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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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als Ellen Sumter dem Präsidenten das Fax von Langley gezeigt hatte. »Oh, Verzeihung, Ellen.«
    Sie lächelte milde. »Keine Ursache, Mr. President.«
    »Könnte ich vielleicht ...«
    Mrs. Sumter trug seit neustem Kleider mit weiten Taschen. Aus der linken zauberte sie eine Packung Virginia Slims, woraus sie den Präsidenten eine Zigarette und ein Einwegfeuerzeug ziehen ließ, mit dem er sich den Stängel gleich ansteckte.
    »Nicht zu fassen, was?«
    »Sie meinen diesen Russen?«, fragte Mrs. Sumter nach.
    »Golowko? Ja.« Ryan grinste und erinnerte sich wieder, vor vielen, vielen Jahren in eine Pistolenmündung geblickt zu haben, als die VC-137 über die Startbahn des Moskauer Flughafens Scheremetjewo gedonnert war. Jetzt konnte er über das schmunzeln, was er damals gar nicht komisch gefunden hatte. »O ja, Sergei und ich sind alte Freunde.«
    Als Sekretärin des Präsidenten war Ellen Sumter absolut vertrauenswürdig und einer der ganz wenigen Mitwisser um die heimlichen Zigaretten, die der Präsident rauchte. Aber manche Dinge würde auch sie nie erfahren, und sie war zu klug, um neugierig zu sein und Fragen zu stellen.
    »Wenn Sie es sagen, Mr. President.«
    »Danke, Ellen.« Ryan lehnte sich zurück und paffte an der dünnen Zigarette. Wie kam es nur, dass er bei Stress nach diesen verdammten Dingern gierte, die ihn zum Husten reizten? Nur gut, dass sie ihn auch schwindelig machten. Er war also gar kein richtiger Raucher, redete sich der Präsident ein und las das Fax zum wiederholten Mal. Es bestand aus zwei Seiten. Die erste war das von Sergei Nikolaiewitsch nach Langley geschickte Original – er kannte, was kaum verwundern konnte, die Faxnummer von Mary Pats Büro und hatte offenbar mit diesem Wissen angeben wollen. Auf der zweiten Seite stand eine Empfehlung von Edward Foley, dem Direktor der CIA.
    Die Sache war sehr ungewöhnlich, aber im Grunde recht einfach. Golowko brauchte deshalb gar nicht erst zu erklären, warum es auch im Sinne von Washington wäre, wenn man seiner Bitte nachkäme. Die Foleys und Jack Ryan wussten, dass der KGB der amerikanischen Regierung in zwei äußerst sensiblen und wichtigen Angelegenheiten geholfen hatte. Nicht ganz uneigennützig, was aber nichts zur Sache tat. Also blieb dem Präsidenten nun keine Alternative. Er hob den Telefonhörer und drückte eine bestimmte Kurzwahltaste.
    »Foley«, meldete sich die Männerstimme am anderen Ende.
    »Ryan«, sagte Jack und hörte, wie sich der Gesprächspartner im Sessel aufrichtete. »Ich habe das Fax gelesen.«
    »Und?«, fragte der DCI.
    »Was bleibt uns anderes übrig?«
    »Verstehe.« Foley hätte auch sagen können, dass ihm Golowko sympathisch sei, zumal er wusste, dass Ryan dem Russen gegenüber ähnlich eingestellt war. Doch in dieser Sache ging es nicht um Sympathie oder Antipathie. Hier waren politische Entscheidungen zu treffen, und zwar unabhängig von persönlichen Erwägungen. Russland hatte den Vereinigten Staaten von Amerika geholfen und bat nun seinerseits um Hilfe. Internationale Beziehungen funktionierten im Grunde nach dem gleichen Schema, das auch in einer harmonischen Nachbarschaft Anwendung fand: Dem, der einem tags zuvor seinen Gartenschlauch geliehen hatte, überließ man gern auch mal den Rechen. Gelegentlich konnten solche Gefälligkeiten allerdings sehr gefährlich werden. »Sorgen Sie dafür, oder soll ich mich drum kümmern?«
    »Das Ersuchen ging an Langley. Antworten Sie. Und lassen Sie sich genauer informieren. Wir wollen es uns mit Rainbow schließlich nicht verscherzen, oder?«
    »Nein, aber die Gefahr besteht ohnehin nicht. In Europa geht’s wieder friedlich zu. Die Jungs von Rainbow trainieren und schießen fleißig Löcher in Pappscheiben. Diese Reportage… nun, vielleicht sollten wir uns bei dem Verfasser sogar bedanken.« Für die Presse hatte der DCI nur selten ein gutes Wort übrig. Im aktuellen Fall war irgendein Regierungsbeamter mit seinem Halbwissen hausieren gegangen. Doch obwohl das, was dann gedruckt erschien, vor Fehlinformationen nur so strotzte – was nicht weiter überraschen konnte –, zog die ganze Geschichte eine durchaus wünschenswerte Wirkung nach sich. Der Pressebericht ließ die Rainbow-Männer dastehen wie Übermenschen, was ihnen bestimmt schmeichelte und die potentiellen Widersacher abschreckte. Nach seinem kurzen (und wie man inzwischen wusste, künstlich angeheizten) Wiederaufflackern war der Terrorismus in Europa wieder zurückgegangen. Mit den Men in Black

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