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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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können Sie mir über diesen Anschlag auf den Präsidenten erzählen?«
    »Wir haben heute einen Kerl namens Suworow festgenommen. Er und ein weiterer Mann werden zurzeit verhört. Wir glauben, dass es sich bei ihm um einen Agenten des chinesischen Ministeriums für Staatssicherheit handelt und dass er plante, Eduard Petrowitsch zu töten.«
    »Sie bereiten also nicht nur eine Invasion vor, sondern versuchen auch noch, unsere politische Führung lahm zu legen?«
    »Es scheint so«, stimmte Golowko zu.
    »Warum wurden wir nicht ausführlicher informiert?«, beschwerte sich der Oberbefehlshaber der Streitkräfte Fernost.
    »Das wurden Sie nicht?« Der Vorsitzende klang überrascht.
    »Nein!« Bondarenko schrie beinahe.
    »Das muss ein bedauerlicher Irrtum gewesen sein. Es tut mir leid, Gennadi Josifowitsch. Und nun sagen Sie mir: Sind Sie bereit?«
    »All unsere Truppen befinden sich in maximaler Gefechtsbereitschaft, aber das Kräfteverhältnis ist extrem ungünstig.«
    »Können Sie sie aufhalten?«
    »Wenn Sie mir weitere Truppen zugestehen, wahrscheinlich ja. Wenn Sie es nicht tun, wahrscheinlich nein. Welche Unterstützung kann ich erwarten?«
    »Drei motorisierte Schützendivisionen überqueren gerade mit der Eisenbahn den Ural. Zusätzliche Fliegereinheiten sind unterwegs zu Ihnen, und langsam treffen die Amerikaner ein. Wie sieht Ihr Plan aus?«
    »Ich werde nicht versuchen, sie an der Grenze abzufangen. Das würde mich nur all meine Truppen kosten, ohne jeglichen Gewinn. Stattdessen werde ich die Chinesen ins Land hinein und dann nach Norden marschieren lassen. Wir werden ihnen dabei Schaden zufügen, so viel wir können, und wenn sie sich erst einmal ein gutes Stück innerhalb unserer Grenzen befinden, werde ich den Körper der Schlange töten und dabei zusehen, wie der Kopf stirbt. Das heißt, wenn Sie mir die Verstärkung geben, die ich benötige.«
    »Wir arbeiten daran. Die Amerikaner sind sehr hilfreich. Eine ihrer Panzerdivisionen ist just in diesem Moment per Zug nach Polen unterwegs. Wir werden sie direkt zu Ihrer Position weiterleiten.«
    »Um welche Einheiten handelt es sich?«
    »Die First Armored, befehligt von einem Schwarzen namens Diggs.«
    »Marion Diggs? Ich kenne ihn.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, er leitete das National Training Center und hatte auch das Kommando über die Truppen, die die Amerikaner letztes Jahr ins Königreich Saudi-Arabien entsandt haben. Er ist hervorragend. Wann wird er eintreffen?«
    »Ich schätze, in fünf Tagen. Sie werden aber schon weit vor diesem Zeitpunkt über drei russische Divisionen verfügen können. Wird das genug sein, Gennadi?«
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte Bondarenko. »Bisher haben wir die Chinesen noch nicht richtig einschätzen können. Die meisten Sorgen bereitet mir ihre Stärke in der Luft. Wenn sie unseren Endbahnhof in Tschita angreifen, könnte es sehr schwierig werden, Verstärkung heranzuführen.« Bondarenko schwieg für einen Moment. »Wir sind gut darauf eingerichtet, Truppen seitwärts zu verlegen, also von West nach Ost, aber um die Chinesen aufzuhalten, müssten wir die Einheiten von ihren Ankunftsorten aus nach Nordosten schaffen können. Es wird ein Rennen darum geben, wer schneller nach Norden gelangt. Die Chinesen werden auch Infanterie einsetzen, um die Westflanke ihrer Vormarschtruppen zu decken. Ich habe meine Männer hart gedrillt. Sie machen Fortschritte, aber ich brauche mehr Zeit und mehr Männer. Gibt es nicht irgendeine politische Möglichkeit, sie ein wenig abzubremsen?«
    »Die Chinesen haben alle politischen Maßnahmen ignoriert. Sie tun so, als würde nichts Ungewöhnliches geschehen. Auch die Amerikaner sind mit der Hoffnung an sie herangetreten, sie zur Vernunft bringen zu können, aber vergebens.«
    »Also läuft alles auf ein bewaffnetes Kräftemessen hinaus?«
    »Wahrscheinlich«, bestätigte Golowko. »Sie sind unser bester Mann, Gennadi Josifowitsch. Wir glauben an Sie, und Sie werden alle Unterstützung bekommen, die wir nur aufbieten können.«
    »Nun gut«, entgegnete der General und fragte sich, ob das wohl reichen würde. »Ich werde Sie über sämtliche Entwicklungen hier auf dem Laufenden halten.«
    General Bondarenko war sich im Klaren darüber, dass ein anständiger General – also die Sorte, die man in Filmen sah – jetzt die Feldrationen essen würde, die auch seine Soldaten aufgetischt bekamen. Er hingegen würde das Beste essen, was zur Verfügung stand, denn er hatte seine Kraft bitter

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