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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Informationen zu übermitteln. Frühere Inhaber des Eckbüros im Westflügel des Weißen Hauses hatten ihren Präsidenten oft gesagt, was sie denken und was sie tun sollten. Aber er war nur ein Übermittler von Informationen, und im Moment fühlte er sich sogar in dieser Position unbedeutend.
    Schließlich sah Jack Ryan mit ausdrucksloser Miene auf. »Okay. Ed, Mary Pat, können Sie das Papier erläutern?«
    »Es sieht so aus, als würden sich Minister Winstons Prognosen hinsichtlich der finanziellen Konsequenzen des Zwischenfalls in Peking bewahrheiten.«
    »Sie sprechen über voreilige Konsequenzen«, bemerkte Adler gelassen. »Wo ist Tony?«
    »Minister Bretano ist in Fort Hood, Texas, und sieht sich die schwere Truppe des dritten US-Corps an. Er wird heute Abend spät zurückerwartet. Wenn wir ihn vorzeitig zurückrufen, werden die Leute hellhörig«, gab van Damm den anderen zu bedenken.
    »Hätten Sie was dagegen, wenn wir ihm das zukommen lassen, Ed? Natürlich auf sicherem Wege.«
    »Nein.«
    »Okay.« Ryan nickte und griff nach seinem Telefon. »Schicken Sie bitte Andrea rein.« Es dauerte weniger als fünf Sekunden, bis sie erschien.
    »Ja, Mr. President?«
    »Könnten Sie das ins Kommunikationsbüro bringen und es via TAPDANCE an THUNDER übermitteln lassen?« Er reichte ihr das Dokument. »Und dann bringen Sie es bitte wieder hierher zurück.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Danke, Andrea.« Nachdem die Secret-Service-Agentin den Raum verlassen hatte, nahm der Präsident einen Schluck Wasser und wandte sich dann wieder seinen Gästen zu. »Na schön, die Sache sieht ziemlich ernst aus. Wie ernst ist sie tatsächlich?«
    »Wir lassen Professor Weaver von der Brown University herkommen, damit er es analysiert. Er ist der Mann, der so ziemlich am besten versteht, was in den Köpfen der Chinesen vor sich geht.«
    »Warum arbeitet er dann nicht für mich?«, fragte Ryan.
    »Weil es ihm an der Brown gefällt«, antwortete DCI Foley. »Er stammt aus Rhode Island. Wir haben ihm schon mindestens ein halbes Dutzend Mal einen Job auf der anderen Seite des Flusses angeboten, aber er antwortet immer das Gleiche.«
    »Im Außenministerium ist es auch so, Jack. Ich kenne George schon fünfzehn Jahre, wenn nicht sogar länger. Er will nicht für die Regierung arbeiten.«
    »Genau der richtige Mann für Sie, Jack«, flocht van Damm ein, um der Situation etwas von ihrem Ernst zu nehmen.
    »Außerdem kann er als Elektriker mehr Geld verdienen, stimmt’s? Ed, wenn er herkommt, sorgen Sie bitte dafür, dass er bei mir vorbeischaut.«
    »Wann denn? Sie fliegen in wenigen Stunden los«, erinnerte ihn Foley.
    »Mist.« Das hatte er vorübergehend vergessen. Callie Weston schrieb in ihrem Büro drüben auf der anderen Straßenseite gerade die letzte seiner offiziellen Reden fertig. Sie würde sogar zusammen mit den offiziellen Begleitern in der Air Force One mit nach Europa kommen. Warum war es nicht möglich, sich mit einem Problem nach dem anderen auseinander zu setzen? Vermutlich, weil sie auf dieser Ebene einfach nicht schön der Reihe nach kamen.
    »Na gut«, fuhr Ryan fort. »Wir müssen beurteilen, wie ernst die Sache ist, und uns dann Gedanken darüber machen, wie wir etwas dagegen unternehmen können. Das heißt – was?«
    »Eine von verschiedenen Möglichkeiten wäre«, meldete sich Außenminister Adler zu Wort, »dass wir in aller Stille an sie herantreten – Sie wissen schon, wir sagen ihnen, dass dies zu weit gehe und wir im Geheimen mit ihnen daran arbeiten wollen, die Situation zum Positiven zu verändern.«
    »Nur ist Botschafter Hitch inzwischen zu Beratungen hier, oder haben Sie das schon wieder vergessen? Wo hält er die heute ab, im Congressional oder im Burning Tree?«, fragte der Präsident. Hitch spielte gern Golf, ein Hobby, dem er in Peking schwerlich hatte nachgehen können. Ryan konnte es ihm gut nachfühlen. Er konnte von Glück reden, wenn er einmal in der Woche irgendwann eine Runde dazwischenschieben konnte, und der Schlag, den er mal gehabt hatte, war nur noch ein schwacher Abklatsch seiner selbst.
    »Für den Stellvertreter des Botschafters in Peking ist so was ein paar Nummern zu groß. Was auch immer wir den Chinesen durch ihn übermitteln lassen, sie werden es nicht wirklich ernst nehmen.«
    »Und was genau könnten wir ihnen anbieten?«, wollte Winston wissen. »Es gibt nichts, das sie glücklich machen würde und sich gleichzeitig geheim halten ließe. Sie müssten den ersten Schritt machen, damit

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