. Ein Pilot der NUMA, der sie nach Washington bringen sollte, nahm ihn und Giordino in Empfang. Er brachte sie zu den Förderbändern, damit sie ihr Gepäck abholen konnten, und fuhr sie dann zu einem türkis lackierten Gulfstream-Jet der NUMA, der auf der anderen Seite des Flughafengeländes stand. Im Westen ging die Sonne unter, als sie starteten, und der blaue Himmel im Osten wurde allmählich tiefschwarz.
    Giordino schlief fast den ganzen Flug über wie ein Stein, während Pitt nur gelegentlich eindöste, um kurz darauf wieder hochzuschrecken. Tausend Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Würde er weiterhin mit der Katastrophe auf der
Emerald Dolphin
befasst sein? Höchstwahrscheinlich setzte ihn Sandecker sofort auf ein neues Projekt an. Er überlegte sich, was er dagegen einwenden könnte. Denn inzwischen war er fest entschlossen, das Rätsel zu lösen. Diejenigen, die den Brand auf dem Kreuzfahrtschiff gelegt hatten, mussten dafür büßen.
    Man musste ihre Motive herausfinden, sie aufspüren und der gerechten Strafe zuführen.
    Nach einer Weile wandte er sich angenehmeren Gedanken zu, zum Beispiel der Aussicht darauf, bald wieder in dem weichen Daunenbett in seinem Apartment über dem Flugzeughangar schlafen zu können. Er fragte sich, ob ihn die Kongressabgeordnete Loren Smith, seine derzeitige Geliebte, wie sooft am Flughafen abholen würde. Loren mit den zimtroten Haaren und den violetten Augen. Ein paar Mal hätten sie um ein Haar geheiratet, waren aber nie ganz über die letzte Hürde hinweggekommen. Vielleicht war es diesmal so weit. Wer weiß, dachte Pitt, allzu lange kann ich nicht mehr sämtliche sieben Meere befahren und mich ständig auf irgendwelchen groben Unfug einlassen. Er war sich nur zu deutlich bewusst, dass ihm das Alter allmählich in die Knochen kroch, dass er mit der Zeit ein bisschen langsamer wurde, auch wenn es kaum wahrnehmbar war, bis er eines Morgens aufwachen und sich sagen würde: Herrgott, ich habe ja Anspruch auf meine Rentenversicherung.
    »Nein!«, stieß er laut aus.
    Giordino wachte auf und schaute ihn an. »Hast du gerufen?«
    Pitt lächelte. »Bloß im Schlaf vor mich hingeredet.«
    Giordino zuckte die Schultern, drehte sich auf die Seite und begab sich wieder ins Reich der Träume.
    Nein, dachte Pitt, allerdings ohne einen Ton von sich zu geben. Ich ziehe mich nicht aufs Altenteil zurück, noch lange nicht. Weitere Unterwasserprojekte erwarteten ihn, neue

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