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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Kirillin und einem niederrangigen Offizier zum Fahrstuhl und fuhren in die betreffende Etage. Ein rascher Blick bestätigte, dass der Korridor leer war. Dann schlichen sie wie Katzen zu der Wohnung, die der FSS belegt hatte.
    »Wir sind bereit, Genosse General«, berichtete ein Major, der ranghöchste anwesende Spetsnaz-Mann, seinem Kommandeur. »Unser Freund sitzt in der Küche und beredet die Sache mit seinem Gast. Sie überlegen, wie sie Präsident Gruschawoi morgen auf seinem Weg ins Parlament töten können. Mit einem Präzisionsgewehr, aus 800 Metern Entfernung«, schloss er.
    »Hier werden ziemlich gute hergestellt«, bemerkte Clark. 800 Meter war nah genug für einen ordentlichen Schützen, besonders bei einem Ziel, das sich so langsam bewegte wie ein Fußgänger.
    »Machen Sie weiter wie geplant, Major«, ordnete Kirillin an.
    Das Viererteam trat wieder auf den Korridor. Die Männer trugen ihre eigenen RAINBOW-Anzüge aus schwarzem NOMEX-Gewebe und die Ausrüstung, die Clark und seine Leute mitgebracht hatten: Deutsche MP-10-Maschinenpistolen, als Seitenwaffen Berettas, Kaliber .45 und die Funkgeräte von E-Systems. Clark und Chavez trugen zwar dieselbe Kleidung, hatten aber keine Waffen. John vermutete, dass Kirillin sie nur aus dem Grund mitgenommen hatte, weil er ihnen demonstrieren wollte, wie viel seine Leute gelernt hatten – und das war vollkommen in Ordnung. Die russischen Soldaten wirkten kampfbereit. Konzentriert und aufgepuscht, aber nicht nervös, mit exakt dem richtigen Grad von Angespanntheit.
    Der befehlsführende Offizier bewegte sich den Korridor hinunter auf die Wohnungstür zu. Sein Sprengstoffexperte legte eine dünne Sprengschnur an der unteren Türkante entlang und trat dann zur Seite. Er sah seinen Teamführer an und wartete auf das Kommando.
    »Los!«, rief der Major …
    … und noch ehe Clarks Gehirn das Wort registriert hatte, raste die Explosionswelle durch den gesamten Korridor und schleuderte die massive Wohnungstür mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 100 Metern pro Sekunde in das Apartment hinein. Dann warfen der russische Major und ein Leutnant Knall-/Blendgranaten hinterher, die durch ihr helles Licht und die ohrenbetäubende Detonation jeden in völlige Orientierungslosigkeit stürzen würden, der sich in den Räumlichkeiten befand. Selbst Clark und Chavez bekamen Probleme, obwohl sie darauf vorbereitet gewesen waren und sich die Ohren zugehalten hatten. Die Russen stürmten jeweils zu zweit in die Wohnung, genau wie sie es immer wieder geübt hatten. Dann hörte man nichts mehr außer dem entfernten Kreischen eines Hausbewohners, der über das heutige Veranstaltungsprogramm nicht informiert worden war. John Clark und Domingo Chavez blieben einfach stehen, bis aus dem Rauch ein Arm auftauchte und sie hereinwinkte.
    In der Wohnung herrschte – wie vorauszusehen – ein heilloses Durcheinander. Die Eingangstür konnte allenfalls noch zu Fidibussen oder Zahnstochern weiterverarbeitet werden, die Glasrahmen der Bilder an den Wänden waren zerstört, das blaue Sofa verunzierte ein Brandfleck und der Teppich war eine einzige Kraterlandschaft.
    Suworow und Suslow hatten sich in der Küche befunden, dem Herzstück jeder russischen Wohnung, weit genug von der Explosion entfernt, um unverletzt geblieben zu sein. Doch beide wirkten völlig benommen und fassungslos. Waffen waren nirgends zu entdecken, was zwar die Russen überraschte, nicht aber Clark. Die mutmaßlichen Attentäter lagen mit den Gesichtern nach unten auf dem gefliesten Boden. Die Hände waren ihnen auf dem Rücken gefesselt worden, und Maschinenpistolen befanden sich in kurzer Distanz zu ihren Hinterköpfen.
    »Guten Tag, Klementi Iwanowitsch«, sagte General Kirillin. »Wir müssen uns mal unterhalten.«
    Der ältere der beiden Männer auf dem Boden zeigte nur wenig Reaktion. Erstens war es ihm in seiner Position kaum möglich, sich zu bewegen, zweitens wusste er genau, dass sich seine Lage dadurch kaum verbessern würde. Clark brachte wahrscheinlich als Einziger ein wenig Mitgefühl für ihn auf. Es war schon aufreibend genug, eine verdeckte Operation zu planen, aber zusehen zu müssen, wie sie vereitelt wurde (John selbst war das zwar nie passiert, aber er hatte oft darüber nachgedacht) – das war nicht gerade der Traum vom Glück. Besonders nicht an einem Ort wie diesem, obwohl … Da es sich nicht mehr um die Sowjetunion handelte, konnte Suworow sich wenigstens mit dem Gedanken trösten, dass es

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