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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Probleme haben.«
    »Tatsächlich?« Prowalow war aus zwei Gründen überrascht. Zum einen, weil es für Mobiltelefone zuverlässige Verschlüsselungssysteme gab, zum anderen, weil die Amerikaner Probleme hatten, sie zu knacken.
    Reilly nickte. »Zum Glück haben das die bösen Buben noch nicht rausgefunden.« Im Gegensatz zur landläufigen Meinung war die Mafia keineswegs so fortschrittlich, was den Umgang mit neuen Technologien anging. Ein Mafiaboss hatte sein Handy für abhörsicher gehalten, weil es die Frequenz wechseln konnte, hatte diesen vermeintlichen Vorteil dann aber zunichte gemacht, weil er sich nicht vom Fleck bewegt hatte, während er telefonierte! Das hatte der Trottel nicht mal geschnallt, als ihm im Federal District Court das abgehörte Gespräch laut vorgespielt wurde.
    »Uns ist jedenfalls noch nichts dergleichen aufgefallen.«
    »Dann seht zu, dass es auch so bleibt«, riet Reilly ihm. »Außerdem geht es doch inzwischen um eure nationale Sicherheit.«
    »Es ist trotzdem noch Mord und verschwörerische Anstiftung zum Mord«, sagte Prowalow, um damit zum Ausdruck zu bringen, dass es immer noch sein Fall war.
    »Gibt es irgendwas, das ich für dich tun kann?«
    »Denk einfach mal drüber nach. Du hast einen guten Riecher für Mafiafälle, und das ist wahrscheinlich einer.«
    Reilly stürzte seinen letzten Wodka hinunter. »Okay. Dann bis morgen. Wieder hier?«
    Prowalow nickte. »Gut.«
    Der FBI-Agent ging hinaus und stieg in sein Auto. Zehn Minuten später saß er an seinem Schreibtisch. Er nahm den Plastikschlüssel aus seiner Schreibtischschublade und steckte ihn in die STU, dann wählte er die Nummer von Washington.
     
    Alle möglichen Leute mit STU-Telefonen hatten Zugang zu Murrays abhörsicherem Privatanschluss. Als deshalb das umfangreiche System hinter seinem Schreibtisch zu trällern begann, nahm er schweigend ab und lauschte dreißig Sekunden dem Rauschen, bis eine roboterhafte Stimme verkündete: »Leitung ist sicher.«
    »Murray«, meldete er sich.
    »Reilly aus Moskau«, sagte die andere Stimme.
    Der FBI-Direktor sah auf die Uhr auf seinem Schreibtisch. In Russland war es schon ziemlich spät. »Was gibt’s, Mike?«, fragte er, um gleich darauf in drei mit Informationen voll gepackten Minuten alles zu erfahren.
     
    »Ja, Ellen?«, sagte Ryan, als der Summer ertönte.
    »Der Justizminister und der FBI-Direktor wollen herkommen. Es ist wichtig, sagen sie. In vierzig Minuten hätten Sie eine Lücke.«
    »In Ordnung.« Ryan fragte sich nicht, worum es wohl gehen mochte. Er würde es noch früh genug erfahren. Als ihm bewusst wurde, was er gerade gedacht hatte, verfluchte er das Präsidentenamt ein weiteres Mal. Er stumpfte ab. In diesem Job?
     
    »Nicht zu fassen!«, entfuhr es CIA-Direktor Ed Foley.
    »Scheint eine zuverlässige Information zu sein«, versicherte Murray dem DCI.
    »Was wissen Sie sonst noch?«
    »Das Fax kam gerade rein – es sind nur zwei Seiten. Sie enthalten nicht viel mehr, als ich Ihnen gerade gesagt habe. Aber ich schicke es Ihnen trotzdem rüber. Ich habe Reilly Anweisung erteilt, unsere uneingeschränkte Kooperation anzubieten. Haben auch Sie etwas anzubieten?«, fragte FBI-Direktor Murray.
    »Nicht, dass ich wüsste. Für mich ist das alles vollkommen neu, Dan. Herzlichen Glückwunsch zu dem Treffer, den Ihr Mann da gelandet hat.«
    »Er ist tatsächlich ein guter Mann. Auch sein Vater war ein guter Agent.« Murray verzichtete darauf, seinen Erfolg groß heraushängen zu lassen, zumal Foley es nicht verdient hatte, deshalb eine Nase gedreht zu bekommen. Vorfälle wie diese fielen an sich nicht ins Ressort der CIA, weshalb die Wahrscheinlichkeit, dass sie bei einer ihrer Operationen darüber gestolpert wären, ziemlich gering war.
    Umgekehrt fragte sich Foley, ob er Murray von SORGE erzählen musste. Wenn an der Sache, über die ihn der FBI-Direktor gerade in Kenntnis gesetzt hatte, wirklich etwas dran war, musste sie auf höchster chinesischer Regierungsebene bekannt sein. Hier handelte es sich nicht um eine selbstständige Operation ihrer Moskauer Station. Man konnte erschossen werden, wenn man auf dieser Ebene etwas auf eigene Faust unternahm, und eine solche Operation käme kommunistischen Bürokraten, die nicht gerade für ihren Erfindungsreichtum bekannt waren, nicht einmal im Traum in den Sinn.
    »Wie dem auch sei, ich werde Pat Martin mitbringen. Er kennt sich von der Abwehrseite her mit Spionageoperationen aus, und ich glaube, diese Verstärkung

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