Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
durch, wacht auf und lacht. So ein Leben würde ich mir auch mal wünschen.« Verständlich. Gleich nach dem Aufwachen stand für Domingo wie für alle anderen ein Dauerlauf über zehn Kilometer an, was anstrengend und langweilig zugleich war.
    Clark nickte. Die gute Laune gerade aufgewachter Säuglinge war auch ihm ein Rätsel, und er fragte sich, wann und wodurch sie im Laufe der Zeit verloren ging.
    »Das ganze Team?«, erkundigte sich Chavez.
    »Ja, wahrscheinlich. Auch BIG BIRD«, antwortete RAINBOW SIX.
    »Er hat dich geputzt, stimmt’s?«, wollte Ding wissen.
    »Anderes Thema«, knurrte John, nach wie vor frustriert darüber, ausgerechnet im Schießen unterlegen zu sein.
    »Mach dir nichts draus. Ettore ist nicht zu schlagen. Mit seiner Beretta versteht er umzugehen wie Tiger Woods mit einem Wedge-Eisen.«
    »Ich hätte vorher vielleicht’n Happen zu Mittag essen sollen, drüben im Green Dragon.«
    Chavez verkniff sich eine Bemerkung zu den Hüftpolstern seines Schwiegervaters. »Ach, lass gut sein. Ich bin selbst kein schlechter Schütze, wie du weißt, aber Ettore hat mich nass gemacht und war drei volle Punkte besser.«
    »Zwischen uns ging’s noch knapper aus«, sagte John. »Trotzdem, meine letzte Niederlage dieser Art liegt 30 Jahre zurück.« Damals hatte er als Jungspund mit seinem Kompaniechef um die Wette geschossen und verloren, gleich anschließend aber immerhin dessen Stellvertreter besiegt und das Freibier, um das es ging, zurückgewonnen.
     
    »Ist er das?«, fragte Prowalow.
    »Sie wissen doch, wir haben kein Foto«, erinnerte ihn sein Feldwebel. »Nach der Beschreibung könnte er’s aber sein.« Die fragliche Person steuerte auch auf das richtige Auto zu. Mehrere Kameras würden jetzt klicken und Aufnahmen machen.
    Es schien sich tatsächlich um den Gesuchten zu handeln. Er war aus dem richtigen Gebäude und aus dem richtigen Fahrstuhl gekommen. Wenige Stunden zuvor war ermittelt worden, dass im achten Stock dieses vornehmeren Wohnblocks ein Iwan Juriewitsch Koniew wohnte. Zur Befragung der Nachbarschaft hatte die Zeit gefehlt, zumal sie sehr behutsam hätte vorgenommen werden müssen. Denn es war anzunehmen, dass die Nachbarn von Koniew/Suworow selbst KGB-Ehemalige waren, die ihren Spezi in Schutz nehmen und warnen würden. Er war keine gewöhnliche Zielperson, schärfte sich Prowalow ein.
    Das Auto, in das der Mann stieg, war ein Leihwagen. Es gab auch ein privates Fahrzeug, das auf den hier gemeldeten Koniew, Iwan Juriewitsch, zugelassen war – einen Mercedes der C-Klasse  –, und wer weiß, welche Wagen dieser Mann noch unter anderer Identität sein eigen nannte? Prowalow war sicher, dass Koniew/Suworow ein ganzes Sortiment an sehr gut gefälschten Ausweispapieren besaß. Die Koniew-Identität war bestimmt eine angenommene. Der KBG hatte seine Leute gründlich ausgebildet.
    Der Feldwebel am Steuer des Lieferwagens startete den Motor. Die beiden anderen Polizeiwagen, jeweils besetzt mit zwei erfahrenen Kriminalen, standen ganz in der Nähe.
    »Unser Mann fährt los. Der blaue Leihwagen«, sagte Prowalow über Funk. Die Kollegen bestätigten, die Meldung empfangen zu haben.
    Der Leihwagen war ein Fiat – ein echter aus Turin und nicht die russische Kopie, die in Togliattistad hergestellt worden war, einem Werk aus sowjetischer Zeit, das sogar ganz gute Zahlen geschrieben hatte. Prowalow fragte sich, warum sich Koniew/ Suworow ausgerechnet für diesen Wagen entschieden hatte. Weil er schön wendig war oder billig? Wie auch immer, die Zielperson scherte aus der Parklücke aus. Im Abstand von 100 Metern setzte sich das erste Verfolgerauto in Bewegung, das zweite fuhr im gleichen Abstand vorneweg. So argwöhnisch war nicht einmal ein erfahrener KGB-Agent, dass er damit rechnete, von einem vorausfahrenden Auto verfolgt zu werden. Wäre ein bisschen mehr Zeit geblieben, hätte man einen Sender an dem Fiat anbringen können, aber das war auf die Schnelle nicht möglich gewesen. Wenn der Mann in seine Wohnung zurückkehrte, würde so ein Ding angebracht werden, früh am Morgen, so gegen vier, ein Sender, der sich mit einem Magneten in der Hohlkehle der hinteren Stoßstange befestigen ließe. Die Antenne würde wie ein Mauseschwanz herunterhängen, so gut wie unsichtbar. Was Prowalow an elektronischen Hilfen dieser Art zur Verfügung stand, hatte früher der Verfolgung ausländischer Spione gedient. Das bedeutete, sie waren gut, zumindest nach russischem Standard.
    An der Zielperson

Weitere Kostenlose Bücher