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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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ein paar ihrer hohen Tiere kennen gelernt, wie diesen Bondarenko, den Kommandeur am Kriegsschauplatz Fernost. Er ist ziemlich clever, ein echter Profi. Hat mich in Fort Irwin besucht und sich wirklich schnell zurechtgefunden. Kam auch ausgezeichnet mit Al Hamm und seinem Blackhorse-Infanterieregiment klar. Unsere Sorte Soldat.«
    »Tja, Sir, das ist er jetzt wohl tatsächlich, oder?«
    In diesem Moment klingelte das Telefon. Diggs hob den Hörer ab. »General Diggs. Okay, stellen Sie ihn durch… Guten Morgen, Sir … Gut, danke, und – ja? Wie bitte? … Ich nehme an, das ist ernst … Ja, Sir. Ja, Sir, wir sind so bereit, wie wir nur sein können. Jawohl, Sir. Auf Wiederhören.« Er legte auf. »Duke, Sie sollten sich lieber hinsetzen.«
    »Was ist los?«
    »Das war der SACEUR, der Oberbefehlshaber der Alliierten Streitkräfte in Europa. Wir haben Order, alles zum Verlegung bereit zu machen, um uns nach Osten zu bewegen.«
    »Wohin im Osten?«, fragte der Einsatzoffizier auf Divisionsebene erstaunt. Handelte es sich vielleicht um eine außerplanmäßige Übung in Ostdeutschland?
    »Womöglich bis nach Russland, und zwar in den Osten. Vielleicht Sibirien«, führte Diggs aus. Seine Stimme klang, als könne er selbst nicht glauben, was er da gerade sagte.
    »Was zum Teufel ...?«
    »Die NCA sind besorgt wegen einer möglichen Auseinandersetzung zwischen den Russen und den Chinesen. Falls es tatsächlich dazu kommt, müssen wir vielleicht nach Osten und den Iwan unterstützen.«
    »Was zum Teufel …«, wiederholte Masterman.
    »Er schickt seinen J-2 her, er soll uns über die Instruktionen aus Washington informieren. Sollte in einer halben Stunde eintreffen.«
    »Und wer ist noch dabei? Ist das ein Job für die NATO?«
    »Das hat er nicht gesagt. Schätze, wir müssen erst mal abwarten. Im Augenblick nur Sie und der Stab, der ADC und die Brigade Sixes.«
    »Jawohl, Sir«, brummte Masterman, dem nichts einfiel, was er noch hätte sagen können.
     
    Wenn sich der Präsident auf Reisen begibt, stellt ihm die Air Force immer ein paar Flugzeuge zur Verfügung. Darunter sind auch C-5B Galaxys, die in der Navy wegen ihres riesigen Rumpfes auch ›Aluminiumwolke‹ genannt werden. Im höhlenartigen Inneren dieses Transportflugzeugs finden ganze Panzer Platz. In diesem Fall enthielt er jedoch Hubschrauber vom Typ UH-60, die zwar in ihren Abmessungen größer sind als Panzer, aber weit weniger wiegen.
    Der VH-60 dagegen ist die Typenbezeichnung für eine leicht abgewandelte, etwas aufgeräumtere Version des Sikorsky Blackhawk Truppentransporters und für VIP-Passagiere bestimmt. Sein Pilot war Colonel Dan Malloy, ein Marine mit über 5 000 Stunden Flugerfahrung auf Hubschraubern, dessen Rufzeichen Bear lautete. Cathy Ryan kannte ihn gut. Normalerweise flog er sie morgens in einer Maschine gleicher Bauart zum Johns-Hopkins-Krankenhaus. Dann war da noch der Kopilot – ein Lieutenant, der für einen professionellen Flieger viel zu jung wirkte – und der Crew-Chief, ein E-6-Sergeant der Marines, der dafür sorgte, dass auch alle richtig angegurtet waren. Cathy stellte sich dabei geschickter an als Jack, der die Vorrichtungen nicht gewöhnt war.
    Davon einmal abgesehen flog der Blackhawk großartig, man bekam gar nicht das Gefühl, bei einem Erdbeben auf einem Kristallleuchter zu hocken, wie es sonst bei dieser Art von Hubschrauber der Fall war. Der Flug dauerte knapp eine Stunde, und der Präsident hörte den Funkverkehr über seinen Kopfhörer /Lärmschutz mit. Der sonstige Luftraum rund um die zivilen Flughäfen, die an ihrer Route lagen, war gesperrt. Der polnischen Regierung lag das Wohl des Präsidenten wirklich am Herzen.
    »Da ist es«, teilte Malloy ihnen über Intercom mit. »In der Elf-Uhr-Position.« Er zog die Maschine nach backbord, damit alle Passagiere freie Sicht hatten. Die Reste eines Bahnhofs waren dort unten zu sehen, mit zwei Gleisen, und ein Nebengleis, das durch ein Tor zu einer anderen Ruine führte. Ein paar Mauern waren noch zu erkennen, doch vor allem Betonstümpfe, die anzeigten, wo einmal viele Häuser gestanden hatten. Ryan sah vor seinem geistigen Auge Schwarzweißfilme vorüberziehen, die im Zweiten Weltkrieg wahrscheinlich von russischen Flugzeugen aus aufgenommen worden waren. Er erinnerte sich, dass die Baracken darauf wie Warenhäuser gewirkt hatten. Doch an Stelle von Waren hatte man Menschen darin gelagert – obwohl die Erbauer dieses Ortes sie nicht als Menschen betrachtet

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