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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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uns unsere Verfassung gaben, ein paar gute Ideen hatten und sie zum größten Teil auch in die Praxis umsetzten. Und das heißt, wir müssen für bestimmte Dinge einstehen, und die Welt muss sehen , dass wir das tun.«
    »Aber wir haben selbst so viele Fehler«, wandte Rutledge ein.
    »Natürlich! Aber wir sollten ständig danach streben, uns zu verbessern. Als mein Vater auf dem College war, ist er in Mississippi mit auf die Straße gegangen und hat ein paarmal sein Fett dafür abgekriegt, aber wissen Sie, am Ende hat es doch etwas genutzt, und deshalb haben wir heute einen Schwarzen als Vizepräsidenten. Und womöglich hat er das Zeug dazu, eines Tages noch einen Schritt weiter zu kommen. Mein Gott, Cliff, wie können Sie Amerika anderen Nationen gegenüber vertreten, wenn Sie das nicht kapieren?«
    Diplomatie ist ein Geschäft, wollte Rutledge erwidern. Und von diesem Geschäft verstehe ich was. Aber wozu sich die Mühe machen, das diesem Chicagoer Juden zu erklären? Deshalb kippte er seinen Sitz nach hinten und versuchte schläfrig auszusehen. Gant verstand die Geste und spazierte ein wenig durch den Gang. Die Air-Force-Sergeants, die an Bord die Stewardessen spielten, servierten das Frühstück, und der Kaffee war ziemlich gut. Im hinteren Ende der Maschine sah er sich plötzlich den Journalisten gegenüber, und für einen Moment kam er sich vor wie auf feindlichem Terrain – aber wenn er es sich genau überlegte, nicht in dem Maß, wie wenn er neben diesem bescheuerten Diplomaten saß.
     
    Die Morgensonne, die Peking erhellte, war sogar noch etwas früher über Sibirien aufgegangen.
    »Wie ich sehe, sind unsere Pioniere so gut wie eh und je«, bemerkte Bondarenko. Riesige Bulldozer planierten eine 100 Meter breite Schneise durch die unberührten Fichten- und Kiefernwälder. Diese Straße würde zur Erschließung sowohl der Goldfunde als auch der Ölvorkommen dienen. Und sie war nicht die einzige. Von insgesamt zwölf Mannschaften wurden zwei weitere Zufahrtswege gebaut. Über ein Drittel der verfügbaren Pioniereinheiten der russischen Armee waren an diesen Projekten beteiligt, und das bedeutete eine Menge Truppen, wozu noch über die Hälfte des schweren Geräts in dem olivgrünen Farbton kam, den die russische Armee seit 70 Jahren verwendete.
    »Das ist ein ›Heldenprojekt‹«, sagte Oberst Aliew. Und er hatte Recht. Die Heldenprojekte gingen auf eine Idee aus der Sowjetzeit zurück. Mit diesem Begriff sollte etwas bezeichnet werden, das von so großer nationaler Bedeutung war, dass es an den patriotischen Eifer der Jugend des Landes appellierte – und außerdem war es eine gute Gelegenheit, Mädchen kennen zu lernen und etwas von der Welt zu sehen. Dieses Projekt ging ganz besonders schnell voran, weil Moskau auch das Militär dafür eingesetzt hatte. Das Militär machte sich inzwischen keine Gedanken mehr über eine Invasion der (oder in die) NATO-Staaten. Trotz aller Mängel verfügte die russische Armee noch immer über enorme Mengen an Personal und Material. Außerdem gab es für dieses Projekt tatsächlich Geld. Die Zivilisten erhielten hohe Löhne. Moskau wollte beide Vorkommen erschließen, und zwar rasch. Und deshalb waren mit Hubschraubern zunächst Arbeiter mit leichtem Gerät eingeflogen worden, mit dem sie dann eine größere Zone freigelegt hatten, die es erlaubte, schwereres Gerät abzuwerfen. Damit wurde anschließend eine kleine, primitive Landebahn gebaut. Diese wiederum ermöglichte es Transportmaschinen der russischen Luftstreitkräfte, wirklich schweres Gerät einzufliegen, mit dem jetzt eine richtige Landebahn planiert wurde, damit ein richtiger Flugplatz gebaut werden konnte, sobald die Arbeiten an einer Eisenbahnlinie weit genug gediehen waren, um die dafür nötigen Baustoffe heranzuschaffen. Überall entstanden Gebäude. Gleich zu Anfang waren die Komponenten eines Sägewerks hergeschafft worden, denn Holz brauchte man in dieser Region wirklich nicht zu importieren. Riesige Schneisen wurden gerodet und die dabei gefällten Bäume umgehend zu Bauholz für die Gebäude verarbeitet. Zuerst hatten die Sägewerksarbeiter ihre eigenen primitiven Hütten errichtet. Inzwischen entstanden Verwaltungsgebäude, und man rechnete damit, in vier Monaten Unterkünfte für über tausend der Bergleute zu haben, die bereits für den gut bezahlten Job, Gold aus der Erde zu wühlen, Schlange standen. Die russische Regierung hatte beschlossen, dass sich die hier Beschäftigten auf Wunsch in Gold

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