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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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dieser Weg führte auf den betriebsamen E-Ring-Korridor hinaus und dann, vorbei an den Sicherheitsbeamten und den zahlreichen persönlichen Sekretären und Adjutanten, direkt in das Büro des Verteidigungsministers. Er traf pünktlich ein, und die Tür des Büros stand offen.
    »Morgen, Josh«, begrüßte ihn Bretano.
    »Guten Morgen, Herr Minister.«
    »Okay, was gibt es heute Neues und Interessantes in der Welt?«
    »Nun, Sir, vom Weißen Haus kam gerade eine Nachfrage herein.«
    »Und worum ging es dabei?«, fragte THUNDER. Painter erklärte es ihm. »Gute Frage. Warum ist es so schwer, sie zu beantworten?«
    »Das ist ein Problem, mit dem wir uns immer wieder mal befasst haben. Eigentlich wurde Aegis entwickelt, um mit Cruise-Missile-Angriffen fertig zu werden, aber ab Mach drei wird die Sache etwas pelzig.«
    »Aber das Aegis-Radar ist doch im Grunde ideal für diese Art von Angriffen, oder nicht?« Der Verteidigungsminister war genauestens darüber informiert, wie das Radar-Computersystem funktionierte.
    »Es ist auf jeden Fall ein fantastisches Radarsystem, Sir, ja«, pflichtete Painter ihm bei.
    »Und es für diese Mission zu optimieren bedarf es nur der entsprechenden Softwareanpassung?«
    »Im Wesentlichen, ja. Mit Sicherheit erfordert es Software im Suchkopf des Flugkörpers, aber möglicherweise auch für SPY-UND SPG-Radarsysteme. Das ist allerdings nicht ganz mein Gebiet, Sir.«
    »Software ist nicht so schwer zu entwickeln und so wahnsinnig teuer ist sie auch nicht. Ich hatte doch einen absoluten Spitzenmann für so was, der jetzt bei TRW ist, er hat unten in der SDIO gearbeitet. Alan Gregory, als Colonel aus der Army ausgeschieden, promoviert an der Stony Brook, glaube ich. Warum lassen wir ihn nicht herkommen, dass er sich die Sache mal ansieht?«
    Es erstaunte Painter, dass Bretano, der ein großes Unternehmen geleitet hatte und um ein Haar abgeworben worden wäre, um Chef von Lockheed-Martin zu werden, als Präsident Ryan ihn in seine Regierungsmannschaft holte, so wenig Wert auf den Instanzenweg legte.
    »Herr Minister, dafür müssten wir erst …«
    »Ich bitte Sie«, unterbrach ihn THUNDER. »Über kleinere Geldbeträge kann ich doch nach eigenem Gutdünken verfügen?«
    »Jawohl, Herr Minister«, bestätigte ihm Painter.
    »Und ich habe alle meine Anteile an TRW verkauft, wissen Sie noch?«
    »Ja, Sir.«
    »Folglich verstoße ich auch nicht gegen eines dieser blöden moralischen Gesetze, oder?«
    »Nein, Sir«, musste Painter zugeben.
    »Gut, dann rufen Sie bei TRW in Sunnyvale an, lassen sich Alan Gregory geben – er ist dort inzwischen Vizepräsident, glaube ich – und sagen ihm, er soll unbedingt sofort hierher geflogen kommen, damit er sich das ansieht. Das heißt, er soll feststellen, wie aufwändig es wäre, Aegis so weit aufzurüsten, dass es eine begrenzte Verteidigungskapazität gegen Flugkörperbeschuss aufweist.«
    »Sir, darüber werden aber einige der anderen Zulieferunternehmen nicht gerade begeistert sein.« Einschließlich TRW, dachte Painter.
    »Ich bin nicht hier, um sie glücklich zu machen, Admiral. Irgendjemand hat mir mal gesagt, ich bin hier, um das Land wirksam zu verteidigen.«
    »Jawohl, Sir.« Es war schwer, den Kerl nicht zu mögen, obwohl er das bürokratische Fingerspitzengefühl eines wütenden Nashorns hatte.
    »Dann lassen Sie uns also in Erfahrung bringen, ob Aegis über diese speziellen Fähigkeiten verfügt.«
    »Aye, aye, Sir.«
    »Wann muss ich zum Hill hochfahren?«, fragte der Verteidigungsminister als Nächstes.
    »In etwa dreißig Minuten, Sir.«
    Bretano brummte. Die Hälfte seiner Arbeitszeit schien er damit zu verbringen, dem Kongress etwas zu erklären und mit Leuten zu sprechen, deren Meinung längst feststand und die nur Fragen stellten, um in C-SPAN einen guten Eindruck zu machen. Tony Bretano erschien das furchtbar unproduktiv. Aber diese Leute nannten es Dienst an der Öffentlichkeit. In einem geringfügig anderen Kontext nannte man es Sklaverei, aber Ryan hatte unter diesem System noch mehr zu leiden, weshalb THUNDER kein großer Grund zum Klagen blieb. Und außerdem hatte ihn niemand gezwungen, es zu tun.
     
    Ehrgeizig waren sie, die Spetsnaz-Offiziere. Und etwas Besonderes war die Spetsnaz vor allem in Hinblick auf ihre Mission, dachte Clark. Im Großen und Ganzen war sie ein Abklatsch des British Special Air Service. Wie das im militärischen Bereich oft der Fall war, machten andere Länder einfach nach, was ein Land erfunden hatte.

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