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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Kerl, der in China die Politik bestimmt, nicht davor zurückschreckt, Kriege zu beginnen, und wir haben jetzt unsere Leute schon zweimal in Kriege geschickt, die er anzuzetteln geholfen hat. Mein Gott, Mann, Kriege sollten eigentlich längst der Vergangenheit angehören, aber dieser Zhang scheint das noch nicht mitbekommen zu haben! Was führt der Kerl bloß diesmal wieder im Schilde?«
    »Darum geht es doch bei SORGE, Rob: genau das möglichst bald herauszufinden, um es möglicherweise verhindern zu können.«
    Jackson nickte. »Das mag schon sein, aber wir hatten auch mal eine Quelle namens MAGIC, die uns eine Menge über die Absichten eines Feindes verraten hat. Aber als dieser Feind dann tatsächlich zum Angriff überging, haben wir geschlafen – wir haben MAGIC solche Wichtigkeit beigemessen, dass wir dem CINCPAC nie etwas davon erzählt haben, weshalb der Angriff auf Pearl Harbor völlig überraschend für ihn kam. Ich weiß, der Geheimdienst ist wichtig, aber er hat seine operativen Grenzen. Alles, was aus diesen Informationen hervorgeht, ist, dass wir einen potentiellen Gegner mit herzlich wenig Hemmungen haben. Wir wissen, wie er grundsätzlich eingestellt ist, aber wir wissen nichts über seine Absichten und seine gegenwärtigen Operationen. Außerdem übermittelt uns SORGE notierte Erinnerungen an private Gespräche zwischen einem Kerl, der Politik macht, und einem, der Politik zu beeinflussen versucht. Da wird vieles ausgelassen. Das Ganze sieht mir nach einem Tagebuch aus, das in erster Linie dem Zweck dienen soll, sich abzusichern, wenn einem irgendwann mal jemand ans Leder will.«
    Ryan hielt das für eine außerordentlich scharfsinnige Kritik. Wie auch die Leute in Langley hatte er sich gestattet, sich etwas zu euphorisch über eine Quelle zu äußern, die sie bisher noch nie angezapft hatten. SONGBIRD war gut, aber nicht ohne beträchtliche Einschränkungen.
    »Ja, Rob, das trifft den Sachverhalt wahrscheinlich ziemlich genau. Dieser Fang führt das Tagebuch vermutlich nur, damit er etwas hat, das er aus der Schublade ziehen kann, wenn ihm einer seiner Kollegen im chinesischen Politbüro dumm zu kommen versucht.«
    »Es ist also nicht Sir Thomas Morus, dessen Worte wir hier lesen«, bemerkte TOMCAT.
    »Schwerlich«, gab ihm Ryan Recht. »Dennoch ist es eine gute Quelle. Alle, die sich das Material bisher für uns angesehen haben, finden, es wirkt sehr glaubhaft.«
    »Ich wollte nicht sagen, dass es nicht wahr ist, Jack«, erklärte der Vizepräsident. »Ich sage nur, es ist nicht die ganze Wahrheit.«
    »Mitteilung verstanden, Admiral.« Ryan hob kapitulierend die Hände. »Was empfiehlst du?«
    »Auf jeden Fall den Verteidigungsminister informieren, außerdem die Stabschefs und J-3 und J-5 – und wahrscheinlich auch den CINCPAC, deinen Freund Bart Mancuso«, fügte Jackson mit einem Anflug von Missbilligung hinzu.
    »Was hast du gegen den Mann?«, fragte SWORDSMAN.
    »Er ist ein Schwachkopf«, antwortete der ehemalige Kampfflieger. »Unterseebootfahrer bekommen zwangsläufig nicht so wahnsinnig viel von der Welt mit… aber ich muss dir insofern Recht geben, als er ein hervorragender Stratege ist.« Sein Unterseebooteinsatz gegen die Japse hat sich wirklich sehen lassen können, musste Jackson sich eingestehen.
    »Spezielle Empfehlungen?«
    »Rutledge zufolge sind die Chinesen wirklich sauer wegen der Taiwan-Geschichte. Wenn sie nun deshalb tatsächlich was unternehmen? Zum Beispiel die Insel mit Lenkwaffen beschießen? Sie haben ja weiß Gott genügend von den Dingern, und wir haben dort ständig ein paar Schiffe liegen.«
    »Meinst du, die sind wirklich so blöd, eine Stadt anzugreifen, vor der unsere Schiffe liegen?«, fragte Ryan. Widerling oder nicht, dieser Zhang wäre doch nicht so verrückt, einen Krieg mit Amerika zu riskieren! Oder doch?
    »Und wenn sie nicht wissen, dass die Schiffe dort sind? Wenn sie unzureichende Geheimdienstinformationen haben? Jack, die Daten, die die Schützen von den Typen im Hinterzimmer kriegen, sind nicht immer die zuverlässigsten. Glaub mir. Das habe ich am eigenen Leib erfahren müssen.«
    »Die Schiffe können doch allein auf sich aufpassen, oder?«
    »Nicht, wenn sie nicht sämtliche ihrer Systeme hochgefahren haben. Und kann ein Lenkwaffen-Schiff der Navy einen derart massiven Beschuss stoppen?«, dachte Jackson laut nach. »Ich bin mir nicht so sicher. Sollten wir das vielleicht Tony Bretano für uns nachprüfen lassen?«
    »Okay, ruf ihn an.« Ryan

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