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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Dr. Joshua Sears, ihr Büro, um in das Büro ihres Mannes zu gehen. Während sie durch das Vorzimmer stürmte, sah sie dessen Sekretärin nicht einmal an.
    Ed Foley hatte gerade eine Besprechung mit dem Deputy Director (Wissenschaft und Technik) und zwei von dessen Mitarbeitern, als MP hereinkam. Er blickte überrascht auf, dann bemerkte er die blaue Mappe in ihrer Hand. »Ja, Liebling?«
    »Entschuldigung, aber das hier duldet keinen Aufschub.« Der Ton, in dem sie das sagte, war mindestens so viel sagend wie ihre Worte.
    »Frank, könnten wir uns nach dem Mittagessen noch mal treffen?«
    »Sicher, Ed.« DDS&T packte seine Unterlagen zusammen, und er und seine Leute verabschiedeten sich.
    Als sie draußen waren, fragte der CIA-Direktor: »SORGE?«
    Mary Pat nickte nur, reichte ihm die Mappe und nahm auf der Couch Platz. Sears blieb stehen. Erst jetzt merkte er, dass seine Hände etwas feucht waren. Das war ihm noch nie passiert. Als Leiter des Büros für China-Einschätzungen war Sears hauptsächlich mit politischen Bewertungen befasst: Wer war was in der politischen Hierarchie der Volksrepublik, welche Wirtschaftspolitik verfolgte man – die Klatschspalte für die Volksrepublik, wie er und seine Leute es bezeichneten, wenn sie während der Mittagspause ihre Witze darüber machten. Die brisantesten Nachrichten, die er bisher zugänglich gemacht hatte, hatten damit zu tun, wie die Chinesen mit ihren Dissidenten verfuhren. Und auch wenn diese Methoden nicht gerade die sanftesten waren – normalerweise bedeutete es die Exekution der Betroffenen –, so half ihm allein die räumliche Entfernung, das Ganze mit einem gewissen Abstand zu betrachten. Aber in diesem Fall ging das nicht mehr.
    »Sind das zuverlässige Informationen?«, fragte der DCI.
    »Dr. Sears denkt schon. Er meint auch, wir sollten Weaver von der Brown University herkommen lassen.«
    Ed Foley sah Sears an. »Rufen Sie ihn an. Sofort.«
    »Jawohl, Sir.« Sears verließ den Raum, um den Anruf zu tätigen.
    »Das muss Jack sehen! Was macht er gerade?«
    »Er wird in acht Stunden nach Warschau fliegen. Das NATO-Treffen, ein Fototermin in Auschwitz und auf dem Rückweg ein Zwischenstopp in London, wegen eines Abendessens im Buckingham Palace – und ein Einkaufsbummel in der Bond Street«, fügte Foley hinzu. In London waren bereits ein Dutzend Secret-Service-Leute, die mit der Metropolitan Police und dem MI-5 zusammenarbeiteten, der eigentlich Security Service hieß. Zwanzig weitere waren nach Warschau geflogen, wo Sicherheitsfragen nicht solch ein großes Thema waren. Die Polen kamen im Moment sehr gut mit Amerika zurecht, und die Polizeibehörden, Relikte aus der kommunistischen Ära, besaßen noch Unterlagen über alle potentiellen Unruhestifter. Jeder von ihnen bekam für die gesamte Dauer von Ryans Aufenthalt einen persönlichen Aufpasser. Das NATO-Treffen hatte im Wesentlichen rein zeremoniellen Charakter, eine kosmetische Übung, um möglichst viele europäische Politiker in den Augen ihrer polyglotten Wähler gut dastehen zu lassen.
    »Unglaublich, sie ziehen allen Ernstes einen Anschlag auf Gruschawoi in Erwägung!«, hauchte Ed Foley, als er zu Seite drei gelangte. »Sind die jetzt vollends übergeschnappt?«
    »Sieht so aus, als fühlten sie sich ganz unerwartet in die Enge getrieben«, bemerkte seine Frau. »Möglicherweise haben wir ihre politische Stabilität überschätzt.«
    Foley nickte und blickte zu seiner Frau hinüber. »Sofort?«
    »Sofort.«
    Ed Foley griff nach dem Telefon und drückte auf den Schnellwahlknopf Nr. 1.
    »Ja, Ed, was gibt’s?«, meldete sich Jack Ryan.
    »Mary und ich kommen rüber.«
    »Wann?«
    »Jetzt.«
    »Ist es so wichtig?«, fragte der Präsident.
    »Es ist absolut kritisches Material, Jack. Könnte nicht schaden, wenn Scott, Ben und Arnie auch dabei sind. Und vielleicht George Winston. Die Ursache des Problems fällt in seinen Zuständigkeitsbereich.«
    »China?«
    »Ja.«
    »Okay, kommen Sie rüber.« Ryan griff zu dem anderen Telefon. »Ellen, ich brauche Außen- und Finanzminister sowie Ben und Arnie. In dreißig Minuten.«
    »Ja, Mr. President.«
    Das hörte sich brisant an, dachte Ryan. Doch Robby Jackson war schon wieder auf dem Sprung, um in Seattle eine Rede zu halten, ausgerechnet auch noch bei Boeing, wo die Arbeiter und das Management Näheres über den 777-Auftrag der Chinesen wissen wollten. Da Robby zu diesem Thema nicht viel zu sagen hatte, würde er über die Bedeutung der Menschenrechte

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